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Adobe VoCo: Die Manipulation menschlicher Sprachaufzeichnungen

adobe-max-flashnewsKurz editiert: Im Rahmen der weltweit größten Kreativkonferenz Adobe MAX 2016 (San Diego, 2. – 4. November) präsentiert Adobe unter anderem eine Pre-Version von Projekt VoCo. Einer Software, welche dazu in der Lage ist bei vorhandenem Audiomaterial eines Menschen, dieses durch Texteingabe individuell zu manipulieren.

Cher Effekt

Dazu benötigt Adobe VoCo circa 20 Minuten eines monophonen (einstimmigen) Audiosignals um Frequenz und Phrasierung zu analysieren und entsprechend zu produzieren, so der Adobe Entwickler Zeyu Jin. Ähnliche Techniken sind auch schon aus dem Bereich der Musik Produktion bekannt. Software wie Antares Auto-Tune und Melodyne von Celemony Software, bekannt durch den Cher-Effekt, bedienen sich ähnlicher Algorithmen. Während seinerzeit bei dem Cher Titel „Believe“ dieser Effekt bewusst als künstlerische Note übertrieben wurde, arbeiten Musik Produzenten mit dieser Unterstützung zu einem hohen Anteil bei der Stimmenaufnahme, beziehungsweise dessen Verwendung.

Adobe VoCo

So ist es auch noch bei der Alpha Version von dem Adobe Projekt VoCo so, dass man noch sehr wohl heraus hören kann, was original und was künstlich „gesprochen“ wurde. Die Entwickler wiesen allerdings darauf hin, dass die Software entsprechend schnell lernen würde und das Ziel natürlich sei, das Original Audiomaterial so perfekt wie möglich zu simulieren.

Wie immer hat das Ganze immer zwei Seiten der Medaille. Während es im Video- und Tonschnitt zu einer immensen Erleichterung im Workflow werden kann, wenn beispielsweise von dem Sprecher Textpassagen vergessen oder falsch aufgenommen wurden, so kann halt auch durch Adobe VoCo und dessen einfache Eingabe des Textes über die Tastatur, entsprechende Textpassage ergänzt oder korrigiert werden.

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Missbrauch vorprogrammiert

Doch erinnern wir uns an den Blockbuster Mission: Impossible mit Tom Cruise, wo die menschliche Stimme als akustischer Fingerabdruck in der Biometrie, als Faktor für die Authentifizierung eingesetzt wurde. Ein durchaus bedrohlicher Aspekt der mit Adobe VoCo so realisiert werden könnte, was aber wie bei allen technischen Errungenschaften unserer Zeit auch negativ missbraucht werden kann.

Adobe gibt indes bekannt, VoCo nicht als Stand alone Software zu veröffentlichen. Denkbar ist also entweder ein VST-Plugin wie es auch Auto-Tune und Melodyne sind oder als zusätzliche Komponente und Funktion im hauseigenen Audio-Tool Audition CC.

[Quelle: TheVerge]

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MaTT

Mit dem Palm groß geworden und dem Qtek 1010, sowie HTC Hero die unstillbare Lust an dem OS Android bis zum heutigen Tage entdeckt. Als Gründer von Android TV (heute GO2mobile), pflasterten Meilensteine bei Areamobile (Head of Video Content) oder NextPit (Senior Editor) den Weg von Bestenlisten, News, Tests und Videos. Auch heute noch Spezialagent für alles Kreative.

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