Android

Samsung arbeitet an Gedankensteuerung für Smartphones

Samsung forscht an Gedankensteuerung

Samsung ist nicht ganz ohne Grund zum weltgrößten Smartphone-Hersteller geworden, der Millionen von Smartphones im Jahr verkauft. Neben der zumeist gute Hardware liegen die Gründe vor allem in der Vermarktung und der Software, welche erst das „Erlebnis Android“ ausmachen. Das die Südkoreaner sich allerdings nicht gerade auf ihren Erfolgen ausruhen, zeigt deren Forschungsambitionen.

Denn irgendwann wollen wir Kunden mal wieder eine richtige Revolution in Sachen Smartphones erleben, so wie sie Apple Anno 2007 mit dem iPhone hatte. Damals waren Smartphones nicht besonders hübsche Geräte und wurden in der Regel mit einem Stylus bedient. Zwar haben sich bereits damals erste Ansätze für eine Fingerbedienung etabliert aber erst das iPhone von Apple setzte konsequent auf die Bedienung per Finger. Mittlerweile hat allerdings auch Apple von seiner einstigen Innovationskraft einiges verloren und hechtet immer öfters der Konkurrenz hinterher. Und dennoch: Apple wird trotz allem gekauft von den Anhängern der Firma.

 

The next big thing

Das nächstgrößere Ding im Bereich der mobilen Kommunikation dürften Wearable Devices werden, welche in Form von Smart Watches und Brillen wie Google Glass den Markt erobern wollen. Doch auch hier darf man kaum eine fundamentale Innovation erwarten, da diese Gadgets eher als Erweiterung zum Smartphone gedacht sind. Deswegen sucht jeder Hersteller für sich nach einer neuen Nische, mit welcher man den großen Durchbruch schaffen und neue Absatzmärkte erobern könnte. Samsung scheint eine solche gefunden zu haben: Die Steuerung von Smartphone und Tablet per purer Gedankenkraft.

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Zumindest forscht Samsung in Zusammenarbeit mit der University of Texas an einer Kappe, welche per EEG-Technologie simple Gedanken im Gehirn erkennen und in Aktionen auf einem Tablet umwandeln kann. Während normale Benutzer damit weniger etwas anfangen können werden, dürften vor allem Nutzer mit einem nicht ganz unerheblichen Handicap diese Form der alternativen Bedienung mit Freuden aufnehmen. Zwar gibt es bereits derartige Systeme von NeuroSky oder Emotiv Systems, diese EEG-Kappen sind jedoch vornehmlich für Videospiele vorgesehen und somit eher weniger geeignet für Tablets oder Smartphones.

 

Die Kraft der Gedanken

Mit der Forschungsarbeit von Samsung und dem Assistenzprofessor für Elektrotechnik, Roozbeh Jafari sind die Probanden in der Lage, Kontakte auszuwählen, Apps zu starten und Musik aus einer Titelliste auf einem Galaxy Note 10.1 auszuwählen. Dabei fanden die Forscher heraus, dass bei der Beobachtung bekannter Aktivitätsmuster im Gehirn während dem zeigen von sich wiederholenden visuellen Mustern die Probanden in der Lage waren, durch gezielte Konzentration eine App und anschließend ein blinkendes Icon im Menü zu öffnen.

Doch trotz dieses doch recht beachtlichen Erfolges, sind die Forscher noch weit entfernt von einem praktisch nutzbaren Produkt. So dauert es beispielsweise noch ganze 45 Minuten, um die Kappe mit den Elektroden auf den jeweiligen Probanden einzustellen, außerdem bedarf es noch eines Gels zur Verbesserung der Erkennung. Dennoch liegt die Erfolgsquote zwischen 80 und 95% einer Auswahl bei durchschnittlich aller 5 Sekunden. Die Forscher jedenfalls beweisen damit eindeutig: Die Technologie selbst ist nutzbar und kann verfeinert werden. Gerade für Menschen die sonst keinen Touchscreen bedienen können, dürfte die Forschungsarbeit von Samsung und der University of Texas neue Hoffnung geben, im digitalen Zeitalter auf der Strecke zu bleiben, was neue Technik betrifft.

[Quelle: Technology Review | via PhoneArena]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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