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Erste Benchmarks zum Tegra4: Grafikleistung liegt hinter iPad 4 und Konsorten

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Vor ein paar Tagen hatte der kalifornische Konzern NVIDIA mit dem Tegra4 seinen neusten Quadcore-Chip für mobile Endgeräte vorgestellt. Wie das Groß der Konkurrenz setzt auch NVIDIA auf die Cortex-A15-Architektur der britischen Prozessorschmiede ARM, um die Leistung zu steigern und den Stromverbrauch zu senken.

Und was interessiert uns an neuen Prozessoren immer am meisten? Richtig, wie viel Mehr an Leistung denn die neue Generation gegenüber den Vorgängern bzw. der Konkurrenz bietet. Angesichts der Angabe von der 6-fachen Leistung gegenüber einem Tegra3 bzw. dem 20-fachen im Vergleich zum Tegra2, liegen die Erwartungen an den Wayne getauften Chip doch ziemlich hoch. So grandios die Präsentation des Tegra4 von NVIDIA auch gewesen sein mag, vor allem im Bezug zum Portable Gaming-Device Shield, eines fehlte da: Harte Fakten in Form von Benchmark-Ergebnissen.

Dieses Manko wirft die Datenbank von GLBenchmark nun aus der Welt, denn auf deren Website sind erste Benchmark-Ergebnisse aufgetaucht und diese zeigen deutlich, wieso NVIDIA-CEO Jen-Hsung Huang auf solche Fakten bewusst verzichtete. Schließlich liegt der Tegra4 in diesen ersten Benchmarks hinter der Konkurrenz in Form des Apple A6X und Samsung Exynos 5 Dual, jeweils verbaut im iPad 4 bzw. Nexus 10.

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Witzigerweise kommen die Einträge von Nutzer „Buidlbrain“, ein automatisiertes Testsystem für NVIDIA-Entwickler. Mittlerweile wurden die Einträge wieder gelöscht aber der Spruch „Das Internet vergisst nie“ kommt dank Google Cache mal wieder vollstens zur Geltung. Denn laut dem Benchmark-Eintrag kommt der Tegra4 im Egypt-HD Testszenario auf nur 32,6 Frames/Sekunde, während der Samsung Exynos 5 Dual im Nexus 10 auf 36 Frames/Sekunde kommt. Apples iPad 4 mit dem Apple A6X kommt sogar auf satte 52 Frames/Sekunde.

Nick Stam, Marketing-Direktor bei NVIDIA, räumte in einem Gespräch allerdings ein, dass die Software-Stacks noch nicht final sind und angeblich noch nicht vollends optimiert seien. Außerdem wies Stam auf den Umstand hin, dass Apples Chip mehr Grafikkerne beinhalten würde, die mehr Chipfläche beanspruchen würden. Außerdem seien Software-Stack und Spiele des Apple-Konzern „not so amazing“. Bei NVIDIA läge die Stärke vor allem in der Software und den Treibern sowie der Fähigkeit von Optimierungen sowie der engen Zusammenarbeit mit Spieleentwicklern.

Im Großen und Ganzen zusammengefasst heißt das also, dass die Benchmarks laut NVIDIA mit einem Vorserienchip angefertigt wurden und der Konzern in Sachen Software und Treiber noch einiges optimieren wird. Dennoch wirft das kein allzu gutes Licht auf den Tegra4, zumal der Exynos 5 Dual noch mit einer ARM Mali T604 GPU ausgestattet ist und der Exynos 5 Quad bereits eine ARM Mali T658 verwenden wird. Selbst Qualcomm rüstet bei seiner kommenden Snapdragon 800 Reihe kräftig auf. Es bleibt also offen, ob Benchmarks von finalen Geräten deutlich besser ausfallen werden oder nicht.

[Quelle: Heise Online]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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