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Breitbandausbau in Deutschland: EU hilft mit 3 Milliarden Euro

Breitbandausbau

Schnelles Internet ist in Zeiten von Spiele-Patches im Gigabyte-Bereich eine wichtige Voraussetzung, aber der Breitbandausbau kommt in Deutschland nicht so richtig in die Gänge. Noch immer sind zahlreiche Haushalte mit einem eher langsamen Breitbandanschluss ans Netz angeschlossen, aber das könnte sich bald ändern. Auch Dank dem Friedensnobelpreisträger Europäische Union.

Wenn man in einer Stadt oder in einem Ballungszentrum wohnt, dann hat man in der Regel einen sehr schnellen Zugriff aufs Internet. Teilweise sind schon Anschlüsse mit bis zu 100 Mbit/Sekunde und mehr zu haben, aber in ländlicheren Regionen ist der Breitbandausbau noch lange nicht so weit wie sich das die Bundesregierung so vorstellt. Im Februar 2014 stellte Deutschland einen Antrag auf Förderung des Ausbaus und eben dieser wurde nun genehmigt.

Breitbandausbau kommt schneller voran…

Wie die zuständige EU-Kommissarin für Wettbewerbspolitik Margrethe Vestager bestätigt, hat die EU-Kommission Deutschland eine Unterstützung für den Breitbandausbau in Höhe von 3 Milliarden Euro bewilligt. Der Antrag von Deutschland steht im Einklang mit den Breitbandleitlinien der EU wie es heißt. Damit steht einem erheblich schnellerem Breitband-Internet in ländlichen Regionen so gut wie nichts mehr im Wege. Allerdings gibt es ein paar Bedingungen für diejenigen die auf Fördermittel hoffen dürfen.

So können private Anbieter und Gemeinden nur dann die Hilfe für den Breitbandausbau beantragen, wenn in den geplanten Gebieten nur ein grundlegender Breitbandzugang vorhanden ist und in den kommenden drei Jahren nichts in dieser Richtung geplant ist. Mit der Initiative soll ein Internetzugang mit mindestens 30 Mbit/Sekunde ermöglicht werden und in den meisten Fällen sogar mindestens 50 Mbits/Sekunde. Mit diesen Maßnahmen zum Breitbandausbau will die Bundesregierung ihre digitale Agenda einhalten: Man will bis 2018 flächendeckend Anschlüsse mit mindestens 50 Mbit/Sekunde vorweisen können.

…aber mit sinnvollen Einschränkungen

Allerdings sind Projekte mit Leitungen auf Basis von Vectoring von der EU-Förderung ausgeschlossen, was sich mit dem Kern der Technologie erklären lässt. Denn auch wenn man mit erheblich niedrigeren Investitionen die Geschwindigkeiten von Vectoring-Leitungen erhöhen kann, so müssen dazu zahlreiche Anschlüsse gebündelt werden, welche wiederum nur von einem Anbieter nutzbar wären. Genau das steht nicht im Einklang mit dem Wettbewerbsgedanken, welchen die EU Kommissarin verfolgt. Bevor daher Vectoring im Breitbandausbau von der EU unterstützt wird, müsste erst eine entsprechende Technische Einrichtung vorhanden sein, welche den uneingeschränkten Zugriff für alle Anbieter ermöglicht.

Der Provider-Verband VATM begrüßt natürlich die Bewilligung der Europäischen Union, den Breitbandausbau in Deutschland zu fördern und dabei das Vectoring explizit auszuschließen. Immerhin kritisiert man schon lange, dass die Deutsche Telekom mit ihren Ausbau-Plänen des VDSL-Vectorings die Konkurrenz bewusst benachteiligt. Da kommt das klare Statement der EU-Kommission beim Breitbandausbau gerade gelegen.

Aber letzten Endes dürfte es ohnehin die Internet-Nutzer in ländlichen Gegenden freuen, dass endlich in Sachen DSL bei ihnen was passiert.

[Quelle: EU Kommission | via ComputerBase | Bild: Kabel Deutschland]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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