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Apple Music vs. Spotify: Kampf der Streaming-Giganten

apple_music_vs_spotifyAm Montag begann in San Francisco mit der WWDC 2015 die diesjährige Entwickler-Konferenz von Apple, wo neben iOS und Mac OS X 10.11 auch der neue Streaming-Dienst Apple Music vorgestellt wurde. Doch wenn wir einmal ehrlich sind hatte Apple auf der Keynote in San Francisco nicht wirklich viel Neues zu bieten. Hat der neue Musikstreaming-Dienst Apple Music eine Chance gegen den Marktführer Spotify?

In den letzten Jahren haben sich Streaming-Dienste wie Google Play Music, Napster, Deezer und allen voran Spotify zu einer ernsthaften Einnahmequelle für die Musik-Industrie entwickelt. Laut einem Bericht des Wall Street Journals aus dem letzten Jahr kann Spotify mittlerweile in einigen Ländern mehr Lizenzgebühren ausschütten als der klassische Verkauf via Apples iTunes. Kein Wunder, dass Apple mit Apple Music in diesen Markt mitmischen will, um seine zurückgehenden Umsätze im Musikbereich wieder anzukurbeln.

Darum ist Apple Music nichts besonderes

apple_music_tim_cookAuch wenn Tim Cook und seine Mannschaft während der großen Keynote zur WWDC 2015 (zum Beitrag) den neuen Musikstreaming-Dienst in den höchsten Tönen lobte, kann sich Apple Music nicht von der Konkurrenz abheben. Nahezu alles was der Dienst kann, findet man bei der Konkurrenz wie Spotify, Deezer, rdio oder simfy schon seit vielen Jahren vor. Preislich kann sich Apple Music schon mal gar nicht abheben, denn mit 9,99 US-Dollar pro Monat ist der Apple Streaming-Dienst genauso teuer wie die Konkurrenz.

Einzig das Familienpaket für bis zu sechs Nutzer ist mit 14,99 US-Dollar – sofern es auch in Deutschland angeboten wird – konkurrenzlos günstig. Bei Spotify fallen für insgesamt fünf Personen zum Beispiel 29,99 Euro pro Monat an. Doch der schwedische Musikstreaming-Dienst hat bereits reagiert und angekündigt, dass man demnächst die Preise für Familien nach unten korrigieren will, um in diesem Punkt konkurrenzfähiger zu Apple Music zu werden. Wie genau die Preisgestaltung von Spotify aussehen wird ist jedoch noch unklar, aber man strebt „ähnliche Preise“ an. Übrigens dürfte die sehr umfangreich konfigurierbare Familienfreigabe von iOS ein Grund dafür sein, warum Apple für das Familien-Abo einen derart niedrigen Preis mit der Industrie aushandeln konnte: Durch die strengen Vorgaben und Regeln von Apple wird sichergestellt, dass es sich auch tatsächlich um eine echte Familie handelt.

Spotify: Musik und Podcasts
Spotify: Musik und Podcasts
Entwickler: Spotify AB
Preis: Kostenlos
  • Spotify: Musik und Podcasts Screenshot
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‎Spotify: Musik und Podcasts
‎Spotify: Musik und Podcasts
Entwickler: Spotify
Preis: Kostenlos

Im Gegensatz zu dem Angebot von Apple kann Spotify zudem mit einem kostenlosen Werbe-finanzierten Abo punkten, für welches zwar keine Kosten anfallen, aber eben auch nicht alles nutzbar ist. Apple Music bietet lediglich eine dreimonatige Testphase an, in welcher man sich für oder gegen das Angebot entscheiden kann. Übrigens soll im Herbst zur Überraschung vieler eine Android-App von Apple erscheinen. Man könnte also behaupten, dass der Konzern aus Cupertino die Übermacht von Android nun anerkannt hat. Trotzdem steht die Mehrheit der android tv Leser dem Dienst abweisend gegenüber, wie unsere Umfrage gezeigt hat.

