News

Brave Browser will AdBlocker revolutionieren

brave-browserWerbung ist insbesondere für Smartphone-Nutzer ein echter Datenfresser, wovon wir aufgrund limitierten Volumen nur begrenzt zur Verfügung haben. Das dachte sich wohl auch der ehemalige Mozilla-Chef Brendan Eich mit seinem nun präsentierten Brave Browser. Denn dieser spaltet die Netzgemeinde wie kein Zweiter. Mit einem gänzlich neuen Konzept sollen Nutzer dafür belohnt werden, wenn sie bestimmte Werbe-Anzeigen bei dem Betrachten einer Website zulassen.

Angekündigt hatte Brendan Eich den Brave Browser bereits vor wenigen Wochen, hatte damals aber einige Details zu dem Browser selbst noch offen gelassen. Dies hat er nun nachgeholt und die ersten kritischen Stimmen vergleichen das Vorhaben von Eich mit einem bezahlen AdBlocker.

Schaut man sich die Details hinter dem Geschäftsmodell des Brave Browser etwas genauer an, ist der Vergleich alles andere als abwegig. Denn neben dem Austauschen von Werbung auf Websites gegen die Werbe-Banner eigener Werbe-Partner, können Nutzer auch selbst an der zu sehenden Werbung verdienen.

Brave beteiligt Nutzer

Dabei soll mit Brave Ledger ein Bitcoin-basierendes Bezahlsystem zum Einsatz kommen, womit sich Nutzer des Brave Browser wie bereits erwähnt ein Guthaben durch das Betrachten ungefilterter Werbe-Anzeigen verdienen können. Dieses Guthaben wiederum lässt sich bei Bedarf auch zur Unterstützung der Lieblingswebsites einsetzen, sodass man letztlich selbst etwas verdient und den Online-Angeboten unter die Arme greift.

Dabei sollen jeweils 15 Prozent der erzielten Werbe-Erlöse an die Macher des Brave Browser selbst gehen, an die verantwortlichen Partner zum Ausliefern der Werbung und an den Nutzer. 55 Prozent der Erlöse gehen hingegen an die jeweiligen Inhaber der Werbe-Anzeigen selbst. Jeder Nutzer des Browsers bekommt dabei automatisch einen Account bei diesem Bezahlsystem zugewiesen, über welches die generierten Einnahmen verwaltet werden.

Der Brave Browser kann allerdings auch genau anders herum genutzt werden: Schaltet man den AdBlocker-Modus ein, muss der Nutze reinen monatlichen Festbetrag bezahlen, welcher auf einem gemeinsamen Konto eingeht und am Ende des Monats an die anonym ermittelten 10 meistbesuchten Websites des jeweiligen Monats ausgezahlt werden. Wie hoch der Betrag für das AdBlocker-Abo sein wird, haben die Entwickler bisher noch nicht verraten.

Technisch bedient sich der Brave Browser auf dem Open-Source-Projekt Chromium von Google, weswegen der Browser auch etliche Ähnlichkeiten zum Chrome Browser von Google vorweisen wird – einschließlich der Verfügbarkeit für die Betriebssysteme Windows, Mac OS X, iSO, Android sowie diverse Linux-Distributionen. Ende Mai wird man den neuen Browser mit den integrierten Micro-Transaktionen herunterladen und testen können.

Den Browser selbst ohne die zwiespältige Funktion ist schon jetzt verfügbar und überzeugt derzeit vor allem mit seiner Schnelligkeit durch die geblockten Werbe-Anzeigen, wie das nachfolgende Video zeigt:

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=kHWf6hRV-GM[/youtube]

Der Zwang zur Teilnahme

So ganz frei von Kritik ist das Konzept hinter dem Brave Browser jedoch nicht. Unklar ist zum Beispiel, wie man Betreiber von Websites überhaupt dazu bringen will offiziell teilzunehmen an dem Geschäftsmodell. Denn bei genauerer Betrachtung haben besagte Betreiber keine andere Wahl: Entweder sie machen mit und lassen sich am Ende des Monats ausbezahlen, oder sie verzichten auf die Umsätze und laufen sogar Gefahr, dass ihre vorgesehene Werbung gegen diejenigen Werbe-Anzeigen ausgetauscht wird, welche eine Partnerschaft mit dem Brave Browser geschlossen haben.

In letzterem Fall könnte es sogar so weit gehen, dass Website-Betreiber gar nichts mehr von den Werbe-Erlösen erhalten oder zumindest einen deutlich spürbaren Rückgang zu verzeichnen haben.
Hätte von daher unterm Strich durchaus sogar eine Idee der AdBlock-Plus-Macher Eyeo GmbH sein können.

Außerdem darf man den Erfolg des Browsers selbst durchaus in Frage stellen: Im Zweifelsfall greifen Internetnutzer erfahrungsgemäß zu kostenlosen Angeboten und da gibt es mittlerweile eine Vielzahl an kostenlosen und auch guten AdBlocker für das Groß der Web-Browser. Selbst auf dem Smartphone (zum Beitrag).

[Quelle: Brave]

Beitrag teilen:

Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert