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Snowden: NSA spionierte unter anderem Huawei aus

Edward Snowden, die NSA und Huawei

Der Whistleblower Edward Snowden hat mal wieder neues Öl in das Feuer rund um den Spionage-Skandal der NSA geschüttet und das hat etwas mit Huawei zu tun. Der chinesische Konzern aus der Mobilfunkbranche und viele weitere Konzerne aus dem Reich der Mitte sind in eine mehr als unangenehme Sache für die USA verwickelt: Spionage.

Der ehemalige NSA-Angestellte Edward Snowden hat im Sommer des letzten Jahres einen der größten Skandale unserer Zeit aufgedeckt. Der US-Geheimdienst National Security Agency spioniert im großen Stil SMS, Telefonate, eMails und selbst die Korrespondenz von Regierungen. Nicht einmal Konzerne sind vor der NSA sicher wie aktuell der Fall um Huawei zeigt. Das Unternehmen von CEO Ren Zhengfei erwirtschaftet im Jahr knapp 28 Milliarden US-Dollar an Umsatz, hält etwa 20 Prozent des Marktes für Netzwerk-Produkte und gilt als der größte Konkurrent des Marktführers Cisco aus den USA. Da liegt Wirtschaftsspionage gar nicht mal so weit entfernt.

Angriffsziel Huawei

Laut den Dokumenten von Edward Snowden die vom Spiegel gesichtet wurden, hat der US-Geheimdienst Anfang 2009 eine umfassende Abhör-Aktion gegen Huawei gestartet. Der Angriff selbst erfolgte im Jahre 2009, durchgeführt von eienr Spezialeinheit der NSA. An über 100 Stellen des Unternehmenseigenen Netzwerkes von Huawei drangen die Angreifer ein und konnten neben einer Liste mit mehr als 1.400 Kunden des Konzerns auch Dokumente ergattern, die zum Training von Technikern für Huawei-Produkte gedacht sind. Selbst der Quellcode für einzelne Gerätschaften, der größte Wert eines Unternehmens, ist die NSA gelangt.

Über den zentralen Server der Konzernzentrale in Shenzhen wird der gesamte Mailverkehr des Unternehmens abgewickelt, weshalb die NSA vor allem an dieser Stelle ansetzte. Das brachte dermaßen viele Daten auf die Server der NSA, dass die Behörde gar nicht wisse was man mit all den Daten überhaupt anfangen soll. Als Grund für den großangelegten Spionage-Angriff auf Huawei wird in den Dokumenten von Edward Snowden der Zusammenhang der NSA-Ziele und deren genutzter Geräte genannt: Huawei-Hardware.

Ein Geheimdienst bei seinem Handwerk

Weiterhin geht aus den Dokumenten hervor, dass die NSA auf der Höhe der Zeit bleiben wolle was die Technik von Huawei betrifft. Außerdem sei die potentielle Gefahr die von dem chinesischen Konzern „einzigartig“ und die US-amerikanischen Dienste „nicht darauf ausgerichtet, einen Fall zu behandeln, der ökonomische, geheimdienstliche und militärische Einflüsse sowie eine militärische Infrastruktur in einer Organisation vereint“, wie der Spiegel schreibt.

Eine Sprecherin der NSA sagte mittlerweile, dass man keinerlei Betriebsgeheimnisse oder andere wirtschaftlich relevanten Daten gezielt ausspioniert habe. Die Angriffe dienten ausschließlich der nationalen Sicherheit. Auch eine Sprecherin des Weißen Hauses wiegelte Vermutungen in dieser Richtung ab: Man versorge die US-amerikanische Wirtschaft mit keinen geheimdienstlichen Informationen über ausländische Unternehmen. William Plummer, Manager von Huawei zeigte sich jedenfalls gegenüber der New York Times sehr erstaunt über die Enthüllungen, dass Huawei eines der Ziele der NSA sei.

Wenn die Berichte zutreffen, verurteilt Huawei die Aktivitäten, in deren Rahmen man in unsere Firmennetzwerke eingedrungen ist und unsere Kommunikation abgehört hat.

Letzten Ende ist es pure Ironie das die NSA nun genau das getan hätte, was der US-Geheimdienst Jahrelang der chinesischen Regierung mit Hilfe von Huawei vorgeworfen hätte. Damit sind die angedichteten Hintertürchen in der Netzwerkhardware gemeint, die man den Huawei-Geräten in Amerika andichtete.

[Quelle: Spiegel Online]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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