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Google: Tablets könnten profitabel für Zeitungen werden

Google: Tablets könnten profitabel für Zeitungen werden

Als Apple im Jahre 2010 das erste iPad vorstellte, feierte die Zeitungs- und Verlagsbranche das neue Gerät als den Heilsbringer für das eigene Geschäft, rechnete man damals mit dem Wechsel vieler Leser hin zur digitalen Ausgabe bzw. sogar einen stark wachsenden Kundenstamm, insbesondere bei der jüngeren Generation. Googles Chefökonom sieht das noch immer so.

Mit dem Aufstieg der Smartphones und Tablets wurde der Zeitungsindustrie nachgesagt, dass sich die traditionellen Zeitungen auf einem absteigenden Ast befinden würden. Denn die mobilen Begleiter erlaubten das einfache und schnellere Lesen wichtiger Neuigkeiten, da man sofort bei Veröffentlichung dieser in News-Feeds per Internet benachrichtigt werden kann. Eine Konkurrenz, derer sich die traditionellen Zeitungen schwer bis überhaupt nicht erwehren können. Genau genommen könnten klassische Zeitungen und Magazine durch das Internet komplett verschwinden, schließlich hat man das Smartphone als Newsquelle immer dabei. Dennoch glaubt Googles Chefökonom Hal Varian nach wie vor daran, dass die Zeitungsverlage ihre Lage mit der Nutzung von Tablets wieder zum Besseren wenden können.

 

Zeitungen im digitalen Zeitalter

Und so ganz Unrecht hat Hal Varian bei genauerer Betrachtung eigentlich nicht, schließlich haben Zeitungen und Tablets eines gemeinsam: Man liest die Nachrichten überwiegend in seiner Freizeit. Außerdem würden Tablets und Smartphones zum Lesen der Nachrichten bevorzugt morgens zum Frühstück und Abends genutzt, eben jene Zeiten, zu denen Zeitungen bevorzugt gelesen werden. Weiterhin besagt eine Statistik, dass Zeitungen im Schnitt 25 Minuten lang gelesen werden, über Smartphones und Tablets hingegen etwa 2 bis 4 Minuten für die Schlagzeilen verwendet werden. Heißt umgekehrt, dass Zeitungen etwa 1/8 ihrer Werbe-Einnahmen online erzielen.

Tablets hätten jedoch den Vorteil, dass Zeitungsverlage Leser dann zu Zeiten erreichen könnten, wenn es eine klassische Zeitung nicht kann. Allerdings haben die meisten Leser zu diesen Zeiten wenig Lust auf tiefergehende Artikel, weshalb Hal Varian gleich noch einen Tipp zur Hand hat für die Zeitungsverlage: Die Leser mit kurz gefassten Schlagzeilen bei Laune halten und dann später mit tiefergehenden Artikeln zum weiterlesen animieren, wenn sie Zeit haben. Das wiederum würde zu mehr Zeit im Online-Angebot führen und dadurch zu mehr Werbe-Einnahmen aus dem Online-Geschäft.

Außerdem wäre eine digitale Ausgabe der jeweiligen Zeitung ein weiteres Mittel, um die Online-Präsenz und damit die Werbe-Einnahmen zu steigern. Perfektes Beispiel wäre hierfür die Zeitung New York Daily News, deren Digital-Ausgabe eine exakte Kopie der gedruckten Zeitung ist, inklusive der Werbe-Anzeigen. Und wenn die Zeitungsbranche den goldenen Mittelweg finden würde aus kostenpflichtigem aber attraktivem Angebot, dann dürften auch die Zahlen der Abonnenten wieder steigen.

[Quelle: JournalismFestival | via PhoneArena]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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