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[Test] HTC One max – Maximale Sicherheit per Fingerabdruck!

HTC One max Test

Mit dem HTC One max begibt sich HTC erstmals in die von Samsungs Galaxy Note dominierte Phablet-Klasse, um den Erfolg des HTC One in eine neue Sphäre zu heben. Aber hat ein auf den ersten Blick zu groß geratenes HTC One überhaupt eine Chance als Neuankömmling oder kann das HTC-Phablet den Markt im Sturm erobern? Und überhaupt: Wie nützlich ist der Fingerprint-Sensor auf der Rückseite wirklich? Das und noch mehr haben wir uns mal für euch angeschaut.

140105_5_01_miniAls HTC Mitte Februar letzten Jahres das HTC One vorstellte, waren Smartphone-Fans regelrecht entzückt. Sehr edles Design, tolle Verarbeitung und ein haptisch sehr hochwertiges Gehäuse aus Metall wussten sofort zu überzeugen. Das HTC mit Ultrapixel, BlinkFeed und BoomSound zudem bei Hard- und Software neue Wege beschreiten wollte, um sich aus der Masse der Smartphones hervor zu heben, ist dem finanziell angeschlagenen Konzern hoch anzurechnen. Auch wenn sich das HTC One deutlich besser als seine Vorgänger One X und One X+ verkauft, hat das Flaggschiff-Smartphone die Trendwende noch nicht herbeiführen können. Das HTC One max wird das zwar auch nicht schaffen, die Produktpalette von HTC allerdings sinnvoll erweitern.

 

Technische Daten des HTC One max

Technische Daten

HTC One max

Prozessor

Qualcomm Snapdragon 600 Quadcore mit 1,7 GHz
GPU: Adreno 320

Betriebssystem

Android 4.3 Jelly Bean mit HTC Sense 5.5

Interner Speicher

16 GB Interner Speicher
MicroSD Slot

RAM

2 GB

Modellbezeichnung

T6

Display

5,9″ FullHD SLCD3 Display mit 1.920 x 1.080 Pixel
und Gorilla Glass 3

Anschlüsse

MicroUSB, 3,5mm Audio Klinkenanschluss

Sensoren

Accelerometer, Gyroskop, Proximity, Licht und Fingerabdruck

Abmessungen (HxBxT mm)

164,5 x 82,5 x 10,29 mm

Gewicht

217 Gramm

Gehäusematerial

Aluminium

Kamera

Ultrapixel Kamera, 2,1 Megapixel Frontkamera

Internet

GSM (850/900/1.800/1.900 MHz) + UMTS/HSPA+ (850/900/1.800/1.900/2.100 MHz) 42 Mbit/s + LTE (800/900/1.800/2.100/2.600 MHz) + WLAN a/b/g/n/ac

Bluetooth

4.0 + aptX

Akkutyp

Fest verbauter Li-Ion

Kapazität

3,8 V/3.300 mAh

Gesprächszeit

bis zu 28 Std. (2G), bis zu 25 Std. (3G)

Standby-Zeit

bis zu 585 Std. (2G), 393 Std. (3G)

Netz

GSM 850/900/1.800/1.900 MHz, UMTS 900/1.900/2.100 MHz, LTE 800/900/1.800/2.600 MHz

Preis

UVP 699,- Euro (aktuell ab 629,51 Euro Stand 05/01/14)
Besonderheit LED, NFC, IrDA, DLNA, MHL, HTC BoomSound, Fingerabdruck

 

Zubehör

Das HTC One max kommt nicht mit dem Maximalen an Zubehör zum Käufer, eher etwas spartanisch ist der Lieferumfang. Neben dem Phablet selbst finden sich lediglich ein Netzteil-Adapter mit USB-Datenkabel und einem Headset wieder. Zu besagtem Headset packt HTC freilich die üblichen Aufsätze für kleinere bzw. größere Ohren dazu, da nicht jeder mit der mittleren Größe zurecht kommt. Ansonsten gibt es nichts weiter, sieht man mal von den gedruckten Garantie-Bestimmungen ab. Sozusagen das Übliche an Zubehör, was man so erwarten kann.

