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Amazon Launchpad für StartUps startet auch in Deutschland

amazon-launchpadÜber Kickstarter und andere Crowdfunding-Plattformen können Startup-Unternehmen Geld für ihre Erfindungen sammeln und in Deutschland nun auch künftig über Amazon Launchpad vertreiben. Die in den USA, Großbritannien und China gestartete Plattform des US-Versandriesen startet nun auch offiziell in Deutschland, um Neugründer eine Verkaufsplattform zu bieten. Aber lohnt sich diese auch wirklich?

Auch wenn die Finanzierung einer neuen Idee für ein Startup-Unternehmen über Kickstarter, IndieGoGo und was es sonst an Crowdfunding-Plattformen gibt geglückt ist, muss das Produkt im Anschluss auch außerhalb dieser Plattformen verkauft werden. Genau dafür hat Amazon mit Amazon Launchpad eine passende Verkaufsplattform entwickelt, um die Vermarktung von Startup-Unternehmen zu erleichtern.

Darunter versteht der US-Konzern nicht nur das Bereitstellen einer Verkaufsplattform inklusive umfangreicher Produktseiten an sich, sondern auch den Zugriff auf das weltweite logistische Netzwerk von Amazon und Hilfe bei dem Marketing.
Eine Zugangsbeschränkung für die Startup-Unternehmen selbst gibt es nicht: Sie müssen nicht einmal im jeweiligen Land beheimatet sein, wo Amazon das Launchpad anbietet.

StartUp-Förderung Amazon Launchpad

Auf dem deutschen Ableger wird aktuell zum Beispiel der Bluetooth-Kopfhörer Dash des Startup-Unternehmen Bragi beworben, welcher letztes Jahr während der IFA offiziell vorgestellt wurde. Mit 299 Euro ist er zwar nicht unbedingt einer der preiswerteren Vertreter seiner Zunft, kommt aber dafür komplett ohne Kabel aus, ist Wasserdicht und beherrscht sogar einige Fitness-relevante Funktionen.

Zu den weiteren Produkten gehören der nicht unbedingt als von einem Startup erdachte Sphero BB8 Droide aus „Star Wars Episode 7: Das Erwachen der Macht“, die Zackee Fahradhandschuhe mit integrierten LED’s für Richtungsanzeigen eines Navi-Programms, das Myo Gesture Control Armband oder auch das unter iOS sehr beleibte Kartenspiel Exploding Kittens in der NSFW-Version.

Laut dem US-Konzern verfolgt man mit dem Launchpad vor allem eines und das ist StartUps möglichst schnell zu einer großen Kundschaft für das Überleben zu verhelfen. Francois Saugier als Director of Seller Services für Europa formuliert es indes so:

„Schnell viele potenzielle Kunden zu erreichen, ist für Startups entscheidend. Amazon Launchpad verschafft jungen Unternehmen einen einfachen und erfolgreichen Start, indem sie ihre Produkte Millionen Amazon-Kunden vorstellen und gleich zum Start internationalisieren können – und das alles in Startup-Geschwindigkeit.“

Gebühren und andere versteckte Haken

Allerdings scheinen interessierte Startup-Unternehmen nicht komplett Vorteile aus dem Angebot ziehen zu können. Wenn man sich die bedingen für StartUps anschaut, welche ihre Produkte im Amazon Launchpad verkaufen wollen, werden nicht gerade niedrige Gebühren fällig. Es gibt aber auch noch weitere nicht sofort ersichtliche Bedingungen.

So werden grundsätzlich inkrementell 5 Prozent des gesamten im Monat erzielten Umsatzes (einschließlich Steuern und Zölle) an Gebühren für StartUps im Launchpad fällig, die zusätzlich zu den Verkaufsgebühren pro Artikel anfallen. Je nachdem wie viele Artikel man im Monat verkaufen will können diese zwischen 0,99 Euro und 39 Euro pro Monat plus etwaige zusätzliche Verkaufsgebühren abhängig von der jeweiligen Produktkategorie. Es kann also unter Umständen ein recht teures Vergnügen werden, was wiederum auch die teils sehr hohen Preise bei Amazon erklärt.

Allerdings kommt jetzt der Haken des Amazon Launchpad: Es können lediglich Startup-Unternehmen von dem Angebot Gebrauch machen, die von Amazon selbst mitfinanziert wurden oder von einem der offiziellen Launchpad-Partner. Zwar können auch andere Startup-Unternehmen mit unabhängigen Investoren Crowdfunding-Plattformen und Inkubatoren teilnehmen, allerdings müssen diese sich erst bei Amazon Launchpad bewerben. Ob sie ihre Produkte dann verkaufen dürfen hängt von der Prüfung ab, die bis zu 4 Wochen Zeit in Anspruch nehmen kann.

Eine weitere Einschränkung betrifft auch das Produkt selbst. Das teilnehmende StartUp muss garantieren können, dass ihre Erfindung spätestens innerhalb von 30 Tagen nach Start der Produktseite auch tatsächlich versandfertig ist.
Unterm Strich gibt es also etliche Hürden zu beachten, bevor ein Startup-Unternehmen seine fertigen Produkte im Amazon Launchpad anbieten kann.

[Quelle: Amazon | via Golem]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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