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Die besten Tipps & Tricks für LG G4 Profi-Fotos

LG G4

Obwohl Samsung der führende Hersteller von Smartphones ist, können Konkurrenten wie LG mit ihren Top-Modellen immer besser mithalten oder sogar wie bei dem Thema Kamera übertrumpfen. Denn technisch gesehen hat das LG G4 Android Smartphone die deutlich bessere Kamera, aber die bringt auch nur wirklich dann etwas, wenn man sie auch zu nutzen weiß. Dabei braucht es gar nicht mal so viel für hervorragende Ergebnisse.

Die in Smartphones verbauten Kamera-Module haben in den letzten Jahren ein Niveau erreicht, womit sie einfachen Digitalkameras immer stärker den Rang ablaufen. Vor allem LG zeigt dieses Jahr erneut mit dem LG G4 wie gut eine Smartphone-Kamera sein kann. Dessen Foto-Hardware erlaubt Ergebnisse der Spitzenklasse, sofern man denn mit der Kamera-App auch umgehen kann. Denn auch bei Smartphones ist das Wissen um das richtige Fotografieren ausschlaggebend für die Ergebnisse.

Das LG G4 und seine einzigartige Kamera

Technisch bietet das Android Smartphone aus Südkorea die volle Bandbreite an Möglichkeiten, um hervorragende Fotos aufzunehmen. So liegt die maximale Foto-Auflösung des LG G4 bei 16 Megapixel, was detailreiche Aufnahmen verspricht. Der Kamera-Sensor selbst stammt von Sony und ist ein Exmor RS IMX234. Um dessen Qualität weiter zu verbessern hat LG einen im Vergleich zum LG G3 verbesserten optischen Bildstabilisator mit einem Neigungswinkel von 2 Grad auf drei Achsen, eine sehr große Blende mit f/1.8 und zusätzlich einen speziellen Farbraum-Sensor verbaut.

Letzterer sorgt dafür, dass das LG G4 die fotografierte Szene in ihrer natürlichen Farbwiedergabe aufnimmt und das unabhängig davon, ob man natürliches oder künstliches Licht zur Verfügung hat. Außerdem wird der Weißabgleich des LG G4 mit Hilfe eines solchen Sensors erheblich verbessert, was dem Endergebnis zugute kommt. Konkret werden das Umgebungslicht und das Infrarotlicht kombiniert, um die natürlichen Farben möglichst akkurat zu bestimmen. Der dafür zuständig Chip ist ein S11059-01WT von Hamamatsu.

Natürlich hat das Smartphone-Flaggschiff von LG noch einiges mehr zu bieten als nur eine hervorragende Kamera mit vielfältigen Möglichkeiten, was unser ausführliche Test zu berichten weiß:

[Test] LG G4 – Lack oder Leder?

Tipps & Tricks zum tollen Foto

Dennoch steht insbesondere die Kamera im Mittelpunkt des Gerätes, welche so einige Besonderheiten zu bieten hat. Vereinzelte Tipps sind natürlich nicht exklusiv für das LG G4 Android Smartphone vorbehalten, sondern auch für andere anwendbar. Denn auch aus der schlechtesten Hardware kann man noch ansehnliche Ergebnisse herausholen, wenn man weiß wie.

Burst-Modus

Für sich bewegende oder kurz vor einer Bewegung stehenden Objekten wie Tieren, ist der Burst-Modus der LG G4 Kamera-App zu empfehlen. Dieser wird durch das Gedrückthalten des digitalen Auslösers aktiviert und nimmt bis zu 3 Fotos in der Sekunde auf oder bis das Maximum von 30 Bildern erreicht wurde. Dabei werden Fotos mit der maximalen Auflösung aufgenommen, von welchen man im nachhinein natürlich die nicht mehr gewünschten Bilder aussortieren kann. Aufgrund der schnellen Auslösung ist eine möglichst ruhige Haltung für wackelfreie Bilder von Nöten, auch wenn der optische Bildstabilisator des LG G4 kleine Wackler ausgleichen kann.
Zu beachten ist, dass der Burst-Modus nur im Automatik-Modus nutzbar ist.

