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Menthal: Wenn das Smartphone zur Sucht wird!

Menthal App

Forscher der Universität Bonn haben zur „digitalen Nachhaltigkeit“ aufgerufen und wollen der Smartphone-Sucht den Kampf ansagen. Dafür haben sie eine App mit dem Namen „Menthal“ programmiert, mit der sie die Sucht erforschen wollen – und App-Nutzer gleichzeitig Informationen zu ihrem Smartphone-Verhalten bekommen sollen. Damit betreten die Forscher absolutes Neuland, denn über die Smartphone-Sucht ist bis jetzt so gut wie nichts bekannt.

Laut einer Analyse der Forscher greifen Studenten heutzutage rund 80 Mal am Tag zum Smartphone – und schlittern damit an der Grenze zur Suchtgefahr. Wie die neuen technischen und kommunikativen Möglichkeiten des kleinen Geräts unsere Psyche beeinflussen, ist momentan jedoch so gut wie nicht erforscht. Deshalb haben IT-Wissenschaftler und Psychologen nun gemeinsam die App Menthal Balance entwickelt, welche dem Verhalten von Smartphone-Nutzern auf den Grund gehen soll.

Menthal
Menthal
Entwickler: Menthal
Preis: Kostenlos
  • Menthal Screenshot
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Menthal als beliebte Hilfe zur Selbstkontrolle

Menthal ist dabei zwei in eins: Zum einen sammelt die App für die Forscher Daten über die Smartphone-Nutzer, mit denen sie Statistiken zur Nutzung und zum Suchtverhalten erstellen können. Zum anderen soll Menthal zu einem bewussten Umgang mit dem Smartphone anregen, indem es den App-Nutzern Informationen zu ihrem Smartphone-Umgang gibt.

Die App gibt es momentan nur auf Englisch und nur für das Android Smartphone ab der Version 4.0, weitere Versionen sind jedoch in Arbeit. Sie gibt dem Nutzer Feedback darüber, wie oft und wie er sein Smartphone nutzt und welche Apps für ihn am gefährlichsten sind. Außerdem hat der Nutzer die Möglichkeit, seine Stimmung zu dokumentieren und so zu schauen, ob sich bei schlechter Stimmung die Smartphone-Nutzung verändert – ein möglicher Hinweis auf eine Sucht. So sollen Smartphone-Nutzer sich über ihr Verhalten klar werden und ihren Gebrauch gegebenenfalls verringern können.

Menthal schlägt ein: Als die App in den Store gestellt wurde, war die App schnell durch den immensen Andrang überlastet. Viele Smartphone-Nutzer wollten herausfinden, ob ihr Verhalten noch gesund ist oder bereits eine Sucht. Dabei tappen sie momentan noch im Dunkeln: Da das Smartphone so neu ist, können noch keine verlässlichen wissenschaftlichen Aussagen zu einer möglichen Sucht gemacht werden.

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Neue Informationen zur Smartphone-Sucht

Mit den Daten, welche die Forscher nun über Menthal sammeln, sollen neue Statistiken zur Smartphone-Sucht erstellt werden. Dabei versprechen die Forscher, mit den Daten vertraulich umzugehen und nur Informationen zur Nutzung, nicht zum Inhalt zu sammeln. So wird von der App nur aufgezeichnet, was geschieht, welche Inhalte über das Smartphone kommuniziert werden, bleibt weiterhin Privatsache des Nutzers.

Mediziner und Psychologen spekulieren, dass Smartphone-Sucht am ehesten der Sucht nach Glücksspielen gleicht: Mit einem Klick geschieht etwas Unerwartetes, das einen Kick gibt. Ob dieser Klick nun der Druck auf einen Hebel ist und Geld verspricht oder die Nachricht eines Freundes auf Facebook ist, die Suchtgefahr besteht und kann das Leben negativ einschränken. Eine spezielle Persönlichkeit braucht es dazu nicht. Jeder Mensch kann nach starken Reizen süchtig werden. Rund 90 Prozent der Menschen sind von Substanzen oder Verhaltensweisen abhängig, sei es Nikotin, Zucker, Sport oder das Internet. Gefährlich wird es erst, wenn die Sucht das Leben negativ beeinträchtigt.

Wege aus der Smartphone-Sucht

Die Strukturen einer Sucht, egal ob sie auf Substanzmissbrauch oder negativen Verhaltensweisen beruht, sind fast immer gleich. Eine besonders hohe Toleranzentwicklung weist auf eine Sucht hin: Wenn die Nutzung des Smartphones immer mehr Zeit in Anspruch nimmt, ist das ein negatives Zeichen. Auch ein starker Wunsch oder Zwang zur Benutzung kann kritisch werden. Wer lieber zuhause mit seinem Smartphone spielt, statt sich mit Freunden zu treffen, ist sucht gefährdet. Kontrollverlust und absolute Abhängigkeit von dem Gerät sind eindeutige Hinweise auf eine Smartphone-Sucht.

Es gibt noch keine Richtlinien, wie die Smartphone-Sucht behandelt werden kann. Nutzer von gutefrage.net geben Ratschläge, wie sie in klassischen Suchtfällen gegeben werden: Abstinenz und ein bewusster Umgang mit dem Smartphone sind erste Schritte zur Heilung. So sollte man lieber 5 Mal am Tag gezielt auf sein Smartphone schauen, statt ständig ungerichtet herumzuwischen, hin- und herzuschreiben und zu spielen.

Die Forscher der Universität Bonn möchten jedoch einen Schritt vorher ansetzen: Menthal soll Nutzer, die auf dem Weg zur Sucht sind, warnen und zu einem achtsamen Umgang mit dem Gerät anregen. Unter dem Motto „digitale Nachhaltigkeit“ soll so bewusst mit der Versuchung umgegangen werden. Nutzer mit einem hohen Suchtpotenzial können auf eine digitale Diät gesetzt werden – und Menthal soll ihnen die Kontrolle über ihr momentanes Smartphone-Gewicht zurück geben.

[Quelle: Menthal Balance]

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