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Android 4.2 – Das ist neu im „neuen“ Jelly Bean

Gestern musste zwar das geplante Event zu Android abgesagt werden, was Google aber nicht an der Veröffentlichung einer wahren Flut an Nexus-Geräten hinderte. Oder einer neuen Androidversion: Android 4.2 Jelly Bean. In einer dreiteiligen Mini-Serie haben die Kollegen von AndroidPolice bereits einige Neuheiten beleuchtet, dennoch gibt es hier eine Zusammenfassung der Neuheiten, die wir so nicht auf dem Schirm hatten.

natürlich sind wie üblich diverse Fehlerkorrekturen drin und es wurde an der Stabilitäts- und Geschwindigkeitsschraube gedreht. Das ist das übliche und fast schon nicht mehr erwähnenswerte Prozedere bei jeder neuen Version. Doch Google wäre nicht Google und Android nicht Android, wenn in der neusten Ausgabe wieder einige leckere Schmankerl drin wären. Welche das sind, das könnt ihr hier lesen.

 

Kamera

Die Kamerasoftware ist ein nicht ganz unwichtiger Bestandteil des Systems, denn Kameras in Smartphones werden immer besser, was natürlich zum fleißigen fotografieren einlädt. Um dem Rechnung zu tragen, hat Google die Kamera-App einem größeren Rewrite unterzogen, um die Benutzbarkeit zu verbessern. Neu bei der Bedienung ist das Ringmenü, welches per gedrückthalten an einer beliebigen Stelle aktiviert wird und per Swipe-artigen Gesten die gewünschte Funktion auswählen lässt. Ebenfalls neu ist Photo Sphere als Aufnahme-Modus, was der Konkurrenz aus Cupertino wieder mal weit voraus ist. Gelinde gesagt ist Photo Sphere eine Möglichkeit, mittels mehrerer Aufnahmen im Raum ein 360° Panorama zu erstellen, wie es beispielsweise bei Google Street View genutzt wird. Dazu hat Google die bereits vorhandene Street-View-Technologie einfach Smartphone-tauglich gemacht und in die Kamera-Software von Android 4.2 gepackt. Wie das aussehen könnte, zeigt Google auf dieser speziellen Website allen Neugierigen. Wir dürften davon ausgehen können, das in einer der nächsten iOS-Updates ähnliches kommen dürfte und von Apple erneut als bahnbrechende Erfindung vermarktet wird. Sieht man ja an der Panorama-Funktion von iOS6.

 

Neues Tablet-Layout

Mit Android 3.0 Honeycomb führte Google erstmals eine spezielle Tablet-Oberfläche für Android ein, welche mit der Smartphone-Oberfläche in Android 4.0 Ice Cream Sandwich wieder zu einer Androidversion verschmolzen. Eigentlich dachten wir, dass damit dann Schluss sei aber mit Jelly Bean und dem Nexus 7 führte Google eine neu Tablet-Oberfläche ein, die sich stark an der Smartphone-Oberfläche orientierte. Dazu gehören die zentrierten Software-Tasten zur Bedienung und das DropDown-Menü der Notification Bar. Mit Android 4.2 Jelly Bean wird das einstige Tablet-Layout wieder abgeschafft und die vom Nexus 7 her bekannte Oberfläche für Tablets zum Standard erhoben. Vermutlich verfolgt Google damit ein konsistenteres Aussehen über alle Geräteklassen mit Android. Vorbild dürfte hierbei zweifelsohne die Konkurrenz aus Cupertino sein, denn deren iOS sieht auf iPhone, iPod Touch und iPad ja quasi identisch aus.

 

Sperrbildschirm

Ebenfalls eine umfassende Überarbeitung hat der Sperrbildschirm in Android 4.2 Jelly Bean erhalten. Über eine simple Wischgeste von rechts nach links kann die Kamera gestartet werden, in der entgegengesetzten Richtung wird der Blick auf einige Widgets freigegeben. Diese lassen sich per Wischgeste von unten nach oben direkt starten, womit einige zusätzliche Schritte entfallen werden künftig. Ach ja, auf dem eigentlichen Sperrbildschirm lassen sich ebenfalls Widgets platzieren.

 

Tastatur

Die Tastatur in Android 4.1 Jelly Bean ist zwar schon ziemlich gut aber Raum für Verbesserungen gibt es immer wieder, so auch in Android 4.2 Jelly Bean. Neu ist die von Swype abgeschaute Funktion des wischenden Schreibens, bei der man den Finger auf den ersten Buchstaben des zu schreibenden Wortes aufsetzt, mit dem Finger über die Tastatur wischt und dann beim letzten Buchstaben los lässt.

