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[Test] Honor 5X – Kann mehr und ist auch noch günstiger!

Honor 5X Test

War schon das Honor 7 ein Smartphone welches bei dem Preis seinesgleichen gesucht hat, so ist dessen kleinerer Bruder – das Honor 5X – ein echter Geheimtipp. Erneut zeigt das chinesische Huawei Tochterunternehmen, das Premium nicht gleich teuer bedeuten muss. Dennoch sollte man bei aller Euphorie dabei nicht außer Acht lassen, dass es sich hier um ein Mittelklasse Android Smartphone handelt. Was das bedeutet, lest ihr in unserem nun folgenden ausführlichen Test.

2014 ist Honor in Europa als eigenständigen Tochter-Unternehmen von HUAWEI gestartet, deren neustes Android Smartphone auf den Namen Honor 5X hört. Der Neuling steht dabei in bester Tradition zu den anderen Honor-Smartphones: Günstig, ausreichend gute Technik und eine hervorragende Verarbeitung.

Genau diese Kombination ist es auch, welche die Marke Honor ausmachen: Preiswerte Geräte, die sich qualitätsmäßig nicht hinter der Konkurrenz verstecken müssen und preislich schon gar nicht. Aber auch die Preishammer aus China können nicht in allen Bereichen auf den vordersten Plätzen agieren.

 

Technische Daten des Honor 5X

Technische Daten


Prozessor

Snapdragon 616 Octa-Core mit 4x 1,5+1,2 GHz und 64-Bit
GPU: Adreno 405

Betriebssystem

Android 5.1.1 Lollipop mit Emotion UI 3.1

Interner Speicher

16 GB Interner Speicher (erweiterbar)

RAM

2 GB

Modellbezeichnung

KIW-L21

Display

5,5 Zoll IPS Display mit 1.920 x 1.080 Pixel

Anschlüsse

MicroUSB, 3,5mm Audio Klinkenanschluss

Sensoren

Beschleunigungssensor, Umgebungslichtsensor, digitaler Kompass, Fingerabdrucksensor, Hallsensor und Näherungssensor

Abmessungen (HxBxT mm)

151,3 x 76,3 x 8,2 mm

Gewicht

158 Gramm

Gehäusematerial

Aluminium Unibodygehäuse

Kamera

13 Megapixel Kamera, 5 Megapixel Frontkamera

Internet

WLAN b/g/n

Bluetooth

4.1 HS BLE

Akkutyp

Fest verbauter Li-Ion

Kapazität

3,8 V/3.000 mAh

Gesprächszeit

n/a

Standby-Zeit

n/a

Netz

GSM 850/900/1800/1900,
UMTS 900/2100 MHz,
LTE 800/1.800/2.600 MHz

Preis

UVP 229 Euro
Besonderheit Telefon-Manager, Fingerabdruck-Sensor, Touch-Gesten für den Fingerabdruck-Sensor, Dual-SIM, Doubletap 2 Wake, FM Radio

 

Zubehör

Los geht es wie von Honor gewohnt mit einer blauen Verpackung, die nicht mehr als den Honor-Schriftzug auf dem Deckel drauf hat. Erst wenn man den Deckel abhebt vom Rest des Kartons, kommt das in eine Plastikhülle eingewickelte Honor 5X zum Vorschein. Darunter befindet sich nach Entnahme der Kunststoffschale ein kleiner Umschlag aus Pappe, in welchem eine Kurzanleitung zum Honor 5X versteckt sind, die Informationen für den Garantiefall und das Werkzeug zum Öffnen des SIM- sowie MicroSD-Trays.

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=HA3_rOysRv4[/youtube]

Erst darunter befinden sich ein USB-Netzteil und ein USB-Kabel zum Aufladen des Akkus oder für die Datenübertragung von und zum PC. Ein Kabel-gebundenes Headset liegt dem Android Smartphone allerdings nicht bei. An diesem Punkt spart HUAWEI beziehungsweise Honor dann doch ein wenig.
Die meisten werden sowieso schon ein Headset haben.

