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Samsung Galaxy S7 vs. LG G5: Evolution gegen Revolution

samsung-galaxy-s7-vs-lg-g5Der MWC 2016 ist vorbei, die beiden Flaggschiff-Smartphones Samsung Galaxy S7 sowie LG G5 vorgestellt und das Buhlen um die Gunst der Käufer hat begonnen. Viel wurde im Vorfeld zu beiden Geräten spekuliert, von denen sich manche Dinge auch bewahrheitet haben, andere wiederum nicht. Nun stellt sich für viele die Frage, für welches der beiden südkoreanischen Premium-Smartphones soll man sich entscheiden? Wir wollen euch nun einen kleinen ersten Direktvergleich – samt Übersicht – gewähren.

Viele behaupten bereits, dass das Samsung Galaxy S7 (zum Beitrag) genau das Smartphone geworden ist, was schon das Samsung Galaxy S6 sein wollte. Leistungsstarke Hardware gepaart mit einem erweiterbaren Speicher in einem hochwertigen und dennoch wasserdichten Gehäuse. Im Gegensatz dazu vertraut LG mit seinem LG G5 (zum Beitrag) auf ein zweifelsohne innovatives Konzept der modularen Erweiterbarkeit im Aluminium-Gehäuse.

Grund genug die beiden sehr unterschiedlichen Geräte mal miteinander zu vergleichen, was über die reinen technischen Daten hinaus geht.

Technische Unterschiede

Technische Daten Samsung Galaxy S7 LG G5
Samsung Galaxy S7 LG G5
Display 5,1 Zoll Super AMOLED, 2.560 x 1.440 Pixel 5,3 Zoll Quantum IPS, 2.560 x 1.440 Pixel
Pixeldichte 577 PPI 554 PPI
Prozessor Samsung Exynos 8890 Octa-Core, 64-Bit mit 4x 2,4+1,6 GHz, ARM Mali T880 MP12 Snapdragon 820 Quad-Core, 64-Bit mit 2x 2,15 + 1,6 GHz, Adreno 530
RAM 4 GB LPDDR4 4 GB LPDDR4
Speicher 32 oder 64 GB (erweiterbar per MicroSD) 32 GB (erweiterbar per MicroSD)
Anschlüsse MicroUSB, Kopfhörer USB Typ-C, Kopfhörer
Drahtlos Dualband WLAN a/b/g/n/ac, Bluetooth 4.2, GPS, NFC Dualband WLAN a/b/g/n/ac, Bluetooth 4.2, GPS, NFC
LTE 800 MHz, 1.800 MHz, 2.600 MHz 800 MHz, 1.800 MHz, 2.600 MHz
Kamera 12 Megapixel 16+8 Megapixel
Kameratechnik optischer Bildstabilisator, f/1.7, 1,4 Mikrometer große Pixel , Dual-Pixel, Autofokus mit Phasenerkennung Zwei Sensoren, f/1.8, optischer Bildstabilisator, Laser-Autofokus, Farbraum-Sensor, zweiter Sensor mit 8 Megapixel Auflösung und f/2.4 sowie 135 Grad Weitwinkel
Videoaufnahme 2.160p bei 30 Frames/Sekunde,
1.080p bei 60 Frames/Sekunde,
720p bei 120 Frames/Sekunde
2.160p bei 30 Frames/Sekunde,
1.080p bei 60 Frames/Sekunde,
720p bei 120 Frames/Sekunde
Frontkamera 5 Megapixel, f/1.7 8 Megapixel
Abmessungen 142,4 x 69,6 x 7,9 mm 149.4 x 73.9 x 7.7 mm
Gewicht 152 Gramm 159 Gramm
Gehäuse Aluminium, Glas Aluminium
Akku 3.000 mAh (fest verbaut) 2.800 mAh
Standby n/a n/a
Betriebssystem Android 6.0.1 Marshmallow mit Samsung TouchWiz Android 6.0.1 Marshmallow mit LG UX 5.0
Wasserdicht Ja, IP68 Nein
Sonstiges Wireless Qi eingebaut, edge-Modell mit auf beiden Seiten gebogenem Display, UFS 2.0 Speicher, Fingerabdruck-Sensor, Display mit Always-On-Funktion Magic Slot zur modularen Erweiterung, zweite Kamera-Linse für Weitwinkelaufnahmen, Fingerabdruck-Sensor, Display mit Always-On-Funktion
Farben Black-Sapphire, Silver-Titanium, Gold-Platinum Silber, Titan, Gold, Pink
UVP Galaxy S7 mit 32 GB, 699 Euro
Galaxy S7 edge mit 32 GB, 799 Euro
n/a

 

