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[anDROID für Anfänger erklärt] Teil 9: Was ist ein Custom ROM [1]

Android für Anfänger

Seit Google am Mittwoch mit Jelly Bean die nächste Version von Android offiziell vorstellte, kam schnell die Frage nach Updates. Mit HTC und Samsung haben sich die ersten Hersteller bezüglich Updates zu Wort gemeldet, nur manchen geht das nicht schnell genug. Besitzer eines Galaxy Nexus können bereits jetzt schon die ersten Custom ROM mit Jelly Bean flashen aber was ist das eigentlich, eine Custom ROM? Wir wollen euch im ersten Teil einer Reihe einen kleinen Einblick in dieses weitläufige Thema geben.

Aber was ist eigentlich eine Custom ROM genau, was macht diese ROM so besonders und interessant für viele? Im Grunde ist eine Custom ROM eine modifizierte ROM, die das vorhandene System auf dem Smartphone, Tablet oder was auch immer ersetzt. Vorteile solcher ROMs sind das Aufheben von Beschränkungen, dem verbessern der System-Geschwindigkeit oder ganz einfach dem beheben von Fehlern, deren sich der Hersteller des Gerätes nicht angenommen hat. Fast immer werden Custom ROMs von Privatpersonen entwickelt und weitergepflegt, welche in deren Freizeit entstehen.

 

CyanogenMod

Die wohl populärste und bekannteste Custom ROM ist ohne Zweifel CyanogenMod. Mehr als 80 verschiedene Smartphones und Tablets werden mittlerweile offiziell unterstützt und dutzende weitere Modelle haben inoffizielle Portierungen. Mit über 2 Millionen einzelner Installationen kann das Team um Steve „Cyanogen“ Kondik wahrlich stolz auf sich sein. Eine Besonderheit von CyanogenMod ist, dass als Basis der Quellcode des Android Open Source Project dient. Sprich, bei CyanogenMod handelt es sich um ein reines Android ohne irgendwelche Herstellerzusätze wie Sense bei HTC oder TouchWiz von Samsung, damit zählt es zum sogenannten Vanilla Android. Die aktuelle Version hört auf den Namen CM9 und basiert auf Android 4.0.4 Ice Cream Sandwich. Die nächste Version CM10 wird auf Android 4.1 Jelly Bean basieren, sobald der Quellcode davon verfügbar ist.

Bildquelle: XDA Developers

 

AOKP

Von CyanogenMod abstammend ist wiederum das Android Open Kang Project, kurz AOKP. Wie CM ist auch AOKP ein reines Vanilla-Android, allerdings legen die Macher um romanbb das Hauptaugenmerk auf die stärkere Anpassbarkeit der ROM. So kann der Nutzer neben diversen Schaltern in der Notification Bar, die diversen Anzeigen in selbiger anpassen oder das Wetter in der Notification Bar sowie im Lockscreen anzeigen. Ebenfalls in Sachen Geräte-Unterstützung offenbaren sich einige Unterschiede. Während CM bis dato über 80 verschiedene Smartphones und Tablets unterstützt, liegt die Anzahl der offiziell unterstützten Modelle bei gerade mal 26 verschiedenen. Während bei CyanogenMod die Einstellmöglichkeiten in diverse Untermenüs verpackt sind, befinden sich bei AOKP alle Einstellungen in einem Menüpunkt wieder.

Bildquelle: Eigenes Smartphone

 

MIUI

Ein weiterer Abkömmling des Android Open Source Project ist MIUI (‚Mai Ju Ai‘ ausgesprochen), welches das Look&Feel von iOS für Android nachahmt. Ursprünglich nur eine ROM gewesen, ist es mittlerweile die offizielle ROM der Xiaomi-Smartphones. Während „klassische“ Custom ROMs auf einen App Drawer für all die installierten Apps setzen, sucht man bei MIUI dergleichen vergebens. Das App-Management beschränkt sich auf die Verteilung der einzelnen App-Verknüpfungen in Ordnern auf den Homescreens, denn diese landen alle auf dem Homescreen. Eine weitere Besonderheit sind die vielen zusätzlich eingebauten Funktionen wie ein Datei Explorer im passenden Look, ein Rechte-Management für installierte Apps (Vorbild für LBE Privacy Guard?) oder das umfangreiche anpassen der Optik durch optional installierbare Themen. Überhaupt ist das die größte Stärke von MIUI durch tausende von Themen aber auch der T9 Smart-Dialer sowie eine sehr schnell startende Kamera mit massig Optionen. Die ROM ist mittlerweile so populär geworden, dass es den Datei Explorer und den Homescreen Launcher im Google Play Store zum nachinstallieren gibt.

