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Facebook arbeitet an einem Algorithmus gegen Clickbait-Artikel

Facebook Emojis für den Like-Button

Heutzutage werden News überwiegend aus einem der großen sozialen Netzwerke wie Twitter, Google+ und vor allem Facebook konsumiert. Um in der Masse an neuen Inhalten auch aufzufallen, greifen manche Verlage und Medien zu besonders reißerischen Überschriften, was manchmal nichts weiter als Clickbait – Klick-Köder ohne sogenannter journalistischer Qualität – ist. Genau das ist auch dem sozialen Netzwerk hinter Mark Zuckerberg ein Dorn im Auge.

Mit Tricks wie „Was dann passierte ist unglaublich“ oder „Man glaubt nie was diesem Mensch passiert ist“ versuchen manche Medien möglichst viele Leser über Facebook und Co. per Clickbait-Inhalten auf ihre Seiten zu lotsen. Auf diese Weise werden die Klicks nach oben getrieben, was die jeweilige Website wiederum attraktiver für Werbepartner macht. Nicht gerade selten stecken hinter solchen Titeln eher langweilige Geschichten die einen nur am Rande interessieren – wenn überhaupt.

Genau an dieser Stelle kommt nun Facebook ins Spiel, denn mit einem neuen Algorithmus wird für die Relevanz in den Newsfeeds der Nutzer auch die Verweildauer auf einem Artikel mit einbezogen. Konkret heißt das, dass im Ranking-Update auch gemessen wird, wie lange man einen Artikel liest, auf den man in seinem Newsfeed geklickt hat. Ausgenommen davon ist die Zeit, welche eine Website zum vollständigen Laden braucht, damit eine künstlich verlangsamte Ladezeit nicht missbraucht werden kann.

Facebook sagt Clickbait den Kampf an

Bei dem Update für den Feed-Algorithmus sollen kürzere und direktere Artikel mit berücksichtigt werden, sodass auch kurze sowie prägnante Inhalte nicht außen vor gelassen werden.

So gut die Bemühungen auch sind, die Sache hat einen kleinen aber feinen Haken: Der neue Algorithmus von Facebook greift nur im mobilen Browser der Facebook-App selbst bei Instant Articles und anderen Texten. Im Desktop-Browser kann der Konzern hinter dem sozialen Netzwerk solch eine Verweilzeit um einiges schlechter aussagekräftig tracken, was sich wiederum negativ auf die Filter von Facebook auswirkt.

Man könnte es auch als einen Kampf gegen Windmühlen bezeichnen, den Facebook da austrägt. Bereits etliche Updates des Algorithmus in der Vergangenheit sollten derartige Clickbait-Artikel effektiver herausfiltern aus dem Newsfeed. Unter anderem wird aktuell mit einbezogen, wie schnell man aus einem Artikel wieder in den Newsfeed von Facebook zurückkehrt und wie lange man überhaupt in Postings verweilt.

Aktion und Reaktion

Dennoch könnte das Vorgehen das Geschäftsmodell diverser Websites nachhaltig stören, die ihre Klicks vornehmlich aus sozialen Netzwerken beziehen. Allerdings dürfte es auch nicht allzu lange dauern, bis besagte Websites eine neue Methode finden, um den Algorithmus von Facebook auszutricksen und eine neue Clickbait-Methode entdecken. Denn leider richtet der Erfolg einer Website nach wie vor hauptsächlich mit daran, wie viele Klicks pro Monat man erzielt.

Vielleicht könnte der Konzern ja auch die erweiterten Emojis zum Liken von Artikeln (zum Beitrag) für das Ranking-System nutzen. Je negativer über einen bestimmten Zeitraum eine Nachrichtenquelle geliked wird, umso weiter sinkt sie in der Relevanz des Newsfeed-Algorithmus.
Theoretisch eine durchaus brauchbare Lösung, die aber auch ebenso leicht per Online-Aktionen missbraucht werden könnte.

So oder so wird Facebook noch lange mit dem Thema Clickbait zu tun haben und Nutzer dieser fragwürdigen Praktik ausgesetzt sein.

[Quelle: Facebook | via t3n]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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