Gerade Fotos

Damit eine Aufnahme nicht schief ist und das Meer aussieht, als ob es gerade aus dem Bild abfließt, ist die Nutzung der Markierungslinien der Kamera-App ratsam. Aktivieren kann man diese im Hauptmenü der Kamera-App. Auf diese Weise kann man sicherstellen, dass der Horizont auf den Fotos des LG G4 möglichst gerade ist. Natürlich nur, wenn man Landschaften fotografiert, auf denen der Horizont zu sehen ist. Bei anderen Motiven muss man sich einen entsprechend anderen Fixpunkt suchen.
Das Gitternetz hilft aber auch dabei, dass Objekte in den richtigen Proportionen auf dem Foto auftauchen und man zum Beispiel nicht zu viel Himmel mit zu wenig Landschaft mit dem LG G4 fotografiert.

Fokussierung

Das LG G4 ist eines der ganz wenigen Smartphones auf dem Markt, welches enorm viele manuelle Einstellmöglichkeiten bietet. Unter anderem lässt sich die Fokussierung auf Objekte sehr fein einstellen, womit entweder Objekte im Hintergrund oder direkt „vor der Linse“ scharf gestellt werden und der Rest unscharf wird. Mit Hilfe des Reglers kann man die gewünschte Fokussierung einstellen, wobei diese in erster Linie bei Makroaufnahmen oder ganz nahe Objekte Sinn macht. Als Faustregel kann man eine Entfernung von maximal 2 Meter heranziehen. Bei größeren Entfernungen bringt die manuelle Fokus-Kontrolle nichts mehr, denn ab dieser Entfernung sind die Ergebnisse mit dem Laser-Autofokus einfach besser.

Belichtung

Was man bei all der Flut an Funktionen der LG G4 Kamera (und auch anderen Smartphones) gerne mal vergisst, ist die korrekte Belichtung einer Aufnahme. Die meisten werden im Automatik-Modus fotografieren, welcher je nach Smartphone-Modell mal mehr und mal weniger gut arbeitet. Um die Belichtung anzupassen muss man den Manuellen Modus des LG G4 aktivieren und das dritte Icon der Leiste anklicken. Mit dem nun erscheinenden Regler kann man die Helligkeit (=Belichtung) den Vorlieben anpassen. Man sollte allerdings beachten dass die Option AE-L (Auto-Exposure Lock) deaktiviert sein muss.

Verschlusszeit

Ein weiterer wichtiger Punkt für eine gute Aufnahme ist die Verschlusszeit und in diesem Punkt kann das LG G4 ganz besonders auftrumpfen. Während Google zwar mit Android 5.1 Lollipop auf Seiten der API (Camera-API2) diese Möglichkeit eingebaut hat, nutzt bisher nur das LG-Smartphone eine dermaßen tiefgreifende Funktion aus dem Bereich der Profi-Kameras.

Je kürzer die Verschlusszeit der Kamera ist, umso schärfer respektive weniger Bewegungsunschärfe ist auf dem Foto zu sehen. Auf der anderen Seite nimmt die Lichtaufnahme mit einer größeren Verschlusszeit zu und umso heller wird das Bild, was auch als ISO-Wert bezeichnet wird. Das richtige Verhältnis zu finden ist schwierig und erfordert einiges an Ausprobieren, bis man das Gefühl für die richtige Abstimmung findet.
Als Empfehlung für Aufnahmen bei wenig Licht ist im Manuellen Modus des LG G4 eine Verschlusszeit von 1/20 bis 1/4 Sekunden empfehlenswert.

