News

Kostenlose Apps greifen mehr private Daten ab als Bezahlapps

Seit jeher unterscheiden sich die zwei erfolgreichsten Smartphone-Plattformen sehr deutlich: Die eine Plattform ist abgeschottet wie Fort Knox gegen äußere Einflüsse und die andere Plattform ist für Alle offen wie ein aufgeschlagenes Buch. Das hat jeweils Vor- aber auch Nachteile, vor allem was die Apps betrifft. Bei den kostenlosen Apps macht sich das in einem Aspekt besonders bemerkbar.

Denn was bei Apples iOS einen kleinen Obolus von 76 Cent bzw. jetzt 86 Cent und mehr kostet, gibt es bei Android nicht selten kostenlos. Populärstes Beispiel dürfte der WhatsApp Messenger sein, welcher für das iPhone mit 99 US Cent zu Buche schlägt, während dieselbe App für Android kostenlos im Play Store downloadbar ist. Nur woran das liegt, wird erst bei einer genaueren Betrachtung sichtbar.

Der preisliche Unterschied zwischen den einzelnen Apps liegt vor allem daran, dass es für Android im Vergleich zu iOS beispielsweise lediglich eingeschränkte Möglichkeiten zur Bezahlung gibt. In den USA sind Kreditkarten traditionell sehr stark vertreten, quasi jeder US-Bürger besitzt eine. Anders sieht es dagegen in Europa und insbesondere in Deutschland, Österreich und der Schweiz aus, denn hier sind die Bezahldienste im Web in der Überzahl. PayPal und Clickandbuy geben hier den Ton an, der deutsche Bürger vertraut der Kreditkarte und den damit verbundenen Kauf auf Pump noch nicht so richtig (was letzten Endes auch sein Gutes hat).

Zwar gibt es für den Play Store auch die Bezahlung per Mobilfunkrechnung wie in den USA, nur ist diese hierzulande eher eingeschränkt, da nur mit Verträgen direkt bei drei der vier Netzanbieter nutzbar (T-Mobile, Vodafone und o2). Deswegen ist der Anteil an Freeware-Apps wesentlich höher, kommen dafür andererseits häufiger mit Werbung zum Nutzer. Und das wiederum bringt mehr angeforderte Rechte mit sich, ganz populär sind dabei Lokalisierung und Webzugriff. Ist ja auch verständlich, denn was habe ich von einem Werbeangebot eines Restaurants in Berlin, wenn ich doch gerade in Stuttgart die Rittersport-Fabrik besichtige. Außerdem darf die Sache mit den SMS-Abo nicht vergessen werden, was nach wie vor eine beliebte Methode zum Bezahlen ist.

Wer mit derartigen Einschränkungen wie eben jener genannten Werbung nicht leben kann oder will, der muss zu der kostenpflichtigen Version der jeweiligen App greifen. Spätestens hier muss sich wieder die Frage gestellt werden: Kreditkarte, ja oder nein? Zum Glück für die beherzten Kreditkarten-Verweigerer haben sich dank der Offenheit der Android-Plattform etliche Alternativen aufgetan, wo man seine Apps beziehen kann. Zumindest mehr oder weniger, denn über Kurz oder Lang landet man doch wieder im Play Store von Google.

[Quelle: Statista/Juniper Research]

Beitrag teilen:

Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert