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Nokia-Übernahme: Google und Samsung äußern Bedenken

Microsoft und die Nokia-Übernahme

Als Microsoft die Übernahme von Nokia bzw. von dessen Hardware-Abteilung bekannt gab, war das eine ziemlich große Sache. Mittlerweile steht der Software-Konzern aus Redmond ziemlich kurz vor dem Abschluss der Übernahme aber nun könnte der Deal vielleicht doch auf Eis gelegt werden: Durch die Konkurrenten Google und Samsung.

5,44 Milliarden Euro lässt sich Microsoft die Übernahme kosten, die neben der Entwicklungsabteilung für neue Geräte auch die Namensrechte am Markennamen Nokia und Lumia umfasst. Damit avanciert der Konzern von Satya Nadella jedenfalls vom reinen Software-Anbieter zum waschechten Smartphone-Hersteller. Der Deal wurde noch unter der Regie des ehemaligen CEO Steve Ballmer eingefädelt, der Berichten zufolge sogar seine eigene Karriere damit aufs Spiel gesetzt haben soll, nachdem Konzern-Gründer Bill Gates zunächst gegen die Übernahme war. Aber auch andere sind alles andere als glücklich darüber.

 

Glückliches Ende für Microsoft und Nokia?

Sowohl Google als auch Samsung haben ihre Bedenken geäußert, ob die Übernahme wirklich so gut ist für den Smartphone-Markt. Eine wirklich ernsthafte Konkurrenz in Sachen Hardware ist zwar so schnell nicht zu erwarten, schließlich ist Windows Phone gerade mal über die 10-Prozent-marke geklettert aber auf einem anderen Gebiet könnte Microsoft sehr wohl zu einer drohenden Übermacht werden: Lizenzkosten. Schon heute verdient Microsoft durch diverse Lizenzabkommen an nahezu jedem Android-Gerät kräftig mit, was in den letzten Jahren sogar die Umsätze aus der eigenen Windows-Phone-Plattform deutlich übersteigt.

Durch die immer weiter steigenden Lizenzabgaben für Android an Microsoft befürchten sowohl Google als auch Samsung, dass Android irgendwann finanziell zu teuer werde als das sich Hersteller noch an neuen Geräten mit Android als Betriebssystem heranwagen. Vor allem preiswerte Smartphones mit guter Technik werden immer teurer wegen all der anfallenden Lizenzabgaben, fürchten die beiden Brüder im Geiste. Gerade weil der Markt für Einsteiger-, Budget- und Mittelklasse-Smartphones stark am Wachsen ist, haben Google und Samsung ihre Bedenken zur Übernahme dem chinesischen Handelsministerium mitgeteilt.

 

Lizenzkosten als Waffe

Zwar will Microsoft das Patentportfolio im Besitz von Nokia belassen aber Google als auch Samsung befürchten, dass Microsoft seinen Einfluss bei Nokia im Patentbereich ausnutzen könnte zum Leidwesen der Konkurrenz. Schon jetzt besitzt Nokia eines der umfangreichsten Patentportfolios, insbesondere im Mobilfunkbereich. Vor allem HTC musste das in den vergangenen Monaten und Jahren immer wieder mal spüren, was letzten Endes zu einem Patentabkommen mit Nokia führte.

Könnte die Übernahme der Nokia-Hardware-Abteilung daher jetzt an den chinesischen Behörden am Ende gar doch noch scheitern, was der Nokita-Initiative nicht gelang? Was meint ihr dazu und würdet ihr die Meinung von Google und Samsung Glauben schenken?

[Quelle: CNet | danke für den Tipp Eduard]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

1 Gedanke zu „Nokia-Übernahme: Google und Samsung äußern Bedenken

  • Wenn man halt‘ saumäßig gierig ist und die Softwaresparte scheinbar nicht genug abwirft, muss man andere Märkte erschließen…
    Mir wird zwar reichlich schlecht bei dem Gedanken, es könnten bald noch mehr Deppen herumlaufen und sich Kachelfone an den Kopf halten, aber verhindern wird man es ja leider nicht können… auch nicht, wenn man Google oder Samsung heißt.

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