 

Design und Verarbeitung

Optisch lässt sich nicht übersehen, dass Honor ein Tochter-Unternehmen von HUAWEI ist. Nicht nur die Materialwahl für das Gehäuse ist mit Aluminium quasi identisch: Auch die Designsprache des Honor 5X an sich ist der von HUAWEI nachempfunden. Dasselbe leicht kantige Erscheinungsbild, die gleiche Haptik und dieselben Details an den gleichen Stellen prägen das Bild. Eine Erscheinung die auf den ersten Blick zu gefallen weiß. Mit seiner Herkunft geizt Honor keinesfalls – ohne dabei eine Verwandtschaft zum Honor 7 (zu unserem Test) interessanterweise zu leugnen.

Denn in der Draufsicht ist die Gehäuseform der des besagten Honor 7 sehr ähnlich. So dominiert unter anderem auch das Display die Front des Honor 5X, welches mit 5,5 Zoll zu den größeren Vertretern zählt. Der seitliche Rahmen ist relativ schmal, was man vom unteren Gehäuse-Teil größtenteils auch behaupten kann. In diesem Punkt wäre sicherlich noch etwas mehr möglich gewesen, das Smartphone kompakter zu gestalten. Allerdings muss man sich auch immer wieder vor Augen halten, wie viel das Honor 5X eigentlich kostet.

Oberhalb des Displays ist neben dem Lautsprecher für Telefonate noch eine Frontkamera verbaut, die Sensoren für Helligkeit sowie Annäherung und eine Status-LED.

Wie bei Honor üblich wird das Gerät fast ausschließlich über den Touchscreen bedient. Lediglich auf der rechten Seite des Rahmens sind mit der Lautstärke-Wippe und dem Power-Button zwei physische Tasten verbaut. Diese sind erfreulich fest im Rahmen eingelassen und haben einen deutlichen sowie festen Druckpunkt. Ihre Oberfläche ist geriffelt, was sie auch bei blinder Bedienung gut erfühlbar macht. Auf einen Smart Key wie das Honor 7 ihn hat, muss das Honor 5X allerdings verzichten.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Rahmens wird es spannend: Gleich zwei Slots verbergen sich dort, die mit dem beiliegenden Piekser zu Öffnen sind. Dahinter verbirgt sich im oberen Slot der Einschub für eine MicroSD-Speicherkarte, während im unteren Slot zwei SIM-Karten Platz finden. Eine im Micro- und eine im Nano-Format wohlgemerkt.
Gut zu wissen ist, dass beide Schlitten bündig mit dem Rahmen abschließen. Streicht man mit dem Finger leicht über diese hinweg, merkt man sie nur minimal. Eine deutliche Kannte wie sie manch andere Smartphones aus Metall habe spürt man nicht. Ein Zeugnis der hohen Verarbeitungsqualität des Honor 5X.

Sieht man auch am Gehäuse an sich, welches wie bereits erwähnt aus Aluminium gefertigt wird. Dessen Oberfläche ist gebürstet und lediglich die geschliffenen Kanten des Rahmens sind ein blitzendes Stil-Element des Gerätes. Macht das Honor 5X richtig schick und auch edel zu gleich.
Die Optik wird komplettiert auf der Unterseite des Rahmens mit einem MicroUSB-Anschluss, welcher von zwei kleinen Schrauben und zwei Lautsprecher-Öffnungen flankiert wird. Die Kombination lässt kaum vermuten, dass es sich um eines der preiswerteren Mittelklasse-Smartphones auf dem Markt handelt.

Der positive Gesamteindruck setzt sich auch auf der Rückseite fort. Anstelle von wie Metall aussehendem Kunststoff ist auch die Rückseite aus gebürstetem Aluminium gefertigt. Interessant ist, dass die obere und untere Abdeckung zwar aussieht wie Metall, aber tatsächlich Kunststoff ist. Vermutlich um die Empfangseigenschaften der verbauten Modems für WLAN, Bluetooth, GSM und so weiter zu verbessern. Farblich sind sie zumindest bestens aufeinander abgestimmt – wenngleich die punktierte Oberfläche nicht so richtig zum hochwertigen gebürsteten Metall passen will.