Design

Rein von der Optik gibt es etliche Unterschiede – vor allem zu den jeweiligen Vorgänger-Modellen. Während sich das Samsung Galaxy S7 optisch quasi dem Samsung Galaxy S6 wie ein Ei dem anderen gleicht – abgesehen von der deutlich dezenter heraus stehenden Kamera auf der Rückseite – ist das LG G5 ein radikalerer Design-Wechsel. Vor allem auf der Rückseite fällt dies auf. Anstelle der Kamera mit den Rear Keys sind letztere verschwunden und haben einem Fingerabdruck-Sensor Platz gemacht. Die Rückseite des LG G5 zudem mit einem gebürsteten Aluminium punkten, in welchem ähnlich des Samsung Galaxy S7 die Kamera nur minimal hervor sticht.

Nachfolgend unser HandsOn zum LG G5 vom MWC 2016 mit einem ausführlichen Blick auf das Design:

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=p_f5lmM1rWQ[/youtube]

Die Front der beiden Geräte orientiert sich überwiegend jeweils am direkten Vorgänger. DAS heißt im Fall des LG G5, dass das Verhältnis zwischen Display und eigentlichem Gerät prozentual sehr hoch ist (je höher umso mehr Displayfläche auf der Front). Auf physische Tasten verzichtet LG erneut: Das Smartphone wird ausschließlich über den Touchscreen bedient.

Ganz im Gegensatz zum Samsung Galaxy S7, welches an der physischen Home-Taste zum Drücken mit integriertem Fingerabdruck-Sensor festhält. Auch die kapazitiven Tasten für das Multitasking-Menü und die Zurück-Funktion sind wieder mit dabei.
Eine kleine Besonderheit stellt das mit 5,5 Zoll Diagonale etwas größere Samsung Galaxy S7 edge dar: Dessen Display ist auf beiden Seiten nach hinten gebogen, was die sogenannten Edge-Panels ermöglicht. Dabei handelt es sich um kleine Helferlein die sich jederzeit einblenden lassen – egal ob App-Schnellstarter, bevorzugte Kontakte, ein digitaler Kompass oder andere Dinge.

Auch für das Samsung Galaxy S7 folgt nun unser HandsOn mit dem ungeschminkten Design des Smartphones.

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=fymx47LvgyI[/youtube]

 

Display

Unterschiede gibt es auch im Bezug auf das Display – hier vor allem bei der verwendeten Technologie. So setzt Samsung im Samsung Galaxy S7 weiterhin auf ein Super AMOLED-Panel mit 5,1 Zoll in der Diagonale, während LG entgegen den Vermutungen auf ein 5,3 Zoll großes Quantum IPS-Panel setzt. Die Auflösung beträgt bei beiden Smartphones 2.560 x 1.440 Pixel und kann mit kräftigen Farben sowie sattem Schwarz mit hohen Kontrasten aufwarten.

Im Alltag wird es keine nennenswerten Unterschiede geben, sodass es letzten Endes eine reine Glaubensfrage ist, welche Display-Technologie man mehr bevorzugt. AMOLED hat jedoch die Eigenart sehr kräftig bei Farben zu sein, was für viele als zu bunt beschrieben wird. Im Gegensatz dazu ist der Schwarzwert aufgrund des OLED-Prinzips unerreicht – auch wenn das Quantum IPS Panel des LG G5 da extrem nah heran kommt.

 

Weitere Besonderheiten

Selbstverständlich können beide Geräte auch mit speziellen Besonderheiten aufwarten. Bei dem Samsung Galaxy S7 ist es das trotz der Rückseite aus Glas und dem Rahmen aus Aluminium wasserdichte Gehäuse, welches gemäß der IP68-Richtlinien bis zu 30 Minuten in maximal 1,5 Meter Wassertiefe ausharren kann. Zu beachten ist, dass diese Angabe ausschließlich für Süßwasser gilt – Salzwasser und Wasser mit chemischen Zusätzen sind von den IP-Schutzklassen ausgeschlossen.
Erreicht hat Samsung dies über eine Versiegelung des Samsung Galaxy S7 von innen heraus.

Das Highlight des LG G5 ist hingegen der Magic Slot, welcher einen Wechselakku aus dem Smartphone heraus holt. Diesen kann man mit diversen „Friends“ genannten Modulen ausbauen, um zum Beispiel spezielle Tasten für die Kamera anzubringen oder besonders hochwertigen HiFi-Sound mit Bang&Olufsen auszugeben zu können. Über eine offene API-Schnittstelle will man Drittanbieter zur Entwicklung weiterer Module anregen.