 

Verarbeitung

140105_5_02_miniWas man nicht direkt erwartet, ist die schiere Größe des HTC One max. Hält man schon Smartphones mit 5″ Display für echte Klopper und das Größte der Gefühle, wird man von den 5,9″ des HTC One max regelrecht erschlagen. Dennoch findet diese Art von Smartphones, landläufig als Phablet bezeichnet, immer mehr Anhänger und HTC versucht es dieses Jahr in eben dieser Geräte-Klasse. Um dort gegen den Klassenprimus von Samsung zu bestehen in Form des Galaxy Note 3 (zum Test), hat HTC kurzerhand sein Flaggschiff HTC One in der Größe wachsen lassen, was das Preisgekrönte Design und dessen Verarbeitung in eine neue Dimension hievt. Legt man beide Smartphones nebeneinander, könnte das HTC One max wirklich der zu groß geratene Zwilling des HTC One (zum Test) sein, so ähnlich sehen sich beide Smartphones.

Die Ähnlichkeit beschränkt sich aber nicht nur auf das Design, dass sehr viele Fans gefunden hat. Auch bei den genutzten Materialien geht HTC denselben Weg: Ein Unibody-Gehäuse mit Metall. Würde man zumindest erwarten, bei einem wortwörtlichen Kampfgewicht von 217 Gramm. Bei einem genaueren Blick fällt jedoch auf, dass der eigentliche Rahmen des HTC One max aus Kunststoff besteht, ähnlich dem Rahmen des HTC One mini (zum Test). Lediglich auf der Front unterhalb und oberhalb des Display sowie auf der Rückseite findet sich Metall wieder. Ob das jetzt wirklich jedermanns Geschmack ist sei mal dahin gestellt, der matte Kunststoff fühlt sich keinesfalls minderwertig an. Die riesige Rückseite bietet schließlich mehr als genug an hartem und kalten Metall.

Auf der rechten Seite in den Kunststoffrahmen eingefasst sind die einzigen physischen Tasten des Phablet, die Lautstärke-Wippe und die Power-Taste zum ein- und ausschalten des HTC One max. Die Tasten selber sind aus geriffeltem Metall gefertigt und bieten einen guten Druckpunkt, der sich deutlich erfühlen lässt. Die Tasten selber sind weniger gut zu erfühlen, sodass auf den kontrollierenden Blick zum Treffen der Tasten nicht verzichtet werden kann. Beim kleineren HTC One lag die Power-Taste noch auf der Stirnseite, mit integriertem Infrarot-Sender und -Empfänger. Beim HTC One max ist der Infrarot-Port für sich allein aber an der gewohnten Oberseite. Was sowohl bei HTC One als auch HTC One mini zu halber Akrobatik mit den Fingern führte, ist beim HTC One max damit deutlich intuitiver gelöst.

Auf der Unterseite des HTC One max findet sich lediglich ein MicroUSB-Anschluss wieder sowie das Mikrofon für Telefonate, ansonsten ist die Unterseite vollkommen nackt. Auf der linken Seite befindet sich ziemlich weit oben ein kleiner Schiebeschalter wieder und an dieser Stelle wird es richtig interessant. Schiebt man mit etwas Schmackes den Schalter nach unten, offenbart sich die metallene Rückseite des HTC One max als abnehmbar! Wer sich jetzt freut, dass der 3.300 mAh fassende Akku auswechselbar ist, der wird direkt enttäuscht. Auch beim HTC One max ist der Akku fest verbaut und lässt sich nur in einer Fachwerkstatt wechseln. Die abnehmbare Rückseite biete lediglich den Zugang zum MicroSIM-Slot und dem MicroSD-Slot, der MicroSD Speicherkarten mit bis zu 64 GB aufnimmt.