Die Kamera des Honor 5X ragt nur gering aus dem Gehäuse hervor und wird von einem Dual-LED-Blitzlicht auf der linken Seite flankiert. Etwa eine Daumenbreite weiter unten ist ein weiteres Merkmal verbaut, welches sich Honor von HUAWEI abgeschaut hat: Der Fingerabdruck-Sensor. Mit einer sehr Industrie-führenden Geschwindigkeit beim Erkennen von Fingerabdrücken und der leicht ins Gehäuse eingelassenen Sensor-Fläche, ist dieser auch vollkommen blind zu erfühlen.

So kann am Ende eigentlich nur sagen, dass auch das Honor 5X die Premium-.Qualität der anderen HUAWEI-Smartphones der gehobenen Preisklasse fortsetzt. Nur eben zu einem Bruchteil der Kosten, was man in keiner Sekunden in der Hand fühlt. Alles ist hochwertig verarbeitet mit gleichmäßigen Spaltmaßen. So muss Premium aussehen und sich auch anfühlen.

 

Display

Kleine Smartphones scheinen immer mehr auszusterben, denn viele – auch preiswerte – Modelle setzen auf ein Panel mit 5,5 Zoll in der Diagonale. Zumindest ist dies bei dem Honor 5X der Fall, welches sehr zur Freude des Nutzes 1.920 x 1.080 Pixel darstellt. Die Bildqualität für sich genommen ist unerwartet gut: Das Bild ist sehr hell und punktet mit sehr natürlichen Farben. Einzig der Kontrast wirkt etwas sehr niedrig – angesichts des Preises ist dieser in seiner Gesamtheit jedoch fast schon zu vernachlässigen. Zumal man die Lesbarkeit im direkten Sonnenlicht mit einer kleinen Option in den Display-Einstellungen zusätzlich verbessern kann.

Einziger echter Nachteil ist der Punkt, dass sich Honor für keine spezielle bruchfeste Beschichtung der Glasscheibe entschieden hat. Auf Corning Gorilla Glass 4 muss man verzichten was bedeutet, dass der Umgang mit dem Honor 5X mit Vorsicht erfolgen sollte.

 

CPU und GPU

Vorgestellt wurde das Honor 5X erstmals zur CES 2016 in den USA, wo man es noch mit einem Snapdragon 615 Octa-Core-Prozessor vorgestellt hatte. Für den europäischen Markt hat sich das Unternehmen jedoch für einen minimal leistungsstärkeren Snapdragon 616 entschieden, der sich in erster Linie durch eine andere Taktrate der einzelnen Prozessor-Kerne unterscheidet. Alle acht Kerne basieren dabei auf der ARM Cortex A53 Architektur, wovon vier Kerne mit bis zu 1,5 GHz arbeiten für leistungsintensive Aufgaben, während vier Kerne bis 1,2 GHz getaktet sind für leichtere Aufgaben und den Standby-Betrieb.
Von daher ist das Leistungsniveau nicht übermäßig groß, was im AnTuTu Benchmark zu einer Gesamtwertung von 36.791 Punkten reicht.

Zusammen mit 2 GB reicht das für eine ordentliche Leistung im Alltag, die eher selten ins Stocken gerät. Wenn dies aber passiert, ist es zum Teil deutlich zu sehen. Gerade wenn viele Apps im Hintergrund laufen oder viele Widgets im Homescreen aktiv sind, kommt das Honor 5X ins Stocken. Spätestens hier sieht man die Einschränkungen der preiswerten Mittelklasse.

Aktuellere 3D-Spiele zeigen dem Snapdragon 616 des Honor 5X allerdings seine Grenzen auf. Genauer gesagt: Dem Adreno 405 Grafikchip des Prozessors. Dieser ist mit aufwändigen Spielen wie Asphalt 8 Airborne oder Riptide GP2 sichtlich am Rande seiner Leistungsfähigkeit angelangt. Lediglich wenn man die Grafikdetails und –Effekte runter schraubt ist ein halbwegs flüssiges Spielen möglich. Für Gamer sind halt letzten Endes andere Smartphones für deutlich mehr Geld besser geeignet.

