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[MWC 2016] Cyanogen OS: MOD-Plattform macht das System flexibel

Cyanogen OS

Mit Cyanogen OS hat das gleichnamige Unternehmen von Steve „Cyanogen“ Kondik bereits ein vielversprechendes Betriebssystem auf Android-Basis veröffentlicht, welches nun modularer wird. Anstelle eine ganze Palette an Funktionen vorzuinstallieren, will man diese in Zukunft als optionale Addons zum Download bereitstellen. Vor allem Microsoft hat überraschend tief seine Hände im Spiel.

Wie das Unternehmen Cyanogen Inc. im Rahmen des MWC 2016 bekannt gegeben hat, werden die sogenannten MOD in Zukunft ein wesentlicher Bestandteil von Cyanogen OS sein.
Mit der neuen API-Schnittstelle wollen sich die Entwickler auf die Post-App-Ära vorbereiten, wenn Apps nicht mehr ein wesentlicher Bestandteil für neue Smartphones sind.

Microsoft wertet Cyanogen OS auf

Interessant ist, dass Microsoft nicht nur maßgeblich an der Entwicklung der Cyanogen MOD-Plattform beteiligt ist, sondern auch zum Start die meisten dieser MODs für Cyanogen OS zur Verfügung stellt. So lassen sich per Mod Skype direkt in die Telefon-App integrieren – Windows 10 Mobile lässt grüßen – Microsoft Cortana zum Steuern diverser Funktionen der Geräte-Hardware nutzen oder OneNote-Notizen an beliebiger Stelle innerhalb des Betriebssystems anlegen.

Theoretisch sind den MODs keine Grenzen gesetzt – wenn da nicht ein kleiner Haken an der Sache wäre: Cyanogen Inc. hat bisher keine Pläne genannt, die API-Schnittstelle für Drittentwickler frei zu geben. Lediglich das mit einem der kommenden Updates für Cyanogen OS 13 die besagte API-Schnittstelle Einzig halten wird, verriet das Unternehmen.

Das Konzept der MODs selbst ist vielversprechend, da sie weit über einfache Apps oder Widgets hinausgehen. Man könnte es sich quasi als eine Art kommerzielle Abwandlung des Xposed Framework vorstellen, welches sich mit Modulen auf ähnliche Weise tief in Android „einmischen“ kann. Nur das es eben fester Bestandteil von Cyanogen OS 13 sein wird.

Und was ist mit freien Entwicklern?

Dennoch wird das größte Problem die anscheinend mangelnde Offenlegung der API-Schnittstelle selbst sein. So lange Drittentwickler keine eigenen MODs für Cyanogen OS entwickeln können, sind Käufer entsprechender Smartphones auf die MODs von Herstellern wie Microsoft angewiesen.

Zudem ist unklar ob das Konzept der MODs überhaupt für die Open-Source-Variante CyanogenMod umgesetzt wird.
Tendenziell eher nein, da Cyanogen OS mit MODs ein nicht gerade kleines Argument für sich hat. So kann man Android Smartphones mit einer Basis-Variante des auf Android basierenden Betriebssystems anbieten, welches sich Kunden nach eigenen Wünschen ausbauen können. Gewissermaßen das Projekt Ara für Android als Betriebssystem selbst.

Vermutlich wird es den Zugriff auf die exklusiven API-Schnittstellen für die MOD-Plattform im Rahmen des angekündigten „MOD Ready“ Partner-Programms geben. Dieses soll unter anderem die Entwicklungszeit für neue Geräte mit Cyanogen OS und darauf zugeschnittener Dienste erheblich vereinfachen als auch beschleunigen.

Vielleicht ist das auch mit ein Grund, warum das BQ Aquaris X5 (zu unserem Test) noch kein Update auf Cyanogen OS 13 erhalten hat: Das spanische Unternehmen könnte die Integration der MOD-Plattform erst noch abwarten, bevor das Update verteilt wird.

[Quelle: Cyanogen]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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