Allerdings ist der starre Akkudeckel auch eines der kleines Mankos in der ansonsten tadellosen Verarbeitung des HTC One max: Dieser ist nicht ganz passgenau, sodass sich unschöne Spaltmaße an den Übergängen zum Kunststoff ergeben. Überhaupt ist der Sinn der abnehmbaren Aluminium-Platte nicht ganz schlüssig, wenn der Akku sowieso fest verbaut ist. Einzige Erklärung wäre für die Unterbringung der MicroSIM- und MicroSD-Slots, um ein möglich makelloses Äußeres zu ermöglichen. Das es auch anders geht zeigen sowohl das HTC One als auch HTC One mini.

Was jedoch positiv hervorzuheben ist, gerade bei dieser Größe, ist die abgerundete Keilform des Phablets an sich. Dadurch schmiegt sich der Brocken unerwartet gut in die Handfläche. Einzig die angesprochenen Spaltmaße des Aluminium-Deckels fallen negativ auf, sofern man unverhofft mit dem Finger drüber streicht. Der Rest der Rückseite wird von einem Pogo-Pin-Anschluss für Zubehör in der rechten unteren Seite belegt sowie der Ultrapixel-Kamera nebst LED-Blitzlicht und dem Fingerprint-Sensor. Was jedoch sofort auffällt, ist der Verzicht auf das BeatsAudio-Logo. Das HTC One max ist das erste HTC-Smartphone das auf das Logo verzichtet, nachdem der Konzern seine letzten Anteile an Beats Electronics verkaufte.

Die Vorderseite des HTC One max hingegen ist wiederum fehlerfrei in Sachen Haptik und Verarbeitung. Die Front wird vom riesigen FullHD-Display dominiert, dass sich über 5,9″ in der Diagonale erstreckt. Ober- und unterhalb sind die für HTC typischen BoomSound Stereo-Lautsprecher untergebracht, die in Sachen Klang einiges her machen. diese sind allerdings nicht ganz symmetrisch angeordnet, schaut man sich die Front mal etwas genauer an. Macht einen eher unschönen Eindruck, zumal das Platzangebot beim HTC One max eigentlich mehr als ausreichend sein müsste. Jedenfalls befinden sich unterhalb des Displays die beiden kapazitiven Tasten für Zurück und Home, welche das HTC-Logo in ihrer Mitte einrahmen. Dieses ist wie bei den zwei kleineren Geschwisterchen nicht funktionstüchtig.

Display

140105_5_03_miniDas Größte am HTC One max ist unübersehbar das Display, das mit einer Diagonale von 5,9″ aufwartet und damit das HTC One max zum größten HTC-Smartphone aller Zeiten macht. wie beim kleineren Original setzt HTC auf die SLCD3-Technologie mit der knackig scharfen Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel. Die Pixeldichte beträgt zwar geringere 373 PPI im Vergleich zum HTC One mit seinen 469 PPI, was im Alltag aber nicht wirklich bemerkbar ist. Stattdessen weiß das Display mit Farben, Kontrasten und Helligkeit zu überzeugen. Sicherlich, an die Schwarzwerte eines AMOLED-Display eines Galaxy Note 3 von Samsung kommt das HTC One max nicht heran. Im Gegenzug empfinden die meisten Nutzer die Farben der HTC-Displays als natürlicher und weniger knallig, was letzten Endes eine Frage der eigenen Vorlieben sein sollte.

Gerade die Blickwinkel-Stabilität ist bei einem Phablet wie dem HTC One max von größerer Bedeutung, immerhin lädt ein solch großes Display regelrecht zum mobilen Kinovergnügen ein, gerne auch mal mit einem weiteren Zuschauer. Die Anforderung erfüllt das HTC One max mit Bravour, anders als so mancher Konkurrent aus dem (nicht allzu) fernen Japan. Selbst die Helligkeit bzw. Ablesbarkeit des Display bei direkter Sonneneinstrahlung weiß zu gefallen, wenngleich die Helligkeitsautomatik nicht immer gute Dienste leistet. Oft genug ertappt man sich dabei, wie der Inhalt des Display einen Tacken zu dunkel erscheint, die Automatik ausgeschaltet und die Helligkeit manuell eingestellt wird.