 

Akku

Was dem Prozessor an Power fehlt, macht der Akku des Honor 5X hingegen wieder ein wenig wett. Mit einer Kapazität von 3.000 mAh hält dieser mit einer Akkuladung bis zu 7 Stunden am Stück durch, wenn man einen FullHD-Film bei mittlerer Display-Helligkeit und aktivem WLAN anschaut. Ein ordentlicher Wert, der von bis zu 2 Tagen im normalen Gebrauch bestätigt wird.

Normal heißt in diesem Fall, dass am Tag etwa 2-3 Stunden Musik über ein Bluetooth-Headset gehört wird, Chats über WhatsApp sowie Hangouts laufen, die Google-Dienste synchronisiert und etliche Fotos geknipst werden. Auch ein Telefonat ist mit eingeschlossen.

Unterm Strich also eine ordentliche Ausdauer, welche der fest verbaute Akku liefert. Aufgrund des Unibody-Gehäuse lässt sich dieser durch den Nutzer selbst nicht bei Bedarf austauschen.

 

Konnektivität

Wie es sich für ein Modell der Mittelklasse gehört, steht nicht alles technisch Mögliche dem Nutzer zur Verfügung. Unter anderem muss man sich mit Singleband-WLAN nach den Standards 802.11b, g und n bei 2,4 GHz beschränken – Bluetooth hingegen kommt schon im neueren Standard 4.1 zum Einsatz. Die Ausstattung wird 4.0, GPS und LTE Cat4 mit theoretisch bis zu 150 Mbit/Sekunde im Download. Außerdem gehört das Honor 5X mit zu den wenigen Smartphones auf dem Markt, die noch ein eingebautes FM Radio besitzen.

Gesondert erwähnt werden muss an dieser Stelle die Möglichkeit, gleich zwei SIM-Karten parallel nutzen zu können. Auch wenn man auf beiden Nummern gleichzeitig erreichbar ist, kann man nur mit einer der beiden SIM-Karten zur selben Zeit telefonieren. Eine technische Einschränkung der meisten Dual-SIM-Geräte.
Hinzu kommt, dass man für beide SIM-Karten die Benachrichtigungen separat einstellen kann – sowohl den Klingelton selbst als auch die Vibration.

Nicht eingeschränkt ist man hingegen bei der Wahl der SIM-Karte für LTE-Verbindungen, da beide Slots den schnellen Datenfunk unterstützen. Durchaus eine Seltenheit, da zumeist nur mit SIM-Karte Nummer 1 in LTE-Netzen gesurft werden kann.

Bei der Gesprächsqualität leistet sich das Honor 5X allerdings einen größeren Schnitzer. Beide Gesprächspartner klingen dumpf und alles andere als natürlich. Gerade wer VoLTE bereits ausprobieren konnte wird den Unterschied merken: Den Standard unterstützt das Honor 5X nicht.
Ein wenig besser macht es da der externe Lautsprecher, denn dieser liegt auf demselben Niveau was die Sprachqualität anbelangt.

 

Kamera

Das bei einer UVP von 229 Euro irgendwo gespart werden muss, lässt sich nicht leugnen. Wenn man sich die Fotos die das Honor 5X produziert anschaut, sieht man auch direkt wo. Viel mehr als Schnappschüsse kann und darf man von der 13 Megapixel auflösenden Kamera nicht erwarten.

Wenn die Sonne scheint und nicht von Wolken oder dergleichen bedeckt ist, gelingen durchaus ansehnliche Fotos. Aber das war es auch schon: Sobald das Tageslicht etwas schlechter wird, nehmen Bildschärfe sowie Details ab und das Bildrauschen sichtlich zu. Mitunter kann man sogar bei Sonnenschein ein leichtes Bildrauschen feststellen.
Für ernsthafte Smartphone-Fotografen ist das Honor 5X damit nicht zu empfehlen. Erfreulich: Die Belichtung selbst gibt keinen Anlass zur Kritik.

