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MediaTek Helio X20 wird nicht zu heiß sagt MediaTek

MediaTek Helio X20

Smartphone-Prozessoren werden immer mehr und auch leistungsfähigere Kerne wie der MediaTek Helio X20 mit seinen 10 Kernen untermauert. Jedoch ist diese Woche ein Gerücht aufgekommen, welches sehr große Ähnlichkeiten mit dem Snapdragon 810 aufweist: Der Deca-Core-Prozessor aus Taiwan soll überhitzen. Dies bestreitet MediaTek nun offiziell.

Noch sind die ersten Android Smartphones mit dem neuen MediaTek Helio X20 nicht auf dem Markt, sodass sich die neuste Behauptung zu dem Prozessor be- oder widerlegen lässt. Denn gestern heißt es: Der Chip mit den 10 Kernen werde viel zu warm unter Last, was sich verdächtig nach den Problemen des Snapdragon 810 anhört, welcher letztes Jahr exakt dieselben Schwierigkeiten hatte.

Hitzewallungen im MediaTek Helio X20?

Überhaupt herrschen so einige Parallelen zu den Problemen die Qualcomm hatte. Wie der kalifornische Konzern sieht sich auch MediaTek zu einem offiziellen Statement genötigt und versichert, dass er MediaTek Helio X20 keineswegs zu heiß wird.
Im Gegensatz zu dem Chip aus Taiwan gab es jedoch auch handfeste Beweise für das Hitze-Problem des Snapdragon, wie das Beispiel des HTC One M9 damals zeigte (zum Beitrag). HTC hat den Hitzkopf jedoch nach einigen Updates ganz passabel in den Griff bekommen, was sich mit dem jüngsten Marshmallow-Update noch ein Stück weiter verbesserte – vor allem bei der messbaren Performance.

Wie dem auch sei: So lange es keine käuflich frei erhältlichen Geräte mit dem MediaTek Helio X20 gibt, lässt sich nicht zweifelsfrei sagen ob es nur Gerüchte sind, oder ob der Chip tatsächlich zu warm wird. Jedoch gibt es Indizien für reale Probleme: So sollen HTC, Xiaomi und auch Lenovo anfangs noch an dem Prozessor interessiert gewesen sein – dem HTC One A9 wurde ein Helio X20 nachgesagt (zum Beitrag) – ihre Pläne mit dem Chip zwischenzeitlich allerdings wieder verworfen haben. Ob dies mit einer zu großen Abwärme unter Last zusammenhängt, bleibt offen.

Eingebaute Notfall-Bremse

Interessant ist, dass MediaTek auf eine ganz spezielle Funktion im Fall einer zu großen Abwärme hinweist. So soll der Chip automatisch die beiden Cortex A72 Kerne abschalten, sobald eine bestimmte Temperatur erreicht wird. Der 10-Kern-Prozessor macht sich sozusagen völlig autonom im Zweifelsfall zu einem 8-Kern-Prozessor, um etwaige Schäden durch eine zu große Temperatur zu verhindern. Obwohl die Cortex A72 Kerne selbst schon sehr Energie-effizient arbeiten sollen.

Dabei ist der MediaTek Helio X20 nicht nur der erste offiziell vorgestellt Prozessor auf Basis des verbesserten Cortex A72 von ARM, sondern auch der erste Smartphone-Chip mit 10 Kernen und einem Tri-Cluster-Prinzip.

Das bedeutet, dass zwei Cortex A72 Kerne mit bis zu 2,5 GHz für die besonders anspruchsvollen Aufgaben zuständig sind, wenn ein Quad-Core-Verband aus Cortex A53 mit bis zu 2 GHz nicht mehr ausreicht. Für alle anderen Aufgaben und im Leerlauf kommt wiederum der dritte Cluster bestehend aus ebenfalls vier Cortex A53 Kernen zum Einsatz, die allerdings mit 1,4 GHz um einiges niedriger getaktet sind.

MediaTek mit erheblichen Problemen?

Eine für sich genommen sehr interessante Konstruktion, die MediaTek mit der Gangschaltung in einem Auto vergleicht: Das Anfahren an einem Berg funktioniert mit drei Gängen erheblich besser als wenn man nur zwei Gänge zur Verfügung hat.

Spannend wird das Ganze mit dem automatischen Abschalten der Cortex A72 Kerne erst dann, wenn ein Smartphone mit dem MediaTek Helio X20 durch einen Benchmark geschickt wird. Da durch die Abschaltung der Kerne auch einiges an potentieller Leistung verloren geht, dürfte sich eine solche Situation sehr stark auf das Endergebnis auswirken. Gerade was die Multi-Core-Nutzung anbelangt, auch wenn ein zuletzt veröffentlichter Test bei Geekbench keine Auffälligkeiten zeigt (zum Beitrag).

Für MediaTek selbst sind das weitere unerfreuliche Nachrichten, nachdem es Berichte zu WLAN-Problemen mit dem Helio X10 gibt (zum Beitrag) und auch einige MediaTek-Prozessoren unter Android 4.4 KitKat eine schwere Sicherheitslücke vorweisen können (zum Beitrag). Man kann sagen, für die Taiwaner läuft es derzeit nicht gerade blendend.

[Quelle: MediaTek]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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