Android

Sony trägt am meisten bei zum Android Open Source Project

Jean-Baptiste Queru ist der technische Leiter des „Android Open Source Project“, im Fachjargon auch AOSP genannt. Unter AOSP versteht man das reine Android ohne jegliche Herstellermodifikationen, auf das jeder in Form von Quellcode Zugriff hat. Eben jener JPQ (sein Kürzel in der Quellcode Verwaltung) hat heute via Google+ ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert und auch einige interessante Dinge verraten.

JPQ verriet, das der japanische Konzern Sony die mit Abstand meisten Quellcode Änderungen eingereicht hat. Nicht von ungefähr kommt das Statement genau zu diesem Zeitpunkt, denn Sony liefert aktuell das Update auf Android 4.0 Ice Cream Sandwich für das Tablet S aus, vorerst zwar nur in Japan und den USA aber sie liefern es aus. Hier sein Kommentar zum Rollout für das Tablet S von Sony:

It took Sony only about 5 months to ship this [Android 4.0 for the Sony Tablet S] after I released the code in the Android Open Source Project at the very end of last year. This is actually a very reasonable time, since under the hood Ice Cream Sandwich is quite different from Honeycomb (and upgrades from Gingerbread are likely to take longer as those differences are huge).

Since Sony has been contributing a lot to the Android Open Source Project, they have fewer changes that they need to maintain on their own: those changes of theirs are already there when the source code is first released. That’s probably one of the reasons why they could get done faster: the work they did preparing those contributions gave them a head start. I don’t think that any other manufacturer has been contributing nearly as much as Sony did, so everyone else is now going to have to play catch-up.

Deutsche Übersetzung:

Sony benötigte gerade mal 5 Monate um es [Android 4.0 für das Tablet S] auszuliefern, nachdem ich den Code im Android Open Source Project Ende letzten Jahres veröffentlichte. Das ist eine wirklich gute Zeitspanne, da Ice Cream Sandwich aich unter der Haube deutlich von Honeycomb (Upgrades von Gingerbread brauchen noch länger, da die Änderungen noch gravierender sind) unterscheidet.

Da Sony so viel zum Android Open Source Project beigetragen hat, haben sie nicht so viel anpassen müssen für ihre Geräte: Ihre Anpassungen waren bereits im Quellcode enthalten, als dieser veröffentlicht wurde. Das ist möglicherweise auch ein Grund, warum sie so verdammt schnell mit dem Update sind: Die Arbeit die sie einbrachten, gaben ihnen einen besseren Start. Ich denke nicht das ein anderer Hersteller so viel beigetragen hat wie Sony, weshalb die anderen jetzt aufholen müssen.

Dem Statement ist zu entnehmen, wieso ein Update für viele Geräte so lange brauchen bis zum Endkunden. Die Änderungen von Android 3 Honeycomb zu Android 4.0 Ice Cream Sandwich sind teils sehr deutlich, von Android 2.3 Gingerbread zu Android 4.0 Ice Cream Sandwich ist es sogar noch eine ganze Spur extremer. Allerdings wirft das wiederum kein allzu gutes Licht auf andere Hersteller, sofern die Feststellung von JBQ stimmt, denn er formuliert es bewusst mit „Ich denke“ (siehe fett markierte Textstelle).

Bereits letztes Jahr im Dezember wies Sony auf seine Arbeit bezüglich des Android Open Source Projects im eigenen Blog hin:

In the Bring up phase, another task is to integrate a number of patches, to improve and adapt the Android legacy code according to our needs. These are customised patches important to the phone, such as improved error handling. To avoid fragmentation, many of these customised patches are actually contributed back to the Android Open Source Project, so that they are included in the default Android source code for the next software release. This work has made Sony Ericsson one of the main contributors to Android.

In der Anfangsphase ist es wichtig eine große Anzahl an Patches einzubringen, um den Android Legacy Code zu verbessern. um ihn dann wiederum zu adaptieren und an unsere Bedürfnisse anzupassen. Diese Patches sind für Telefone sehr wichtig, wie zum Beispiel der bessere Umgang mit Fehlern. Um die Fragmentierung zu verhindern werden Patches umgehend dem Android open Source Project zugeführt, sodass im Standardcode der nächsten Androidversion enthalten sind. Diese Arbeit machte Sony Ericsson zu einem der Hauptmitwirkenden bei Android.

Die Mitarbeit an Open Source kommt bei Sony nicht von ungefähr, bereits 2011 hat der Konzern (damals noch als Joint Venture mit Ericsson) aktiv mit dem CyanogenMod Team zusammengearbeitet, sie mit Geräten und entsperrbaren Bootloadern versorgt. Sony geht definitiv den richtigen Weg, indem sie sich der Community annähern: Mit der Unterstützung der Community und entsperrten Bootloadern.

JBQ bemängelte im selben Atemzug, das nicht einmal „Google Experience Devices“ mit der neusten Version von Android versorgt werden können, weil immer wieder Provider ihre Finger mit im Spiel hätten. Umso mehr begrüßt er den neuerlichen Vorstoß von Google, sich selbst als Retailer der „eigenen“ Hardware zu betätigen.

[Quelle: Google+ | via AndroidPolice.com]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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