Die zweite Besonderheit des LG G5 im Vergleich zum Samsung Galaxy S7 ist die auf der Rückseite verbaute Kamera. Anstelle nur auf einen Sensor mit 16 Megapixel Auflösung zu setzen, verbaut LG einen zweiten Sensor mit 8 Megapixel Auflösung und 135 Grad Weitwinkelobjektiv – ohne Autofokus und optischer Bildstabilisierung. Zwischen beiden Kameras kann man nach Bedarf hin und her wechseln.
Das Interessante an der Technik ist, dass man bis zu einem gewissen Grad aus dem Bildgeschehen hinaus zoomen kann.

Samsung wiederum setzt auf „Downsizing“ bei der Kamera des Samsung Galaxy S7. Anstatt immer mehr Auflösung auf den Sensor zu packen, vergrößert Samsung die einzelnen Pixel lieber, um so die Bildqualität selbst zu steigern. Durch das von hochpreisigen Canon-Kameras bekannte Prinzip der doppelten Pixel-Beleuchtung und der Kombination mit der lichtstarken Blende von f/1.7 schießt das Samsung Galaxy S7 vergleichsweise hervorragende Fotos selbst bei schwierigsten Lichtverhältnissen. Das Bildrauschen nimmt spürbar ab.

 

Software

Sowohl das Samsung Galaxy S7 als auch das LG G5 setzen bereits ab Werk auf das neuste Android 6.0.1 Marshmallow von Google. Dabei erweitert jeder Hersteller das Betriebssystem mit seiner jeweils eigenen Oberfläche: TouchWiz (Galaxy S7) und LG UX 5.0 (G5).

Groß gesagt sind es die optischen Eigenheiten dieser Oberflächen, die den Ausschlag geben. Denn mit Dual-Window, Display-Gesten und anderen Funktionen bauen sowohl Samsung als auch LG den Funktionsumfang von Android erheblich aus. Gesondert hervor zu heben sind bei LG jedoch zwei Dinge: Der neue Homescreen-Launcher verzichtet auf einen klassischen App-Drawer auf dem LG G5 und die Benachrichtigungsleiste lässt sich erneut mit einer Vielzahl an Funktionen erweitern. Letzteres könnte bei allen aktiven Möglichkeiten jedoch schnell überladen erscheinen.

Wer bereits ein aktuelleres Smartphone von Samsung oder LG benutzt hat, wird wissen, was ihn erwartet.

Samsung hat auf dem Samsung Galaxy S7 edge im Vergleich zu dessen Vorgänger Samsung Galaxy S6 edge+ weiter ausgebaut. So dürfen die Panel nun doppelt so breit sein, auf Geräte-Funktionen zugreifen und Entwickler können über eine offene API-Schnittstelle eigene Panel entwickeln.
Einen kleinen Überblick der aktuellen Möglichkeiten gibt Samsung selbst auf seiner Website für Entwickler sowie im nachfolgenden Video.

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=fvC9URCqlJY[/youtube]

 

Fazit zum Samsung Galaxy S7 vs. LG G5

Ein abschließendes Fazit zu finden, ob nun das Samsung Galaxy S7 oder das LG G5 das bessere Smartphone darstellt, ist schwer bis nahezu unmöglich. Für das Samsung Galaxy S7 sprechen die Verbesserungen im Detail – Kamera-Technik, wasserdichtes Gehäuse, Akku, Speichererweiterung – womit das Android Smartphone zum nahezu perfekten Premium-Allrounder wird.

Das LG G5 wagt sich hingegen mit dem Magic Slot und der ungewöhnlichen Kamera auf die innovative Schiene und wird alleine dadurch etliche Käufer ansprechen können. Doch hier müssen erst Tests in einem natürlichen Umfeld von mehr als nur wenigen Stunden erfolgen, um eine Aussage in Sachen Alltagstauglichkeit und Nutzerfreundlichkeit zu geben. Zumal LG nach wie vor keinen Preis für sein G5 Smartphone bekanntgegeben hat, was eventuelle Gerüchte von 749 Euro verstärkt. Klare Minuspunkte für den sonst günstigen Anbieter.

Unterm Strich wird es allerdings wieder auf eine Glaubensfrage hinauslaufen: Kann man sich mit der TouchWiz-Oberfläche anfreunden und mit Samsung im Allgemeinen oder riskiert man das ungewöhnliche Konzept des LG G5 mit seinen Erweiterungsmodulen. Ein VR-Headset sowie weiteres umfangreiches Zubehör wie eine 360-Grad-Videokamera gibt es für beide. Bezüglich Virtual Reality wird Samsung aufgrund seiner größeren immersiven Erfahrung mit der Samsung Gear VR, die Nase vorne haben.
Zumal es Letztere im Wert von 100 Euro bei der Vorbestellung eines Samsung Galaxy S7 oder Galaxy S7 edge bis zum 5. März 2016 kostenlos dazu gibt (zum Beitrag).

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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