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Microsoft will Google im EU-Monopol-Verfahren bluten sehen

Microsoft gegen Google in der EU

Auch wenn Google derzeit im Visier der EU-Wettbewerbsbehörde steht und ein formelles Verfahren eingeleitet wurde, spielt Konkurrent Microsoft eine nicht ganz unwichtige Rolle in der ganzen Sache. Denn der einst selbst im Fadenkreuz der Kartellwächter gestandene Konzern hat an dem Verfahren der Europäischen Union selbst eine gewisse Mitschuld zu tragen.

Google wird schon länger vorgeworfen, dass es in den Suchergebnissen seiner Websuche die eigenen Angebote besser platziert und mit Android effektiv konkurrierende Apps sowie Dienste ebenfalls auf Distanz hält. Daher hat die EU-Kommission am vergangenen Mittwoch offiziell das Verfahren gegen den US-Konzern eröffnet (zum Beitrag) mit dem Fokus auf die Shopping-Plattform von Google. Eine Entwicklung, die Microsoft sehr freut und das Unternehmen will zudem sicherstellen, dass die Untersuchung dem Rivalen finanziell möglichst weh tut.

Microsoft setzt auf Lobbyismus

Dazu hat der Konzern des amtierenden CEO Satya Nadella in den letzten Jahren seine Kriegskasse erheblich aufgestockt und enorm viel Geld in Lobbyarbeit gesteckt. Kein europäisches Unternehmen hat dermaßen viel in Lobbyismus auf europäischen Boden investiert wie Microsoft. Außerdem habe der Konzern einige Unternehmen und Verbände gegründet oder zumindest dabei geholfen wie Icomp (Initiative for a Competitive Online Marketplace), welche nun die Interessen von Microsoft zu vertreten versuchen vor der EU.

Das der Software-Konzern aus Redmond sich in seinen Verfahren mit der EU-Kommission vor einigen Jahren ungerecht behandelt fühlt, zeigt sich auch auf andere Weise. Unter anderem hat Microsoft den US-Botschafter gebeten, dass Google sich alleine vor der EU verteidigen müsse und nicht auf Rückendeckung anderer US-Unternehmen vertrauen dürfe.

Offene Wunden von früher

Letztlich könnte man also sagen, dass Microsoft mit Hilfe der EU-Kommission den unliebsamen Konkurrenten empfindlich schädigen will, damit sich dieser vielleicht aus einigen Märkten wieder zurückzieht oder sein Geschäftsmodell nicht mehr in seiner aktuellen Form fortführen kann. Man könnte sogar vermuten, dass Microsoft mit seinem Lobbyismus in der EU die eignen Fehlentscheidungen revidieren will, die man in den letzten Jahren bezüglich der Internet-Wirtschaft getroffen hat.

Denn sowohl im Cloud-Bereich, Cloud-Office und weiteren Kernfeldern hat Google den Konkurrent Microsoft eingeholt bzw. teilweise sogar überholt. Zwar haben CEO Satya Nadella und das Management den Konzern bereits neu ausgerichtet und auch einige wirklich vielversprechende neue Produkte angekündigt – Windows 10 und die Microsoft HoloLens (zum Beitrag) – aber dennoch muss der Konzern sich erst einmal wieder die verlorenen Marktanteile zurück erobern und das kann dauern.

Es würde jedoch um einiges einfacher gehen, wenn der unliebsame Konkurrent aus dem Weg geräumt ist.

[Quelle: The New York Times]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

1 Gedanke zu „Microsoft will Google im EU-Monopol-Verfahren bluten sehen

  • Markus

    Ist zwar eine Fansite (was zum Glück auch im Name steht) aber etwas Sachlichkeit wäre dennoch schön!

    Google hat Microsoft im Cloudgeschäft und Cloudoffice überholt? Aus welchen feuchten Traum entstand dieser Text? Ohne mal das Google online Office und dann das Pendant von MS, da erkennt man erhebliche unterschiede. Und über das Cloudgeschäft brauchen wir garnicht erst reden, da ist Azur das Maß alter Dinge.

    Die Klage wegen Monopolismus hat sich Google selbst zuzuschreiben.
    Bsp: Viele Google App werden auf WP einfach blockiert, z.b. YouTube. Und eine eigen Entwicklung kann man da ganz vergessen.

    M.E. Haben sich die Rollen gedreht. MS wird cooler und innovativer während sich google Ausruht.

    Tablets werden zunehmend durch Convertibles ersetzt, hier zeigt sich MS eindeutig besser aufgestellt.

    Microsoft ist in vielen Feldern auf der Überholspur, pass auf Google.

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