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Apple Keynote: iPhone 6s, iPad Pro und der Apple TV 4

iPhone 6s, iPad Pro und Apple TV 4

Wenn Apple im Herbst zu einer Keynote einlädt, dann kann es nur eines bedeuten: Das neue iPhone steht kurz bevor und dieses Jahr war es wie nicht anders zu erwarten das iPhone 6s. Doch damit allein gibt sich ein selbstbewusstes Unternehmen wie Apple nicht zufrieden und überrascht schlussendlich das anwesende Publikum und Millionen von Zuschauern via Live-Stream mit weiteren Produkten wie einem iPad Pro inkl. Apple Pencil, Apple TV 4 und einem farblichen Upgrade der Apple Watch.

Zunächst einmal: Es wird wieder zwei Modelle geben. Die Strategie mit dem „normal“ großen Smartphone und dem Phablet-Ableger hat sich für Apple dermaßen bezahlt gemacht, dass auch das neue iPhone 6s (4,7 Zoll Display) mit dem iPhone 6s Plus (5,5 Zoll Display) ein größeres Schwestermodell erhält. Für 110 Euro Aufpreis. An den Speichervarianten hat sich indes nichts getan: Es bleibt bei 16, 64 und 128 GB internen Speicher ohne Speicherkartenslot.

Mehr Power und Force Touch für iPhone 6s

Aber bei der restlichen Hardware hat Apple wortwörtlich zum Rundumschlag ausgeholt. Der Apple A9 Prozessor ist das Herzstück des iPhone 6s, zu welchem der Konzern wie üblich keine genaueren Details preisgegeben hat. Es wird vermutet, dass es sich um einen 1,5 GHz schnellen Triple-Core-SoC (System-on-a-Chip) handelt, welcher ein erhebliches Plus an Leistung bietet. Apple-CEO Tim Cook sagte nur, dass der Apple A9 bis zu 70 Prozent schneller sei als sein Vorgänger und mit einer 90 Prozent größeren Grafikleistung, der Grafikchip Konsolen-Niveau erreicht habe. Die üblichen Superlative, die Apple jedoch im Gegenzug zu manchen Konkurrenten auch wirklich halten kann.

Wie im Vorfeld ebenfalls erwartet, besitzt das iPhone 6s und dessen Plus-Variante einen neuen Touchscreen mit der Force-Touch-Technologie, welche verschieden starke Berührungen erkennen und entsprechend verarbeiten kann. Apple nennt das Marketing-technisch 3D-Touch. Die Funktion selbst ist von der jeweiligen App abhängig: So kann bei einem leichten gedrückt halten zum Beispiel die Vorschau einer E-Mail öffnen und je fester man drückt, diese Vorschau immer weiter vergrößern, ohne besagte E-Mail überhaupt öffnen zu müssen. Wie sich das in der täglichen Benutzung des iPhone 6s auswirkt dürfte spannend werden. Huawei hat hier ganz bewusst bei der Präsentation des Huawei Mate S, bewiesen das man über eine derartige Technologie ebenfalls verfügt, auch wenn das Device so noch nicht im Handel ist.

Die Kamera im Mittelpunkt

Die iSight genannte Kamera löst wie im Vorfeld erwartet nun mit 12 Megapixel im iPhone 6s und iPhone 6s Plus auf – letzteres behält seinen optischen Bildstabilisator – ist aber zusätzlich erheblich schneller bei der Fokussierung auf ein Objekt und beim Auslösen der Aufnahme. Das bei der Sensor-Auflösung auch 4K-Videos in der UHD-Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixel möglich sind, verwundert da nicht mehr. Ein gutes Argument, um die größeren Speichervariante des neuen iPhone zu pushen.

Neu ist auch die Frontkamera: Diese löst nun mit 5 Megapixel auf und kann das Display als Blitzlicht-Ersatz inklusive farblicher Lichtabstimmung nutzen, damit Selfies jederzeit perfekt werden. Apples Marketing hat dafür die Bezeichnung „Retina Flash“ erfunden.
Die neue Kamera und Leistung macht sich auch in der Kamera-App des iPhone 6s selbst bemerkbar. Wer die Option nicht explizit abschaltet, bekommt bei jedem Foto zusätzlich ein kurzes und wenige Sekunden andauerndes animiertes Vorschaubild automatisch mit dazu, was Apple Live-Foto nennt. Mittels passender API-Schnittstelle steht diese Funktion sogar Entwicklern von Dritt-Apps zur Verfügung, sodass Facebook ebenfalls bereits angekündigt hat, dass man diese Art von Bildern des iPhone 6s unterstützen werden.

