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[Update] Apple lässt Galaxy Nexus verbieten und Google kommt mit „Fix“

Das was da in den Gerichtssäälen „die die Welt bedeuten“ abläuft, ist manchmal einfach nur zum heulen. Die meist gesehenen Gäste dieser „Veranstaltungen“ sind wie so oft Apple und Samsung, denn Cupertino fühlt sich immer wieder mal beraubt durch die Konkurrenz. Nachdem das Galaxy Tab 10.1 endgültig ein Verkaufsverbot erhielt, ist nun das Galaxy Nexus dran gewesen.

Während es beim Galaxy Tab 10.1 vor allem um das durchaus strittige Design-Patent ging, ist es beim Galaxy Nexus eher ein Software-Patent, das in Augen vieler sicher auch eher trivialer Natur sein dürfte. Die Rede ist vom Patent mit der US-Patentnummer 8,086,604, welches eine Technologie zur Suche in mehreren Datenbanken beschreibt. Quasi das, was jedes halbwegs moderne Betriebssystem heute beherrscht. Und genau dafür hat Richterin Lucy Koh das Verkaufsverbot gegen das Galaxy Nexus ausgesprochen, wobei Apple schon im Februar gegen das Smartphone vorging. Letzten Freitag nun bestätigte Richterin Lucy Koh also die Einstweilige Verfügung gegen Samsung und Google, was zu äußerst illustren Blüten vor allem Internet führte. Zum Beispiel forderten diverse Nutzer in den sozialen Netzwerken Twitter und Google+ zu einem Apple-Boykott auf. Das so ein Boykott Erfolg zeigen wird, halten wir allerdings für eher unwahrscheinlich. Sollte Apple eine Summe von 96 Millionen US Dollar hinterlegen, kann das Verkaufsverbot rechtskräftig werden.

Bildquelle: AndroidNext

Tja, und nun ist also das Galaxy Nexus, Google’s Vorzeige-Objekt für die pure Android-Erfahrung ebenfalls verboten. Umgehen will man das Verbot mit einem OTA-Update, welches unabhängig von den Provider-Geräten in Amerika verteilt wird. Das Update limitiert die Google QuickSearch künftig nur noch auf Online-Ergebnisse, lokale Ergebnisse aus installierten Apps oder Gmail werden somit künftig auf US-Geräte ignoriert. Da diese Art der Suche bisher eines der großen Features von Android war, kommt mit dem Update auch für den einen oder anderen User eine herbe Einschränkung mit in der Nutzung seines Smartphones. Umgehen könnte Google das Verbot allerdings auch mit Android 4.1 Jelly Bean, da Google Now nicht von dem Patent betroffen sein soll, wobei ich wetten könnte das Apple auch da wieder was finden wird.

Diese Art der Lösung, dass Beschneiden von Funktionen, ist allerdings nicht neu. Bereits im vergangenen Monat musste HTC denselben Weg einschlagen, was bei dem Kreuzzug von Apple fasst schon nicht mehr anders zu lösen ist. Wie die Kollegen bei AndroidNext ganz treffend schreiben, verhindert Apple mit seinem Verhalten in Sachen Patente und „Geistigem Eigentum“ weitere Innovationen, indem alles verklagt wird was sprichwörtlich bei 3 nicht auf den Bäumen ist. Damit zwingt der Konzern aus Cupertino quasi die Konkurrenz zur Defensive, indem man selbst Patente auf die trivialsten Dinge einreicht in der Hoffnung, diese auch noch zugesprochen zu bekommen. Das könnte auch ein Grund sein, weshalb im letzten Jahr die durch Patenttrolle verursachten Kosten vor Gericht auf über 29 Milliarden US Dollar gestiegen sind. Aber auch der jüngste Sproß, das Nexus 7, muss sich Patentvorwürfen stellen.

 

Update

Wie mittlerweile bestätigt wurde, hat Apple die Sicherheitsleistung in Höhe der von Richterin Lucy Koh festgelegten Summe von 96 Millionen US Dollar geleistet. Sind ja quasi Peanuts, bei einem geschätzten Unternehmensvermögen von über 42 Milliarden US Dollar. Das Galaxy Nexus ist somit rechtskräftig vom US-amerikanischen Markt verbannt. Damit ist natürlich auch das verteilen des oben genannten Updates beschlossene Sache, was übrigens von den US-amerikanischen Nutzern höchstwahrscheinlich nicht abgelehnt werden kann.

[Quelle: The Verge | via AndroidNext]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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