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Nexus 6: Wenn der fest verbaute Akku in die Luft geht

Google Nexus 6 by Motorola

Vor nahezu einem Jahr tauchten die ersten Berichte auf, dass sich die Rückseite des Google Nexus 6 von Motorola wie von Geisterhand von selbst ablöste. Was damals als Mangel bei der Verarbeitung abgetan wurde, könnte nun ernsthafte Folgen haben. Die Vorfälle häufen sich, wo defekte Akkus sich selbst entzünden. Leben wir alle mit unserem Smartphone auf einer Zeitbombe?

Denn wie bei den meisten mobilen Geräten der modernen Zeit, steckt auch im Google Nexus 6 (zum Test) ein Akku auf Basis der Lithium-Ionen-Technologie. Nur das dieser fest verbaut ist und allen Anschein nach bei manchen Geräten defekt, wie es sich bei Norbert Ewers zeigt.

Seit seinem Wechsel auf das Google Nexus 6P (zu unserem Test) lag das Motorola Phablet  knapp zwei Monate im Schrank. Nun sieht das Gerät so aus.

Akku-Problem im Google Nexus 6

Wie man auf dem ersten Foto bei genauem Hinsehen erkennt, ist der fest verbaute Akku sehr stark aufgebläht, als wenn er kurz vor einer Explosion stehen würde. Aufbewahrt wurde das Google Nexus 6 dabei im Schrank bei normaler Raumtemperatur, sprich bei etwa 20 Grad. Direkter Sonnenschein lässt sich somit ausschließen und auch andere Hitzequellen, welche einen Defekt des Akkus begünstigt hätten kommen nicht in Frage.

Hier noch ein paar weitere Fotos, welche den aufgeblähten Akku und dessen Auswirkungen auf das Google Nexus 6 zeigen.

 

Kein Umtausch

Auf einen Umtausch seitens Google oder dem Hersteller braucht Norbert Ewers nicht hoffen: Laut Motorola gilt ein Akku als Zubehör – egal ob wechselbar oder fest verbaut und wird nur mit maximal 90 Tagen Garantie ausgewiesen. Nach Ablauf dieser Frist ist der Austausch eines defekten Akkus kostenpflichtig. Innerhalb der Garantiezeit muss das Smartphone zu dem Händler gebracht werden, wo man das Gerät gekauft hat. Dieser nimmt dann einen kostenlosen Austausch des kompletten Gerätes vor.

Damit ist Motorola einsamer Spitzenreiter im negativen Sinne. Denn bei der Konkurrenz werden mindestens 6 Monate Garantie, bis hin zu 12 Monaten wie bei HTC, Sony und HUAWEI gewährt. Bei fest verbauten Akkus erweitern Sony und HTC den Garantiezeitraum auf die Energiespender sogar auf 24 Monate. Bei den meisten Herstellern muss man sein Smartphone an den jeweiligen Service-Partner einschicken, welcher den integrierten Akku auf mögliche Fehler hin überprüft.

Wenn jedoch der Akku wie im Fall des Google Nexus 6 dermaßen aufgebläht ist, sollte man sich sofort an den Händler wenden und das Gerät beziehungsweise den Akku Feuerfest verstauen. Denn wie das folgende Video zeigt, ist ein explodierender Akku keine Sache, die man auf die leichte Schulter nehmen sollte.

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=RQjudHKh-bI[/youtube]

Hinzu kommt, dass bei einem „explodierenden Akku“ sehr giftige Dämpfe freigesetzt werden, die man unter keinen Umständen einatmen darf.

Warum sich der Akku des Google Nexus 6 gerade jetzt aufgebläht hat, ist reine Spekulation. Damals bei den ersten Vorfällen mit der sich ablösenden Rückseite des Nexus 6 (zum Beitrag) war zum Teil eine erhöhte Temperatur in den Geräten mit einer der Auslöser, sowie einigen Berichten zufolge das drahtlose Aufladen per Wireless Qi.

Argumente für einen Wechsel-Akku

Wenn man sich die Fotos so betrachtet, bekommt ein austauschbarer Akku gleich wieder einiges an mehr Sympathie. Immerhin kann man als Smartphone-Besitzer diesen im Fall eines Defekts selber austauschen und ist nicht auf ein Service-Center oder die Kulanz des Händlers angewiesen. Wichtig ist bei einem Akku-Neukauf, dass man ein originales Produkt des jeweiligen Smartphone-Herstellers kauft, auch wenn diese zumeist deutlich teurer als noname Akkus aus China sind.

Zwar trifft dies nicht auf alle zu, aber viele Vorfälle mit plötzlich in Hosentaschen brennenden Smartphones oder in Flammen aufgehende Geräte während des nächtlichen Aufladens, sind nicht zuletzt auf billig kopierte Akkus oder Netzteile ohne ausreichende technische Sicherungen aus China zurückzuführen.

Sicherheit wird groß geschrieben

Jedoch muss man an dieser Stelle auch sagen, dass Akkus prinzipiell auf ihre Sicherheit getestet werden und Vorfälle wie dieser mit dem Google Nexus 6 eine Ausnahme anstatt die Regel darstellen. Gerade deswegen wird auch an neuen Technologien geforscht, um Akkus allgemein bedeutend sicherer zu machen. Eine solche Technologie basiert auf sogenannten Solid-State Elektrolyten (zum Beitrag), da diese weitaus resistenter sind im Vergleich zu flüssigen Elektrolyten sind, wie sie heute häufig in Akkus genutzt werden – so auch im Akku des Google Nexus 6.

Trotzdem wird einem gerade bei solchen Bildern immer wieder aufs Neue bewusst gemacht, dass man defekte Akkus nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Sonst sieht das eigene Smartphone irgendwann so aus.

Vielen Dank an Norbert Ewert für das Bereitstellen der zusätzlichen Fotos des Corpus Delicti.

[Quelle: Norbert Ewert]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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