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Smartphones kühlen mit Wachs: Laut Forschern durchaus denkbar

Smartphones kühlen mit Wachs: Laut Forschern durchaus denkbar

Wer ein topaktuelles Smartphone oder Tablet mit den aktuellen Top-Prozessoren sein Eigen nennt, der kennt das „Problem“ sicherlich zur Genüge: Spielt man mal ein grafisch sehr aufwändiges Spiel oder navigiert man über längere Zeit, wird das eigene Gerät ziemlich heiß. Im Sommer in der prallen Sonne reicht selbst das bloße lesen von eMails schon aus, um es „ins Schwitzen“ zu bringen. Eine neue Lösung für das Problem könnte Wachs sein.

Hand aufs Herz: Wer wünscht sich von euch nicht auch manchmal, dass unsere Smartphones mit Snapdragon 600, Tegra 4 und demnächst dem Snapdragon 800 ein kühleres Köpfchen bewahren würden? Gerade im Bereich der 2 GHz produzieren moderne Prozessoren sehr viel Abwärme, auch wenn durch immer kleiner werdende Strukturbreiten der Leiterbahnen der Energieverbrauch und damit die Wärmebildung reduziert wird: Warm werden die Dinger dennoch. Während in Japan bereits die ersten Versuche mit einer Wasserkühlung im Smartphone von NEC angegangen werden, sehen Forscher in einem gänzlich anderen Werkstoff eine mögliche Zukunft: Wachs.

Einer Forschergruppe der University of Michigan hat herausgefunden, dass Wachs bzw. Paraffin sich sehr gut zum absorbieren von Wärme eignet und daher durchaus ein Kühlmittel der Zukunft für kleinere Gerätschaften sein könnte. In dem oben zu sehenden Bild beispielsweise ist ein handelsüblicher Core i7 Prozessor von Intel lediglich mit einer Schicht Paraffin überzogen, welche erst bei etwa 54 Grad Celcius zu schmelzen beginnt.

Ein in Paraffin gehüllter Prozessor erlaubt beispielsweise eine Technologie namens „Computational Sprinting“, was für uns Nicht-Forscher übersetzt bedeutet, dass ein Prozessor kurzzeitig einen enormen Leistungsschub liefern kann bei Bedarf, ohne an einer Überhitzung „sterben“ zu müssen. Das Paraffin würde die Wärme einfach absorbieren während es selbst schmilzt und somit die Überhitzung abwenden.

Dennoch hat diese Möglichkeit mit dem Paraffin als Kühlmittel den einen oder anderen Nachteil: Sobald das Paraffin geschmolzen ist, verliert es seine Fähigkeit der besonders effizienten Wärme-Absorbierung und muss erst einmal wieder erhärten, bevor ein neuer Leistungsschub des Prozessors möglich ist. Dennoch ist die Forschergruppe von ihrer Idee überzeugt und will weiter an der Sache forschen und eventuell eines Tages so weit entwickeln, dass ein praktikabler Einsatz in der Computertechnik in den nächsten 5 bis 10 Jahren möglich ist. Und angesichts immer weiter anwachsender Prozessorkerne in Mobilprozessoren, wären bessere Kühllösungen wirklich wünschenswert.

[Quelle: Wired | via PhoneArena]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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