Preise und Verfügbarkeit

An den Preisen des iPhone 6s hat sich im Vergleich zum Vorgänger etwas geändert: Das kleinste iPhone 6s Modell mit 16 GB Speicher beginnt bei 739 Euro ohne Vertrag und das Plus-Modell mit 128 GB Speicher endet bei 1.069 Euro ohne Vertrag am anderen Ende. Der Aufpreis zur nächsten Speicher-Variante beträgt 110 Euro, ebenso der Aufpreis zum Plus-Modell. Damit setzt sich folgende Preistabelle für das neue Apple-Smartphone zusammen:

  • iPhone 6s mit 16 GB: 739 Euro
  • iPhone 6s mit 64 GB: 849 Euro
  • iPhone 6s mit 128 GB: 959 Euro
  • iPhone 6s Plus mit 16 GB: 849 Euro
  • iPhone 6s Plus mit 64 GB: 959 Euro
  • iPhone 6s Plus mit 128 GB: 1.069 Euro

Vorbestellungen nimmt Apple ab dem 12. September entgegen, bevor der offizielle Verkauf am 25. September in etlichen Ländern – wie auch in Deutschland – weltweit erfolgt. Erhältlich sein wird es in den Farben Space Grey, Silber, Gold und dem neuen Roségold.

iPad Pro und Apple TV 4

Neben dem neuen iPhone 6s hatte Apple aber noch weitere Dinge dabei und das ist ein schon lange vermutetes iPad Pro. Dieses unterscheidet sich im wesentlichen durch drei Dinge vom iPad Air 2: Es ist mit 2.732 x 2.084 Pixel verteilt auf 12,9 Zoll Diagonale erheblich größer, besitzt gleich vier Lautsprecher auf der Front für in allen Lagen verfügbaren Stereo-Sound und es gibt ein spezielles Tastatur-Cover sowie einen Stylus zur Bedienung von Apple als Zubehör, welches ein wenig an das Surface von Microsoft erinnern lässt. Gerade den Apple Pencil – so wird der Stylus offiziell vermarktet – soll deutlich besser sein als das Microsoft oder Samsung zu bieten haben. Ap­ro­pos Microsoft: Diese waren zur Apple Keynote ebenfalls auf der Bühne zu Besuch um die Kooperation der Software mit dem neuen iPad Pro richtig in Szene zu setzen.

Das iPad Pro richtet sich damit eindeutig an Künstler und andere Profi-Anwender, denen ein iPad Air 2 nicht reicht. Das spiegelt sich auch in den Preisen wieder: 799 Euro verlangt Apple für das iPad Pro in der WLAN-Variante mit 32 GB internen Speicher, 869 Euro für das WLAN-Modell mit 128 GB Speicher und für die Top-Variante mit 128 GB Speicher und LTE-Modem werden 1.079 Euro fällig. Weitere Varianten wird es nicht geben.
Das Smart Keyboard wird für 169 Euro verkauft und der Apple Pencil für 99 Euro. Verfügbar ist das Tablet mit iOS 9 – und nicht mit einem Mac OS X Light wie von vielen gehofft – im November.

Überfällig war hingegen die Vorstellung des Apple TV 4, welcher wie erwartet ein kräftiges Hardware-Upgrade erhalten hat. Im Prinzip steckt die Technik des iPad Air mit seinem Apple A8 in der neuen Set-Top-Box, womit diese den Plänen Apples nach zur Medienzentrale im Wohnzimmer ausgebaut wird. Das Hauptaugenmerk liegt dabei vor allem bei Apps für die Plattform, welche sich wiederum hauptsächlich auf Inhalte konzentrieren wie Netflix, Spotify, YouTube und andere große Streaming-Anbieter. Ob allerdings tatsächlich Shopping-Apps wie bei der Präsentation gezeigt ihren Durchbruch auf einer Set-Top-Box wie dem Apple TV 4 feiern ist zu bezweifeln.

Ein wichtiger Baustein der neuen Generation bildet jedoch die Fernbedienung. Diese verfügt über die bekannten Tasten wie Lautstärke oder Menü, aber das Steuerkreuz ist weggefallen. Stattdessen kommt nun ein Touchpad zum Einsatz, womit man durch die Menüs navigiert und andere Dinge anstellen kann. Neu ist ebenso eine Taste für Siri, womit der Apple TV sich mit Hilfe von Apples virtueller Sprachassistentin steuern lässt. Mit den integrierten Beschleunigungssensoren eignet sich die neue Fernbedienung zudem als einfacher Game-Controller für Spiele, welche in vielfältiger und speziell angepasster Form zum Start des Apple TV 4 im Oktober verfügbar sein sollen.

149 US-Dollar verlangt Apple für das kleine Modell, welches mit 32 GB internen Speicher ganz passabel ausgestattet ist. 199 US-Dollar werden für das Modell mit 64 GB Speicher fällig und beide sollen ab Oktober auch bei uns zu haben sein.

wacthOS 2 und neue Apple Watch Varianten

Etwas unspektakulär war hingegen die Vorstellung des watchOS 2, welches ab sofort an alle Besitzer einer Apple Watch per OTA-Update verteilt wird. Bestandteil sind neue Watchfaces, neue Möglichkeiten für Entwickler mit nativen Watch-Apps und natürlich darauf aufbauende neue Apps wie iTranslate, der Facebook Messenger oder auch eine App für die GoPro Kameras: Die Apple Watch wird damit zum Sucher der Action Cam.

An der Technik der Uhr selbst gibt es keine Neuerungen. Lediglich neue farbige Armbänder gibt es ab sofort bei Apple zu kaufen oder auch neue Lederarmbänder von Hermes.  Der gestrige Event stand einzig und allein im Zeichen von iPhone 6s, iPad Pro und dem Apple TV 4.

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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