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Nokia Lumia ist zu teuer und keiner fragt nach Windows Phone

Zugegeben, der Titel ist etwas provokativ, spiegelt aber im Großen und Ganzen die Kritik der europäischen Mobilfunkbetreiber in Sachen Windows Phone 7 und Nokia’s Lumia-Reihe wieder. Die erhoffte Trendwende des einstigen Vorzeigekonzerns aus Finnland rückt in immer weitere Ferne. 

Zu diesem Schluss kommt eine Fragerunde der Nachrichtenagentur Reuters, welche vier große europäische Mobilfunkanbieter befragte. Den Mobilfunkanbietern zufolge sind die Modelle der Lumia Reihe zu teuer, bieten keine wirklichen großen Neuerungen und könnten wesentlich besser verkauft werden, wenn sie mit Android statt Windows Phone ausgestattet wären. Nicht ganz unbeteiligt daran dürften auch die Negativ-Schlagzeilen rund um die Akku Probleme sein, welche erst nach einigen Updates aus der Welt geschafft werden konnten.

Wegen den schlechten Verkaufszahlen war Nokia in der letzten Woche zu einer Gewinnwarnung gezwungen, was zusätzlich den Aktienkurs nach unten drückte. Mit dem höchsten Tiefstand seit 15 Jahren an der Börse einher geht auch eine Abstufung der Kreditwürdigkeit aufgrund der schlechten Zukunftsaussichten. Das liegt wie an den schon erwähnten zu hohen Verkaufspreisen. Ein nicht genannter Sprecher eines der vier Mobilfunkanbieter sagte:

Wenn sie den Preis senken könnten, könnten wir unserer Meinung nach mehr verkaufen.

Einigen Experten zufolge sind aber nicht nur die vergleichsweise hohen Preise für die Smartphones an Nokia’s Missere schuld. Auch beim Marketing würde zu wenig investiert, die Plattform Windows Phone sei einfach nicht populär genug bei der Zielgruppe. Ein hochrangiger Manager äußerte dazu:

Nokia hat sich selbst eine doppelte Herausforderung gestellt: Das Wiederherstellen des Rufs als Hersteller von Smartphones und erfolgreich mit Microsofts Betriebssystem sein, welches sich am Markt nicht durchsetzen kann. Wenn das Lumia mit der gleichen Hardware und Android anstelle von Windows herausgekommen wäre, wäre es deutlich einfacher zu verkaufen.

Was nicht immer bedacht wird, sind die Rahmenbedingungen die zu Nokia’s Schritt hin zu Windows Phone führten. Denn während Android kostenlos für Hersteller zu haben ist, war Microsoft zum damaligen Zeitpunkt auf der Suche nach einem Hardware Partner und war auch bereit Millionen an US Dollar in eine Partnerschaft zu investieren. Dennoch dürfte Nokia so schnell nicht untergehen, da die Mobilfunkbetreiber zu einer starken Alternative zu iOS von Apple und Android von Google suchen, um die wirtschaftlichen Bedingungen zu verbessern. Entscheiden hierfür werden die kommenden zwei Quartale, die über die Zukunft Nokia’s und von Windows Phone entscheiden könnten.

Schlussendlich sind Nokia und Windows Herausforderer und sie müssen entweder mit einem wirklich durchschlagenden, innovativen Produkt oder einem riesigen Marketingbudget auf den Markt kommen. Bislang war beides nicht der Fall.

Im amerikanischen Markt hingegen ist das Lumia 900 recht gut angenommen worden. Dort wird das Windows Phone Smartphone von AT&T seit gut zwei Wochen verkauft und die Nachfrage sei recht groß, so der Mobilfunkanbieter.

[Quelle: Reuters | via Computerbase.de]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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