Bildquelle: XDA Developers

 

Custom Stock ROMs

Als viert-größter Zweig von Custom ROMs können angepasste Stock-ROMs angesehen werden, die sich nochmal unterteilen lassen:

  • Geringfügig angepasste: Beschränken sich größtenteils auf das optimieren und bugfixen von vorhandenen Funktionen, sehen ansonsten unverändert aus wie die zugrunde liegende Stock ROM.
  • Stark angepasste: Beinhalten neben Optimierungen noch eine optische Veränderung und vorinstallierte Zusatz-Apps. Können aber auch neue Funktionen erhalten wie beispielsweise der JKay-Mod bei Samsung-ROMs.
  • Minimale: Deren Besonderheit ist, dass die Stock-ROM soweit es ging entschlackt wurde, sprich das möglichst viele „unnütze“ Funktionen und Apps entfernt wurden.
Bildquelle: XDA Developers

 

Allerdings braucht es einer kleinen Vorbereitung, bevor das eigene Smartphone oder Tablet im Glanze der neuen ROM erstrahlen kann. Wie man eine Custom ROM flasht, dem wollen wir uns im zweiten Teil dieser Reihe kommende Woche annehmen. Darin wird es dann um den ClockWorkMod, Root und Fastboot gehen. Aber auch das Thema „Locked Bootloader“ werden wir ein wenig genauer betrachten.

Bereits veröffentlichte Beiträge:

In Kürze folgende Beiträge:

  • Teil 4: Was sind Apps und wo bekomme ich sie her?
  • Teil 5: Wie richte ich mir meine Homescreens ein ?
  •  Teil 6: Datensicherung
  •  Teil 7: Datenaustausch über BT, WLAN und USB
  •  Teil 8: Welches ist das richtige anDROID Smartphone für mich?

Wie sieht es mit euch aus? Gibt es noch Themenbereiche die wir völlig vergessen haben und über die dringend aufgeklärt werden muss?
Dann ab in die Kommentare damit!


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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

7 Gedanken zu „[anDROID für Anfänger erklärt] Teil 9: Was ist ein Custom ROM [1]

  • Zitat:

    | Teil 4: Was sind App´s und wo bekomme ich sie her?
    | Teil 5: Wie richte ich mir meine Homescreen´s ein ?

    Bitte, bitte entferne in beiden Fällen das Apostroph… Es tut fürchterlich weh…

    Antwort
    • Vielen Dank, wir wollen natürlich unseren Lesern keinen körperlichen Schaden zufügen und so wurde der „s“ Teiler entfernt.

      Doch ganz wollen wir ihn nicht missen und so empfehlen wir die Seite:
      http://einklich.net/etc/apostroph.htm

      Post scriptum: Es heißt im übrigen DER Apostroph 😉

      Antwort
  • Pingback: Google Nexus 7 – Noch vor Verkaufsstart gemoddet » anDROID NEWS & TV

  • fresh prince

    Hi

    ich würde gerne mal wissen wie man eine custom Firmware oder custom Rom selbst erstellen kann

    ich habe mal rum gegoogelt aber finde leider nix darüber

    ich möchte echt gerne selbst eine erstellen und gegebenenfalls miui Joker rom für das sgs3 machen

    ich hatte die rom auf mein sgs1 und war total zufrieden
    aber er macht ja leider nicht mehr weiter

    wäre echt cool von dir/euch wenn ich da ein link oder ähnliches hätte um das zu machen

    mfg

    Antwort
  • RalfSch

    Meine Frau hat das Base Lutea 2, es nervt das der Speicher mit unnützen Base App voll gestopft ist wo der Interne Speicher eh so klein ist. Hatt man die möglichkeit mit einem Custom ROM die Spreicherfressenden App los zu werden?

    Antwort
    • Definitiv ja!
      In sofern es ein oder mehrere Custom ROM´s für das Lutea2 von Base gibt, dass meines Wissens nach baugleich mit dem Medion „Life“ Smartphone bzw. ZTE Skate ist.

      Antwort
  • Pingback: Samsung veröffentlicht Quellcode für Galaxy Note 10.1 » anDROID NEWS & TV

  • bin gerade in der Probephase von der PACMAN Rom Superteil

    Antwort

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