Weißabgleich

Mit dieser Option ist nichts anderes als der Farbton von Fotos gemeint. Je höher der Weißabgleich ist, umso wärmer wird das Bild. Senkt man den Weißabgleich wird es kälter. Das LG G4 unterstützt im Weißabgleich einen Farbton zwischen 4.200 und 5.200 Kelvin, welchen man nur im Manuellen Modus beeinflussen kann. In der Regel ist die Automatik treffsicher was den Farbton betrifft, sodass man zumindest beim LG G4 eher selten den Weißabgleich anpassen muss.

RAW-Fotos

Das größte Potential für hervorragende Fotos bietet das LG G4 dann, wenn man Fotos im sogenannte RAW-Format aufnimmt. Damit ist quasi ein digitales Negativ gemeint, welches nicht die sonst übliche Nachbearbeitung durch die Kamera-Software beinhaltet. Kurzum: Ein RAW-Foto beinhaltet sämtliche Daten einer Aufnahme wie sie vom Sensor aufgenommen wurden. Genau aus diesem Grund bevorzugen professionelle Fotografen aufgrund der umfangreichen Möglichkeiten bei der Nachbearbeitung dieses Format. Will man auch nachträglich Weißabgleich, Belichtung und andere tiefgreifende Dinge, kommt man um die Aufnahme von RAW-Fotos nicht herum.
Diese Möglichkeit bietet jedoch nur der Manuelle Modus der LG G4 Kamera-App.

HDR

Wie nahezu alle modernen Smartphones bietet auch das LG G4 die Aufnahme von sogenannten HDR-Fotos. Damit ist die Aufnahme mehrerer Fotos mit unterschiedlicher Belichtung gemeint, welche danach zu einem Gesamtbild zusammengerechnet werden. Im Idealfall werden dunkle Bereiche heller und hellere Bereiche entsprechend dunkler, wobei die Ergebnisse je nach Motiv stark variieren können. Insbesondere sich bewegende Objekte führen mit aktivierter HDR-Option sehr häufig zu sogenannten Ghosting-Effekten, was nichts anders bedeutet, dass ein einzelnes Objekt als leichter Schatten ein wenig versetzt vorkommen kann. In der Regel braucht es den HDR-Modus mit dem LG G4 nicht.

Nachtaufnahmen

Wozu die verbaute Kamera des LG G4 tatsächlich fähig ist mit der manuellen Verschlusszeit von bis zu 30 Sekunden, zeigen insbesondere Beispielfotos bei Nacht. Für solche Aufnahmen mit einer besonders langen Verschlusszeit ist zwar ein Standfuß oder ein Tripod unerlässlich, aber dabei gelingen Fotos bei Nacht die aussehen, als ob man sie am Tage aufgenommen hat. Wie man das aussieht zeigen diese beiden Fotos.

Gesten- und Sprachsteuerung

Eine weitere Besonderheit der Kamera-App sind hilfreiche Gesten und Sprachkommandos, mit denen man die Aufnahme von Fotos auslösen kann. Letzteres kann man in den Einstellungen der LG G4 Kamera-App aktivieren, während die Geste zum Auslösen eines Selfies mit einer zweimal kurz geschlossenen Faust ausgelöst wird. Das LG G4 nimmt daraufhin vier Fotos auf.

Ähnlich einfach kann man die Kamera aus dem Standby heraus aktivieren. Drückt man die Leiser-Taste auf der Rückseite zweimal kurz hintereinander, wird das LG G4 aus dem Standby heraus geholt und die Kamera wird gestartet. Auf diese Weise kann man schnell ein Foto aufnehmen anstelle das Android Smartphone erst einzuschalten und per Wischgeste vom Sperrbildschirm aus die Kamera-App zu starten.

Mit dem LG Smartphone kann man mit den entsprechenden Einstellungen auch kreative Fotos aufnehmen. Als Stichwort sei nur die Lichtmalerei genannt, welche zuletzt mit dem HUAWEI P8 und dessen eigenen Kamera-Modus für eben solche Fotos wieder Aufmerksamkeit bekommen hat. Die einzige Voraussetzung ist ein wenig Experimentier-Freude und Geduld mit dem Manuellen Modus des LG G4.

[Quelle: PhoneArena]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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