Plant Samsung das Ende seiner Budget-Modelle in Europa?
Um im Smartphone-Markt überleben zu können, hat sich Samsung als größter Hersteller auf eine sehr breite Produktpalette eingelassen. Was in den letzten Jahren zunehmend kritisiert wurde, scheint man nun in Europa tatsächlich ernsthaft neu zu überdenken. In den Niederlanden steht eine große Veränderung an, die auch auf den Rest Europas abfärben könnte.
Nichts geringeres als die Aufgabe des Budget-Marktes mit Android Smartphones zu Preisen bis 250 Euro ist die Rede. Diese gewagte Behauptung hat Danijel Dercksen via Twitter geäußert, einem Redakteur der niederländischen Mobilfunk-Website QontentMatters.nl. Insofern ist die Aussage alles andere als offiziell, aber es würde zu einem Strategiewechsel von Samsung passen. So ist schon länger zu beobachten, dass Einsteiger- und Budget-Smartphones zunehmend vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländer verkauft werden.
Samsung is dus gestopt met het maken van smartphones van onder de 250 euro voor sommige landen, waaronder Nederland Slecht voor marktaandeel
— Danijel Dercksen (@daanno) October 21, 2015
Neuer Kurs bei Samsung?
Konkret behauptet Dercksen, dass Samsung die Auslieferung von Smartphones bis 250 Euro in den Niederlanden einstellen werde und dies auch für weitere nicht näher genannte Länder Europas plant. Das heißt auch, dass Serien wie Galaxy E oder Galaxy J offiziell nicht nach Europa kommen. Gut möglich, dass sich der Wettbewerb in der Einsteiger- respektive Budget-Klasse finanziell nicht mehr lohnt für Samsung, sodass man in wachsenden Märkten wie Brasilien oder Indien sein Heil sucht.
Nutznieser von dem möglichen Wechsel wäre vor allem die Konkurrenz in diesen Märkten wie Wiko, Motorola oder auch LG, deren Smartphones bei ähnlichen Preisen zumeist etwas bessere Technik zu bieten haben.
Hier in Europa oder zumindest Westeuropa sind halt mehr Technik-affine Kunden zu finden als in Entwicklungs- und Schwellenländer. Smartphones der Mittel- und Oberklasse verkaufen sich deutlich besser und werfen daher auch mehr Gewinn für Samsung ab. Insofern ist der Schritt vielleicht gar nicht mal so verkehrt, zumal die preiswerteren Modelle von Samsung eher selten richtig gut wegkommen. Meistens sorgt veraltete Software und eine schlechte Performance bei vergleichsweise zu hohen Preisen eher für Frust denn Freude.
Letzten Endes werden es die kommenden Monate zeigen, ob Danijel Dercksen mit seiner Behauptung Recht hat und Samsung in (West)Europa sein Portfolio deutlich ausdünnt – oder auch nicht. Was haltet ihr überhaupt von diesem Gerücht?