 

Mehrere Benutzer

Lange wurde es vermutet und in Android 4.1 bereits als rudimentär funktionierend enthüllt: Die Nutzung mehrerer Benutzerkonten. Mit Android 4.2 Jelly Bean hat Google zumindest für Tablets genau das freigegeben, was der Nutzung eines Tablets durch mehrere Personen eine neue Dimension geben dürfte. Wie vom Desktop PC her bekannt hat jedes Benutzerkonto seine eigenen Einstellungen, eigenen Apps und sogar eigenen Homescreens nebst aktivierten Widgets. Der Wechsle zwischen den einzelnen Benutzerkonten erfolgt dabei im laufenden Betrieb, das Tablet muss also nicht extra neu gestartet werden dafür. Und ja, richtig gelesen: Die Funktion ist wohl vorrangig für Tablets gedacht, weshalb Smartphones ohne großartige Modifikationen vermutlich nicht davon Gebrauch machen können. Davon mal abgesehen ist eine derartige Funktion auf einem Smartphone eher fragwürdig.

 

 

Google Now

Das mit Android 4.1 Jelly Bean eingeführte Google Now hat ebenfalls eine Überarbeitung erhalten, auch wenn diese sich eher in Grenzen hält. So wurde der Funktionsumfang des lernfähigen Dienstes um die Anzeige von Fotos der näheren Umgebung erweitert sowie Erfassung und Anzeige von Paketen Flügen mit optionaler Benachrichtigung. Außerdem werden künftig die Spielpläne von Kinos in der Umgebung bei entsprechender Suche angezeigt, wobei wieder wie üblich die Frage im Raum steht: Wird es all die neuen Funktionen zum Start auch im deutschsprachigen Raum geben? Wir vermuten eher nein.

 

 

Wireless Display

Damit kann der Bildschirminhalt des Smartphones oder Tablets drahtlos per optionalen Wireless-Display-auf-HDMI-Adapter auf einen HDMI-fähigen Fernseher gebracht werden. Das Ganze wird per DLNA und WLAN realisiert, bisher auch als Miracast der WiFi Alliance bekannt. Intels Wireless Display wurde zwar als konkurrierender Standard geschaffen, von Intel mittlerweile aber kompatibel zu Miracast gemacht, womit proprietäre Adapter kein Thema mehr sein werden. Am Rande erwähnt: Die ersten Smartphones mit Miracast-Zertifizierung sind Samsungs Galaxy S3 und LG’s kommendes Optimus G.

 

Daydream

Eigentlich lechzt es den Smartphone- und Tablet-Benutzer nach mehre Ausdauer seiner geliebten Androiden, nur manchmal will man das Ding auch einfach nur verdammt schnell leer haben. Einen stylischen Weg dies zu erreichen hat Google nun mit Daydream eingebaut. Ist quasi eine Art Bildschirmschoner, wie er bei CRT-Monitoren noch notwendig war, um keine BurnIns zu bekommen. Neben Bildern aus der Galerie lassen sich auch Google-Currents-Artikel anzeigen. In wie fern Daydream Sinn macht, überlassen wir gerne euch.

 

QuickSettings

Wie im ersten Android 4.2 Alpha Teardown der Kollegen von AndroidPolice gezeigt, verfügt Android 4.2 Jelly Bean über einen neuen Layer des DropDown-Menüs. Samsung, LG und andere erweitern seit einiger Zeit das Androidsystem mit eigenen Modifikationen, unter anderem Schalter für die wichtigsten Funktionen in eben jenem DropDown-Menü. Egal ob WLAN, Bluetooth, GPS und so weiter, alles lässt sich mehr oder minder über das DropDown-Menü der Notification Bar ein- oder ausschalten. Und genau das bietet Android 4.2 Jelly Bean nun von Haus aus und das sogar platzsparend. Beim normalen herunterziehen sieht alles aus wie bisher, nur können die QuickSettings über ein kleines Icon in der oberen rechten Ecke geöffnet werden. Oder per Zwei-Finger-Wischgeste von oben nach unten direkt geöffnet werden.

 

Erweiterte Benachrichtigungen mit Interaktion

Bereits mit Android 4.1 Jelly Bean erhielten die Benachrichtigungen des DropDown-Menüs eine leichte Überarbeitung, die mit Android 4.2 Jelly Bean nochmals erweitert wurden. Zum Beispiel das Bestätigen oder Abweisen einer Terminerinnerung direkt aus der Benachrichtigung innerhalb des DropDown-Menüs heraus oder dem Beantworten einer SMS. Oder mittels Wischgeste alle Benachrichtigungen anzeigen lassen und dergleichen ist neu.

[Quellen: Google Android & The Verge]
[Bildquellen: Google Android & The Verge]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

1 Gedanke zu „Android 4.2 – Das ist neu im „neuen“ Jelly Bean

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