Die maximale Auflösung wird im 4:3 Kleinbildformat erreicht, was in Fotos mit 4.160 x 3.120 Pixel resultiert. Wer lieber im 16:9 Breitbildformat knippst, muss sich mit 10 Megapixel begnügen. Die sehr kurze Auslöseverzögerung sowie der schnelle Autofokus wiederum wissen auf Anhieb zu gefallen.

In diesem Zusammenhang sei auf unseren nachfolgenden Fotovergleich mit einem Testbild zwischen einer Canon EOS 600D, dem Samsung Galaxy S5 und einem HUAWEI P8 zu verweisen.

Videos nimmt das Honor 5X der Preisklasse gemäß mit maximal 1.920 x 1.080 Pixel auf. Wie bei den meisten Smartphones lässt sich die Bildqualität der Videos mit der im Foto-Modus vergleichen, sprich Videos wirken mitunter verrauscht und weniger ansehnlich wie erhofft.

Das gilt auch für Selfies: Mit 5 Megapixel ist die Frontkamera dem Standard angemessen und produziert brauchbare Selfies, die sich mal eben in den Social Media Kanälen teilen lassen. Jedoch neigt auch diese zu sichtbarem Bildrauschen, wenn die Lichtverhältnisse nicht optimal sind.

Wer schon einmal die neueren Geräte von HUAWEI oder Honor in der Hand hatte, wird die Kamera-App bereits kennen. Sie zeichnet sich durch eine iOS-ähnliche Oberfläche mit wenigen Bedienelementen aus. Neben dem Auslöser, Shortcuts zur Galerie sowie Bildeffekten im unteren Bereich, stehen im oberen Bildbereich der durchaus kräftige LED-Blitz, der Wechsel zwischen Front- und Hauptkamera und das Menü mit mehr Einstellungen bereit. Durch die einzelnen Aufnahmemodi – Lebensmittel, Verschönern, Foto, Video und Zeitraffer – kommt man mit einer jeweils zur Seite gehenden Wischbewegung.

Die Bedienung der Kamera geht erfreulich leicht von der Hand und kann mit etlichen Funktionen aufwarten. Die HDR-Option zum Beispiel holt noch einiges an Qualität aus den Aufnahmen heraus, während der Ultra-Schnappschuss per gedrückt halten der Lautstärke-Taste ausgelöst wird. Diese Funktion erlaubt es im Standby des Honor 5X ein Foto aufzunehmen. Mehr witzig als hilfreich ist dabei die Anzeige, wie lange es überhaupt vom Auslösen bis zum Speichern des Fotos gedauert hat.

Auch wenn einiges für das kreative Fotografieren geboten wird von den Modi her betrachtet, tröstet das nicht über die vergleichsweise mangelhafte Bildqualität hinweg. Man muss sich halt jederzeit vor Augen halten, dass man kein Premium-Smartphone im eigentlichen Sinne hat, welches auch über eine vernünftige Kamera verfügt.

 

Multimedia

Mit 16 GB bewegt sich das Honor 5X im üblichen Bereich der Mittelklasse-Smartphones. Mehr ist nur selten anzutreffen und dann schon gar nicht mit einem MicroSD-Slot. Von den intern verbauten 16 GB stehen dem Nutzer allerdings in der Realität lediglich 9,7 GB frei zur Verfügung. Allzu viele Apps darf man da nicht installieren und Fotos, Videos sowie alle anderen Medien sollten nach Möglichkeit auf einer externen MicroSD gespeichert werden. Immerhin unterstützt das Honor 5X MicroSD-Speicherkarten mit bis zu 128 GB Kapazität.

Musik und andere Töne entlässt das Android Smartphone im Metallkleid aus dem rechten der beiden Lautsprecher-Öffnungen. Auf Dauer will sich das allerdings wohl niemand antun: Der Klang ist laut, blechern und bei höheren Tönen unangenehm scheppernd. Mit einem Headset oder besseren Bluetooth-Lautsprecher ist man deutlich besser bedient. Zumal der Lautsprecher des Honor 5X schwindend gering Bass wiedergeben kann.

