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Inbox by Gmail: Ist es Fluch oder Segen?

Inbox by Gmail

Letzte Woche stellte das Team hinter Gmail eine neue App namens Inbox by Gmail vor, mit deren Hilfe das Management der täglichen Flut an E-Mails einfacher zu bewerkstelligen sein soll. Bisher braucht es neben einer Gmail-Adresse zusätzlich eine Einladung von Google selbst oder einem Freund. Aber ist das Tool wirklich so nützlich wie von Google behauptet wird? Hier ist unser erster Eindruck.

Gmail ist über die Jahre zu einem mächtigen Client für E-Mails geworden, dessen letzte größere Änderung einige Kategorien für automatisch sortierte Mails umfasste. Diese Vorab-Filter sind mit der Zeit lernfähig, sodass E-Mails automatisch nach den angelernten Regeln in diesen Reitern einsortiert werden. Mit Inbox by Gmail versucht der Konzern dieses Prinzip mit weiteren Kategorien und einer Aufgaben-Verwaltung mit Erinnerungsfunktion zu erweitern, was zusätzlich mit Google Now verknüpft ist.

Inbox by Gmail und die Lernkurve

Hat man seinen Invite erhalten, die App aus dem Google Play Store installiert und gestartet, dann erwartet einen zunächst eine kleine Einführung in die App. Dort werden die wichtigsten Funktionen von Inbox by Gmail kurz erklärt wie Erinnerungsfunktion, Zurückgestellte sowie erledigte E-Mails. Wer noch keine Chance zum Selbstausprobieren hat, hier eine kurze Erklärung:

  • Zurückgestellt: Man kann neue E-Mails quasi aus dem Posteingang verstecken und zu einem späteren selbst definierten Zeitpunkt automatisch wieder im Posteingang erscheinen lassen
  • Erledigt: Entspricht der „Als gelesen markieren“-Funktion von Gmail

Beide neuen Funktionen lassen sich in Inbox by Gmail per Wischgeste auslösen, was im Fall von „Erledigt“ mit einer Wischgeste nach rechts erfolgt und in der entgegengesetzten Richtung wird sie „Zurückgestellt“. Nun poppt ein Oberlay zum Auswählen des Zeitpunkts zur Erinnerung auf. Neben Datum und Uhrzeit kann man auch einen bestimmten Ort auswählen, zum Beispiel dir Firmenadresse wenn eine wichtige Mail mit einem Memo morgens am Frühstückstisch eintrifft und man sie später lesen will. Man kommt relativ schnell hinter das System und kann die Wischgesten sowie Funktionen schnell nutzen.

Inbox by Gmail
Inbox by Gmail
Entwickler: Google LLC
Preis: Kostenlos
  • Inbox by Gmail Screenshot
  • Inbox by Gmail Screenshot

Was zunächst ebenfalls als neue Funktion in Inbox by Gmail auftaucht ist das Anpinnen von Mails. Google nennt das Fixieren, was auf so ziemlich dasselbe hinaus kommt. So wirklich neu ist das allerdings nicht denn nimmt man es genau, dann entspricht diese Funktion dem Markieren von Mails in Gmail. Über einen Schalter im Posteingang kann man sämtliche fixierte Mails auf einen Blick auflisten und wieder ausblenden, was bei entsprechend vielen fixierten Mails unterschiedlicher Kategorien ein echter Komfort-Gewinn ist.

Übersicht mit wenig Platz

Das was Inbox by Gmail jedoch hauptsächlich ausmacht, ist das intelligente Anzeigen von Informationen. Ist in einer E-Mail beispielsweise ein Flugticket hinterlegt, dann sind die wichtigsten Flugdaten schon im Posteingang zu sehen. Bilder sind auf einen Blick sichtbar, Wegbeschreibungen zu einem Termin und so weiter. An dieser Stelle kommt die Technologie hinter Google Now zum Einsatz, um alles Wichtige ohne das Öffnen der jeweiligen E-Mail bereitzustellen.

Leider geht aber genau das auf Kosten der Übersichtlichkeit, da auf diese Weise nur sehr wenige E-Mails überhaupt in Inbox by Gmail angezeigt werden. Das Scrollen nach bestimmten Mails wird dadurch fast unnötig erhöht, zumal nicht alle Mails in der Liste Inhalte zum Darstellen besitzen. Der Posteingang wirkt damit ein wenig durchwachsen, mit der Mischung aus Headlines und Inhalten. Fast schon ein wenig unübersichtlich könnte man sagen, aber eben der neue Ansatz den Google mit Inbox by Gmail auch verspricht.

Was interessant ist: Will man über das Plus-Symbol im Posteingang eine neue Mail verfassen, bekommt man die drei häufigsten Kontakte angeboten, die bei Antippen automatisch als Empfänger eingesetzt werden. Will man an jemand anderen eine Mail schicken muss man das Stift-Symbol anklicken. Wie schon erwähnt durchaus interessant aber auch nur ein zusätzlicher Klick, den man sich auch hätte sparen können.

Fazit

Das ist wie gesagt unser erster Blick auf das neue Inbox by Gmail, da wir erst jetzt unsere Einladung erhalten haben. Wir werden uns die App über die kommenden Tage noch ein wenig genauer anschauen und dabei auch die Automatisierung von Inbox by Gmail bezüglich neuer E-Mails anschauen, immerhin soll das eine der zentralen Funktionen sein. Bis jetzt ist unser Fazit der App jedoch ziemlich durchwachsen. Einerseits ist es ein frischer neuer Look für einen Mail-Client mit pfiffigen kleinen Feinheiten, aber auf der anderen Seite ist sowohl die Bedienung neu als auch die Darstellung von Mails ziemlich durcheinander gewürfelt. Aber worauf es bei einer solchen App letztlich ankommt ist schließlich die Langzeiterfahrung und die gehen wir jetzt an.

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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