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[Kurztest] ARCHOS 45 Neon – Großer Akku zum kleinen Preis

ARCHOS 45 Neon Test

Die meisten Android Smartphones mit langer Akku-Ausdauer sind in den oberen Preisregionen zu finden, aber das ARCHOS 45 Neon befindet sich genau am anderen Ende. Ob das Günstig-Smartphone tatsächlich drei Tage ohne Steckdose auskommt und wozu man eine Taste auf der Rückseite braucht, soll unser kurzer Test des Gerätes klären.

ARCHOS hatte früher vor allem preiswerte Android Tablets im Angebot, die sich mit einer mechanischen Festplatte und dadurch einem enormen Speicherplatz von der Konkurrenz positiv wie logischerweise auch negativ abhoben. Nun ist ARCHOS seit einigen Jahren auch im Smartphone-Bereich aktiv und das vor allem mit Einsteiger- und Budget-Modellen, wozu man das ARCHOS 45 Neon zählen kann.

Auch wenn das Android Smartphone mit seinem 3.000 mAh Akku schon ein echtes Alleinstellungsmerkmal in seinem Marktbereich besitzt, so kommt ein weiteres Highlight erst im kommenden Monat per Update: Die Fusion-Storage-Technologie, welche internen und externen Speicher zu einem einzigen Speicher verbindet, sodass es keine Probleme mehr mit Apps geben sollte.

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=uKImUdSkzYc[/youtube]
Technische Daten ARCHOS 45 Neon
Display 4,5 Zoll, 854 x 480 Pixel
Prozessor MediaTek MT6582 Quad-Core, 1,3 GHz
RAM 512 MB
Interner Speicher 4 GB
Anschlüsse MicroUSB, Kopfhörer
Drahtlos WLAN b/g/n, Bluetooth 4.0, GPS, FM Radio
Kamera 5 Megapixel, 2 Megapixel Frontkamera
Abmessungen 134 x 66,5 x 10,5 mm
Gewicht 164 Gramm
Akku 3.000 mAh
Betriebssystem Android 4.4.2 KitKat
Sonstiges MicroSD, Dual-SIM, Selfie-Taste

 

Verarbeitung, Design und Display

Für 99 Euro UVP kann man eigentlich nicht viel erwarten für ein Android Smartphone, was das ARCHOS 45 Neon nicht unbedingt bestätigt. Zwar gibt es kein Gehäuse aus Aluminium, aber der verwendete Kunststoff ist mattiert, schön griffig und sauber mit gleichmäßigen Spaltmaßen verarbeitet. Vor allem die wechselbare Rückseite – ARCHOS legt dem ARCHOS 45 Neon drei Wechsel-Cover bei – wirkt äußerst wertig und rutschfest. Auch liegt es verdammt gut in der Hand durch seine abgerundete Rückseite.

Allerdings wirkt sich der Akku auch negativ auf das Gewicht aus: 164 Gramm sind um einiges mehr als die Konkurrenz in Sachen Preis oder Leistung. Mit 10,6 Millimeter fällt das ARCHOS 45 Neon jedoch nicht übermäßig aus dem Rahmen. Interessant ist allerdings, was ARCHOS seinem Android  Smartphone an Tasten spendiert. So befindet sich auf der Rückseite neben einem Lautsprecher noch mittig platziert die 5 Megapixel Kamera inklusive einem LED-Blitzlicht, aber die Besonderheit des ARCHOS 45 Neon ist genau unter dem LED-Blitzlicht: Eine Selfie-Taste.

Nimmt man den erfreulich fest sitzenden Akkudeckel ab und entfernt den riesigen 3.000 mAh Akku, gelangt man ohne größere Probleme an die beiden SIM-Karten-Slots. Diese sind etwas Besonderes, da die beiden SIM-Karten übereinander eingelegt werden anstatt nebeneinander.

Auf der Front und im Rahmen des ARCHOS 45 Neon sind weitere Tasten verbaut wie die Power-Taste und Lautstärke-Wippe im rechten Rahmen, während unter dem 4,5 Zoll großen Display eine kapazitive Menü-Taste, Zurück-Taste und eine mechanische Home-Taste sitzen. Diese besitzt gleich mehrere Funktionen: Hält man die Home-Taste gedrückt wird Google Now gestartet und drückt man sie zweimal kurz hintereinander, öffnet sich der Task-Manager. Übrigens sticht die Home-Taste deutlich fühlbar hervor und lässt sich zum Einschalten des Displays nutzen. Der Druckpunkt der physischen Tasten ist in Ordnung, könnte allerdings einen etwas stärkeren Tastenhub gebrauchen.

Oberhalb des Displays sind in der rechten oberen Ecke der Glasscheibe die 2 Megapixel Frontkamera und die Sensoren für Helligkeit sowie Annäherung verbaut. Der Lautsprecher zum Telefonieren sitzt wiederum über diesen im Kunststoff-Rahmen. In der Stirnseite des Rahmens sind zudem die 3,5 mm Audiobuchse und der MicroUSB-Port verbaut.

