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Jolla Tablet: Nicht gelieferte Geräte werden komplett erstattet

Jolla Tablet mit Sailfsh OS

Die Geschichte rund um das zuerst ambitioniert gestartete Jolla Tablet hat uns nun schon mehrfach in den zurückliegenden Monaten beschäftigt, wenn auch mit eher weniger guten Neuigkeiten. Vor allem die letzte Nachricht sorgte für große Unruhe, doch nun hat das finnische Unternehmen etwas zu verkünden, was einige letzten Endes doch noch versöhnen dürfte.

Leider wird es das Unternehmen auch weiterhin nicht schaffen, alle Unterstützer der beiden Indiegogo-Kampagnen von Ende 2014 und Anfang 2015 sowie der Vorbestellphase beliefern zu können (zum Beitrag). Immerhin will man sicherstellen, dass jeder der sein erhofftes Jolla Tablet nicht mehr erhalten wird, sein Geld zurück bekommt. Dies will man in zwei Phasen umsetzen.

Entschädigung für das fehlende Jolla Tablet

So werden die ersten Kunden im Laufe des ersten Quartals 2016 die genauen Anweisungen erhalten, wie sie ihr Geld inklusive der Versandkosten und für etwaiges Zubehör zurück erhalten können. Die zweite Phase soll dann im Laufe eines Jahres die restlichen Unterstützer auf den Cent genau entschädigen – sofern die finanzielle Situation von Jolla sich nicht zu drastisch verschlechtern sollte.

Im selben Atemzug bekräftigte das Unternehmen, dass man vom Jolla Tablet weitere 540 Einheiten produzieren konnte und diese in den kommenden Wochen auch ausliefern werde. Den zuletzt gesteckten Zeitplan will man also auf jeden Fall einhalten.
Immerhin unterm Strich ein halbwegs gütliches Ende für das Jolla Tablet, auch wenn viele es sich anders vorgestellt haben.

Gründe für das Scheitern

Bei der Gelegenheit wollte das Team auch gleich noch einen Einblick darin geben, woran das vielversprechende Crowdfunding-Projekt letzten Endes gescheitert sei.

So habe man mit den Lieferanten für einzelne Komponenten sowie den Display-Panels Probleme bei der Qualität gehabt, wobei die Ursache bei den Lieferanten selbst lag. Man musste sogar zweimal die Fabriken wechseln, was aber letztlich auch nicht viel geholfen hat. Mittlerweile sind etliche der benötigten Teile nicht einmal mehr zu haben, was ebenfalls zu dem Scheitern des Jolla Tablet beigetragen hat.

All diese kleinen Verzögerungen bei den Zulieferern kosten für sich genommen viel Geld und die zusätzlichen Probleme sowie Verzögerungen der letzten Finanzierungsrunde im Herbst 2015 waren schließlich der letzte Sargnagel für das Abenteuer Jolla Tablet (zum Beitrag).

Zukunft ohne Tablet

Mittlerweile steht das Unternehmen als solches wieder relativ auf sicheren finanziellen Füßen, aber für das Jolla Tablet selbst gibt es keine Zukunft mehr. Man werde sich nur noch auf die Weiterentwicklung von Sailfish OS kümmern, das Betriebssystem als Lizenz-Produkt anderen Hardware-Herstellern anbieten und auch die Pläne für eigene Hardware zumindest für unbestimmte Zeit völlig aufgeben.

Fraglich ist nur, ob andere Crowdfunding-Projekte mit ähnlicher Ausrichtung aus den Fehlern von Jolla lernen werden, oder ob sich die Geschichte irgendwann wiederholt. Bei Saygus hat es nicht geholfen, denn dort sieht die Zukunft sogar noch weitaus düsterer aus (zum Beitrag).

Fakt ist jedenfalls, dass Crowdfunding immer ein gewisses Risiko trägt und exemplarisch dafür steht neben dem Jolla Tablet auch die Zano Mini-Drohne, welche sogar eine Untersuchung seitens Kickstarter nach sich gezogen hat (zum Beitrag).

[Quelle: Jolla | via Caschys Blog]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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