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Mögliche Hintergründe des Patentabkommen von Google und Samsung

Mögliche Hintergründe für Patentabkommen von Google und Samsung

Am Sonntag sorgten die zwei Schwergewichte der IT-Industrie Google und Samsung für Aufsehen, da beide Konzerne sich für ein gemeinsames Patentabkommen entschieden haben. Auf den ersten Blick ist es eine Absicherung vor weitere Klagen durch die Konkurrenz aber es könnte auch eine tiefere Bedeutung haben. Meint der Insider Eldar Murtazin.

Google besitzt etliche Patente, die einen Bezug zu Smartphones, mobile Betriebssysteme und dergleichen haben. Mit dem Zukauf von Motorola Mobility ist das Portfolio enorm angewachsen, was bei Konkurrenz und Partnern gleichermaßen zu leichtem Unbehagen führte. Umso größer ist der Schritt den Google und Samsung gemeinsam getätigt haben: Ein Patentabkommen über 10 Jahre, welches die gegenseitige Nutzung aller Patente ermöglicht. Was auf den ersten oberflächlichen Blick eine kleine Versicherung gegen den ausufernden Patentkrieg haben könnte, ist auf den zweiten Blick wesentlich tiefgreifender als man meinen möchte.

 

Was für Samsung dabei herausspringt

Eldar Murtazin, russischer Blogger und Industrie-Insider, hat einen genaueren Blick auf die Hintergründe des Patentabkommens zwischen Google und Samsung geworfen. Laut Murtazin hatten die Südkoreaner vor allem die Stärkung der eigenen Position im Sinn. Halt das was jedes Unternehmen gerne hätte. Aber werfen wir doch mal einen Blick auf das, was Murtazin zu dem Deal so behauptet.

  1. Sicherung der eigenen Entwicklungen
    Kann man verstehen, denn mit den umfangreichen Patenten im Hintergrund kann sich Samsung mehr auf seine eigene Entwicklungsarbeit konzentrieren und muss sich weniger vor Patentrechtlichen Angriffen durch die Konkurrenz fürchten. (Tweet)
  2. Samsung stellt Tizen-Entwicklung ein
    Das wiederum ist eher unwahrscheinlich, obwohl Murtazin Tizen schon mehrfach als Fast-Tot bezeichnet hat. Das Samsung nach etlichen Jahren der Entwicklung das Projekt einfach einstampft, dürfte wohl kaum eintreten. Sonst würde das Samsung-Event am 23. Februar wohl kaum im Fokus von Tizen stehen, trotz erneuter Verschiebung. (Tweet)
  3. TouchWiz erhält Features, die Bestandteil von Android werden
    Das ist ein wirklich interessanter Gedanke, den Murtazin da anspricht. Samsung hält das eine oder andere Patent für Features, die man sich auch für das pure Android wünschen könnte. Mit dem Patentabkommen wäre eine Übernahme solcher Features kein Thema mehr, was der Usability im Allgemeinen zu Gute kommen könnte. (Tweet)
  4. Google ist kein Hardware-Konkurrent, Motorola allerdings schon
    Google wird sich auch weiterhin nur um die Software rund um Android kümmern, das dürfte klar sein. Bei Motorola sieht die Sache wiederum ein wenig anders aus, wobei die Frage im Raum steht, ob Motorola in das Patentabkommen mit involviert ist oder nicht. (Tweet)
  5. Android ist nicht mehr nutzbar für Unternehmen wie Microsoft
    Ebenfalls ein recht interessanter Punkt von Murtazin, da der Zugriff auf Android für Konkurrenten wie beispielsweise Microsoft verhindert werden kann. Wäre womöglich sogar das Todesurteil für das Nokia X, dem ersten Android-basierenden Smartphone von Nokia. (Tweet)

Was auch immer der wirkliche Anlass für das Abkommen zwischen Google und Samsung gewesen sein mag, die Signalwirkung für die Industrie ist trotz allem nicht zu übersehen. Der Deal dürfte einer der Größten überhaupt in der Mobilfunkbranche sein, der sehr viel Spielraum für Spekulationen lässt. Die fünf Thesen von Murtazin sind nur eine Art der Möglichkeiten, die hinter dem Schritt stehen. Könnte gut möglich sein, dass zum Mobile World Congress in wenigen Wochen beide Konzerne weitere Details preisgeben könnten.

[Quelle: TizenExperts]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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