Umfang und Funktionen sind ähnlich

apple_music_wwdc

Auch bei den zu streamenden Inhalten kann sich Apple Music nicht sonderlich abheben. 30 Millionen Titel hatte Apple zur Keynote versprochen, oder anders ausgedrückt: Den gesamten Katalog von iTunes. Allerdings bietet Spotify eigenen Angaben zufolge ebenfalls über 30 Millionen Titel zum Streamen an. Woran es aber scheitert ist der Punkt, dass einige Künstler nicht bei Spotify vertreten sind. Insbesondere die US-Musikerin Taylor Swift hatte Werbe-wirksam ihr gesamtes Material bei Spotify löschen lassen, sodass Apple Music in diesem Punkt durchaus die Nase vorn haben könnte. Nur garantiert das keinesfalls eine führende Rolle im Streaming-Geschäft.

Womit sich der Streaming-Dienst von Apple gegenüber der Konkurrenz absetzen kann ist die Radio-Funktion. Der erste Radiosender Beats 1 sendet 24 Stunden und 7 Tage die Woche und wird von drei bekannten Radio-DJs betreut. Zwischen der Musik gibt es diverse Interviews und News rund um das Musikgeschäft, sofern man ein iPhone oder iPad besitzt – Android-Nutzer werden vorerst in die Röhre schauen. Aber auch Spotify hat bereits im Videobereich Kooperationen in Deutschland angekündigt. Gleichstand herrscht übrigens auch bei der Funktion, die Musik der Streaming-Dienste offline zu hören. Bei Spotify gibt es sogar einen kleinen Trick, um dafür die MicroSD Speicherkarte zu nutzen:

Spotify Offline-Musik auf die externe SD-Karte speichern

Audio-Qualität

Bleibt fast nur noch die Audio-Qualität übrig die Apple Music und Spotify bieten. Beschränkt man sich auf das kostenlose Abo von Spotify, dann wird die Musik mit 160 Kbit/Sekunde gestreamt, was bei einem kostenpflichtigen Account auf 320 Kbit/Sekunde hochgeschraubt wird. Apple Music bietet hingegen „nur“ 256 Kbit/Sekunde und das bei einem Anbieter, der auch HiRes-Musik anbietet. Hier hätte Apple die Chance gehabt sich von der Konkurrenz abzuheben und eine Zielgruppe der audiophilen Kunden die mehr aus der Musik herausholen wollen, für sich zu gewinnen.

Wäre da noch Apple Music Connect. Dabei handelt es sich um eine Funktion, mit deren Hilfe Künstler mit kleinen Videos, Fotos und Berichten mit ihren Fans in Kontakt treten können. Das Potential ist vorhanden, allerdings müssen die Kunden dies auch annehmen und das dürfte einer der entscheidenden Knackpunkte für den Erfolg des Streaming-Dienstes werden.
Was Apple jedoch zugute kommt, ist die enorme Verbreitung von iOS-Geräten: Alleine über 400 Millionen iPhones sind im Umlauf und iTunes kann auf über 800 Millionen registrierte Kunden inklusive derer Kreditkartendaten blicken.

Ob das ausreicht wird sich erst noch zeigen, sobald Apple Music ab de 30. Juni auch in Deutschland an den Start geht. Als kleine Gegenmaßnahme hat Spotify heute die neusten Zahlen verkündet und die sprechen von über 75 Millionen Nutzern, von denen 20 Millionen ein kostenpflichtiges Premium-Abo abgeschlossen haben. Die Nachricht kam direkt, nachdem das Wall Street Journal von einer neuen Finanzierungsrunde in Höhe von 526 Millionen US-Dollar berichtete.

Fazit

one_more_thingUnterm Strich kann Apple Musik tatsächlich nichts revolutionäres Neues bieten, obwohl Apple wie üblich etwas komplett neu erfunden haben will. Einzig für Familien ist der Dienst derzeit ein echtes Argument, solange Spotify seine Familien-Preise nicht entsprechend anpasst. Abgesehen davon bietet Apple Music keinen echten Mehrwert der einen Wechsel rechtfertigen könnte. Dennoch wird allein aufgrund der schieren Verbreitung von iOS-Geräten das Angebot mit angrenzender Wahrscheinlichkeit ein kommerzieller Erfolg werden.

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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