 

Leistung und Kommunikation

Für genügend Leistung im ARCHOS 45 Neon sorgt ein Quad-Core Prozessor mit 1,3 GHz Taktfrequenz von MediaTek, namentlich der MT6582. Dessen Leistung ist mit 18. 716 Punkten nicht gerade überwältigend, reicht aber für die meisten Anwendungen aus. Moderne Spiele mit bombastischer Grafik sind damit eher weniger drin. Vor allem die ARM Mali 400 MP und der extrem kleine RAM von 512 MB sorgen für eine geringe Spiele-Tauglichkeit abseits von einfacheren Casual Games.

Ansonsten nietet das Smartphone das, was man von einem Einsteiger-Modell mit MediaTek-Prozessor erwarten würde: Zwei SIM-Karten – die erste SIM kann mit bis zu 21 Mbit/Sekunde im Netz surfen, während SIM Nummer 2 sich mit EDGE begnügen muss – das WLAN-Modem funkt nur mit maximal 802.11n im 2,4 GHz Band, für die Navigation stehen GPS sowie GLONASS bereit und Zubehör lässt sich mit Bluetooth 4.0 drahtlos verbinden.

 

Kamera, Multimedia und Akku

Auf der Rückseite des ARCHOS 45 Neon ist eine 5 Megapixel Kamera verbaut, welche in dunkler Umgebung auf einen LED-Blitz zurückgreifen kann. Allerdings ist diese wie zu erwarten bestenfalls für schnelle Schnappschüsse zu gebrauchen, da die Auflösung niedrig und die Darstellung entsprechend pixelig wirkt. Die Farben sind akzeptabel und das war es auch schon. Ähnlich sieht es bei der Frontkamera aus, welche mit 2 Megapixel ausfällt. Der Clou für diese verbirgt sich wie bereits angesprochen auf der Rückseite: Drückt man die Selfie-Taste, wechselt das Smartphone zur Frontkamera und man kann mit einem erneuten Druck ein Selfie auslösen. Die Kamera-App selbst gibt sich wie erwartet spartanisch in der Oberfläche und den Funktionen.

Mit 4 GB ist der interne Speicher sehr klein ausgefallen, wovon dem Nutzer lediglich 2,07 GB zur freien Verfügung stehen. Diesen kann man mit einer maximal 64 GB großen MicroSD erweitern, allerdings noch ohne Fusion Storage. Diese Technologie will ARCHOS dem ARCHOS 45 Neon erst per Update im Mai spendieren und dann wird es richtig spannend. Mit Fusion Storage lassen sich interner Speicher und die externe MicroSD zu einem einzigen Speicher verbinden (zum Beitrag). Erst dann wird das Android Smartphone so richtig interessant.

ARCHOS 45 Neon Test

An Medien-Apps ist die komplette Bandbreite von Google vorhanden, wobei ARCHOS mit ARCHOS Video eine eigene und richtig schicke App für Filme vorinstalliert. Diese listet alle vorhandenen Filme nach verschiedenen Kategorien auf, zeigt ein Vorschaubild und kann auch Metadaten anzeigen. Allerdings muss man Filme die auf der Speicherkarte liegen erst manuell in die Bibliothek aufnehmen, was seine Zeit dauert.

Mit 3.000 mAh bietet das ARCHOS 45 Neon einen Akku, der in der Preisklasse von 100 Euro wirklich seinesgleichen sucht. Normalerweise sind solche Kapazitäten in der Preisklasse von 250 Euro und mehr zu finden, sodass das ARCHOS-Smartphone ein echtes Argument für sich hat. Und das bestätigt sich auch im Alltag: bis zu sechs Stunden Screen-On-Time sind möglich und im Standby hält das Smartphone locker mehrere Tage aus, inklusive Synchronisation mit den Google-Diensten. Die von ARCHOS versprochenen drei Tage hält das Gerät definitiv aus.

 

Software

Android 4.4.2 KitKat wird nachgesagt, mit relativ wenig Ressourcen klar zu kommen und deswegen kommt genau diese Version auf dem ARCHOS 45 Neon zum Einsatz. Dieses verändert ARCHOS optisch nicht, sodass keine unnötige Leistung für einen Hersteller-Aufsatz verloren geht. Zwar sind wieder einige Apps von Gameloft vorinstalliert, aber diese lassen sich recht einfach und schnell wirklich entfernen.

Was bei einem Dual-SIM-Smartphone wie dem ARCHOS 45 Neon natürlich nicht fehlen darf, ist eine vernünftige Verwaltung der beiden SIM-Karten, So lässt sich vor einem Telefonat festlegen, mit welcher Rufnummer/SIM man telefonieren möchte, welche SIM für Datenverbindungen genutzt wird und das lässt sich jederzeit in den entsprechenden Apps bzw. Inhalten direkt aus der Task-Leiste heraus umstellen.

 

Fazit zum ARCHOS 45 Neon

Das stärkste Argument für das ARCHOS 45 Neon ist zweifelsohne der 3.000 mAh starke Akku, welcher das 99 Euro teure Android Smartphone in seiner Klasse absolut einzigartig macht. Mit einem sehr kleinen RAM, einer für Schnappschüsse brauchbaren Kamera und Dual-SIM-Unterstützung ist das Smartphone in erster Linie etwas für Smartphone-Einsteiger und diejenigen, die ein ausdauerndes Zweit-Smartphone für längere Ausflüge suchen. Denn bei der Leistung müssen nun mal Preis-bedingt starke Abstriche gemacht werden.

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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