Im Bereich Multimedia setzt Honor als Tochterunternehmen von HUAWEI zwar mit auf die Google-Apps, liefert dennoch eine ganze Reihe eigener Apps für Musik, Fotos oder Videos mit. Im Fall des Musikplayers zusätzlich mit einem 5-Band-Equalizer inklusive der üblichen Presets. Zusätzlich kann man gesondert den 3D-Effekt (=Raumklang) sowie die Dominanz von Bässen beeinflussen.

Witzig ist, dass gerade der Equalizer eine kleine Inkonsistenz in der Oberfläche entlarvt: Nicht überall kommt die HUWEI-eigene Oberfläche namens Emotion UI auch wirklich zum Einsatz. Sieht man am Schalter zum Ein- oder Ausschalten des Equalizers, denn der Schalter ist im Material Design gehalten, während im Rest des Betriebssystems die Schalter-Optik der Emotion UI zu sehen ist.

 

Software

Wie bereits erwähnt, kann Honor seine Verwandtschaft zu HUAWEI einfach nicht leugnen. Die Kamera-App, die Medien-Apps und vor allem die Oberfläche namens Emotion UI lassen keinen Zweifel aufkommen: Hier handelt es sich um ein Android Smartphone aus der Feder von HUAWEI. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Dies ist nicht negativ gemeint, eher im Gegenteil.

Denn wie bei HUAWEI ist auch auf dem Honor 5X das zugrunde liegende Android unter der Emotion UI versteckt. Die Version 3.1 hebt sich dabei nicht nur optisch deutlich vom installierten Android 5.1.1 Lollipop ab, sondern auch funktional. Am Auffälligsten ist der Verzicht auf den App Drawer. Damit sieht die Oberfläche mehr wie iOS aus, da alle Apps auf den Homescreen-Seiten verteilt werden – von denen maximal sieben Seiten aktiv sein können. Ein vernünftiges Ordner-Management ist unerlässlich.

Die Zahl der vorinstallierten Apps ist auf den ersten Blick relativ gering, zumal der Großteil dieser Apps sich bei Bedarf auch deinstallieren lässt. Zu beachten ist jedoch, dass sie nach einem Werksreset wieder auftauchen.
Das gilt neben den fünf vorinstallierten Gameloft-Spielen nebst zwei Spiele-Portalen auch für die Hersteller-eigenen Apps dem HUAWEI Club oder der Verkaufsplattform VMALL. Zu den weiteren wenigen Bloatware-Apps gehören ganz klassisch Facebook sowie Twitter, Instagram, WPS Office und Shazam.
Hinweis: Die Apps im Ordner „Werkzeuge“ der nachfolgenden Screenshots gehören zu den vorinstallierten Tools von HUAWEI/Honor und lassen sich nicht deinstallieren.

Über einen eingebauten Themes Store kann man das Aussehen der Oberfläche seinen Wünschen entsprechend anpassen. Diese umfassen allerdings nicht nur Wallpaper und Icons: Das komplette System lässt sich farblich verändern.

Zum Download der Themen braucht es allerdings eine HUAWEI ID, sprich einen zusätzlichen Nutzer-Account im Netzwerk von HUAWEI. Die Einrichtung von diesem geht relativ schnell von statten, zu welchem man logischerweise eine gültige Mailadresse benötigt.

Biometrische Sicherheit

Der Großteil der zusätzlichen Funktionen lässt sich durchaus als sinnvoll bezeichnen. Vor allem aber zeigt das Honor 5X seine Stärken im Bereich der Sicherheit: Mit einem sehr schnellen und auch akkurat funktionierenden Fingerabdruck-Sensor. Nicht nur das man bis zu fünf verschiedene Finger registrieren kann, der Sensor im Honor 5X wird sogar mit der Zeit immer genauer, je öfters man ihn benutzt. Selbst mit nassen Fingern soll die Erkennung noch vergleichsweise hoch sein – was wir auch so bestätigen können.

