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Datenschutz: Google Glass Apps zur Gesichtserkennung sind verboten

Google Glass und der Datenschutz

Google hatte letztes Jahr auf der Google I/O 2012 mit Google Glass eine Brille vorgestellt, die heute ziemlich viele Menschen gerne haben würden. Die Datenbrille mit der Technik eines Mittelklasse-Smartphones jedenfalls hätte gerne jeder fünfte Deutsche, auch wenn der Eingriff in die Privatsphäre sehr einfach wäre. Soweit will es Google offiziell allerdings nicht ganz kommen lassen.

Derzeit befindet sich Google Glass allerdings noch im großangelegten Feldtest mit Tausenden von Beta-Testern, welche die Brille für 1.500 US Dollar kaufen konnten. Diesen Test will Google unter anderem für wichtiges Feedback nutzen, um die für Endkunden bestimmte Version besser abstimmen zu können. Außerdem kann Google dadurch sicherstellen, dass zum Verkaufsstart ein entsprechend großes Angebot an Glassware bereitsteht, wie Apps für Google Glass offiziell bezeichnet werden. Die ersten Apps jedenfalls stehen in den Löchern und nicht nur von den großen Anbietern wie Twitter, Facebook oder CNN. Tools, Beispielcode und die API jedenfalls stehen bereits seit einiger Zeit zur Verfügung, quasi kurz bevor die Explorer Edition an die glücklichen Tester ausgeliefert wurde.

 

Datenschutz wird großgeschrieben

Beispielsweise ist wie schon damals die Porno-Branche mit von der Partie, wo quasi vollkommen „neue Einblicke“ drin sein könnten. Eine andere App dagegen könnte für richtig Ärger sorgen, dem Google nun einen Riegel vorgeschoben hat. Zumindest offiziell sind keine Apps mehr zugelassen, welche über eine Funktion zur Gesichtserkennung verfügen. Die betreffende App von den Entwicklern bei Lambda Labs kann laut Beschreibung der Entwickler Gesichter auf Fotos erkennen, indem die Aufnahmen mit Fotos von Facebook, LinkedIn sowie den eigenen Fotos abgeglichen wird. Bei Treffern in den Datenbanken werden die entsprechenden Informationen automatisiert auf dem Display der Google Glass angezeigt, Datenschützer wären bei dieser App Sturm gelaufen und das zu Recht.

Um diesem Problem des Datenschutz zuvor zu kommen, hat Google nun offiziell Apps/Glassware verboten, über welche man eine Gesichtserkennung für Aufnahmen der Google Glass verwenden kann. Dieselben Vorgaben wendet Google zudem auf sich selbst an, will heißen, der Konzern wird selbst nicht bis auf Weiteres an entsprechenden Programmen arbeiten. Zumindest gilt das, solange nicht die entsprechenden gesetzlichen Grundlagen geschaffen wurden. Das dürfte dennoch Drittanbieter nicht daran hindern, entsprechende Apps zu entwickeln, welche gegen Datenschutzbestimmungen verstoßen könnten. Schließlich kann die Glassware wie bei ganz normalen Android-Geräten auch außerhalb des Play Stores installiert werden. Google Glass selbst ist bereits gerootet, tiefgehenden Modifizierungen auf Software-Ebene steht jedenfalls nichts mehr direkt im Wege.

[Quelle: Google | via The Verge]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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