Als kleines Highlight lässt sich erwähnen, dass neben dem Entsperren in nur einer halben Sekunde aus dem Standby heraus, zum Sperren ausgewählter Apps oder dem Fingerabdruck-basierten Aktivieren des Gastmodus auch noch andere Dinge beherrscht. So kann man mit einer Wischgeste nach unten die Benachrichtigungsleiste öffnen, per gedrückt halten des Sensors einen Anruf annehmen oder mit seinem Fingerabdruck eine bestimmte App direkt öffnen.

Selbstverständlich dürfen andere Dinge wie der Telefonmanager mit umfangreichen Funktionen im Bezug auf die Sicherheit oder Wartung des Honor 5X nicht fehlen. Unter anderem kann man die Benachrichtigungen einzelner Apps kurzerhand ausblenden lassen, zu Energie-hungrige Apps beenden oder auch den Internetzugriff auf WLAN-only einschränken. In diesem Punkt kommt bisher kaum ein anderer Smartphone-Hersteller heran und ist ein echter Pluspunkt.

Im Telefonmanager sind noch weitere Funktionen vorhanden wie eine Blacklist für unerwünschte Rufnummern, ein Spam-Filter für Werbe-SMS oder auch die Möglichkeit, das Android Smartphone nach Dateileichen und temporären Dateien durchsuchen zu lassen, die nur unnötig Speicherplatz belegen. Über den Telefonmanager gelangt man auch zu den Energie-Optionen, wo sich zwischen verschiedenen Profilen wechseln lässt.

Eine Besonderheit in der Preisklasse stellt das Honor 5X auch mit Standby-Gesten dar, Doubletap2Wake und eine Reihe weiterer Bewegungsgesten. Auch das von früheren HUAWEI-Smartphones bekannte seitliche Tasten-Menü ist wieder vorhanden oder ein Smart Cover. Die Funktionen sind für ein Mittelklasse-Smartphone wirklich enorm umfangreich und eher der eines Top-Modells würdig.

Unterm Strich muss man trotz der umfangreichen Möglichkeiten zur optischen Anpassung erwähnen, dass auch die Emotion UI nicht bei jedem auf Gegenliebe stoßen wird. Zwar kann man sich mit alternativen Launchern wie dem Nova Launcher behelfen, die Benachrichtigungsleiste und Quick Settings wird man jedoch immer zu Gesicht bekommen.

 

Fazit zum Honor 5X

Für 229 Euro unverbindlicher Preisempfehlung – unter anderem bei vMALL –  bekommt man mit dem Honor 5X ein Android Smartphone, was vor wenigen Jahren noch mindestens das Doppelte gekostet hätte. Die Kombination aus hochwertigem Aluminium-Gehäuse, einem klasse FullHD-Display, Dual-SIM mit LTE-Unterstützung und ein Fingerabdruck-Sensor mit vielen Funktionen mehr als sein großer Bruder bei Huawei, sucht wahrlich seinesgleichen. Die Verfolger Motorola Moto G (3rd Gen.), LG Class oder Samsung Galaxy A5 (2016) kommen da nicht mit – nicht bei diesem Preis.
Abstriche muss man einzig bei der Spielleistung und der Kamera machen. Huawei typisch gibt es eine Benutzeroberfläche ohne App Drawer, die sich aber mit einer Launcher Installation, nach eigenen Geschmack ändern lässt. Unterm Strich bekommt man die Qualität von Huawei, zu einem deutlich günstigeren Preis und mehr Funktionen.

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  • Design
  • Fingerabdruck-Sensor
  • Display
  • Verarbeitung
  • Schnelles System
  • Viele Zusatzfunktionen
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  • Grafik-Performance
  • Gewicht
  • Foto-Qualität

honor-5x-testurteil-android-tv

Wertung
Geschwindigkeit 3/5
Display 5/5
Funktionalität 5/5
Verarbeitung 5/5
Preis 5/5

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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