Kurz um: Das Display des HTC One max gibt keinen Anlass zur Kritik.

 

CPU & GPU

140105_5_04_miniWider Erwarten oder vielmehr entgegen aller Hoffnungen, verbaut HTC im HTC One max „nur“ einen Snapdragon 600 Quadcore mit 1,7 GHz und einer Adreno 320 GPU, während die Konkurrenz von Sony und Samsung auf einen leistungsfähigeren Snapdragon 800 mit 2,3 GHz und einer Adreno 330 GPU setzt. Die Gerüchte zu dieser Entscheidung dürften bekannt sein, bestätigt ist jedoch nichts. Auch wenn ein besserer SoC dem HTC One max im Wettbewerb durchaus geholfen hätten, stimmt die im Alltag erlebte Leistung des Phablet trotzdem. Mit seinen knapp 26.086 Punkten im AnTuTu-Benchmark braucht sich das HTC One max jedenfalls kaum vor der gleichwertigen Konkurrenz verstecken.

Bestenfalls in Spielen ist der Leistungsunterschied zu spüren aber wie gesagt, im alltäglichen Gebrauch ist der Snapdragon 600 mehr als ausreichend, zu Wartezeiten kommt es in der Regel nicht. Bei etlichen im Hintergrund laufenden Apps und Diensten kann es hie rund da zwar auch mal zu etwas Gezuckel und Geruckel kommen aber ein Snapdragon 800 befeuertes Smartphone ist davor auch nicht immer gefeit. Wie gesagt, anspruchsvollere Spiele wie Real Racing 3, Galaxy on Fire 2 HD oder GTA Vice City packt das HTC One max ohne größere Probleme und auf einem 5,9″ FullHD-Display sehen Spiele einfach nur Klasse aus.

 

Akku

140105_5_05_miniEin solch großes Smartphone wie das HTC One max braucht allerdings auch entsprechend viel Saft, weshalb HTC seinem Phablet gleich mal einen 3.300 mAh fassenden Akku spendiert. Wie zuvor schon mal erwähnt ist dieser fest verbaut, was trotz der abnehmbaren Aluminium-Rückseite für verdutzte Gesichter sorgt. Aber zurück zum Akku, der sowohl Schatten auch Licht vorzuweisen hat. Denn im Standby hält das HTC One max eine gefühlte Ewigkeit, selbst bei aktiver Synchronisation diverser Dienste (Gmail, Google+, Twitter und was nicht noch alles). Sobald es zur aktiven Nutzung des Phablet geht, sieht die Sache wieder anders aus und die Kapazität des Akkus geht schneller als erwartet zur Neige. Trotzdem kann das HTC One max am Ende überzeugen, wenn Zeiten von bis zu 8 Stunden im Dauerbetrieb mit aktiviertem Display auf der Agenda stehen. An den Ausdauer-Läufer LG G2 mit seinen bis zu 11 Stunden kommt das HTC-Phablet zwar nicht heran, im Vergleich mit dem kleineren Bruder HTC One ist der Zuwachs an Puste dennoch bemerkenswert. Das empfiehlt das HTC One max glatt als Arbeitstier, wenn es auf eine möglichst lange Ausdauer ankommt.

 

Konnektivität

140105_5_06_miniIn Sachen Funktechnik fährt HTC beim HTC One max wirklich alles auf, was derzeit machbar ist: Das WLAN-Modul funkt im bis zu 1,3 Gbit/Sekunde schnellen 802.11ac-Standard nebst Dualband-Modus, Bluetooth ist mit dem 4.0-Protokoll ausgestattet, das LTE-Modem geht mit bis zu 100 Mbit/Sekunde ans Werk und auch das GPS-Modul arbeitet schnell un zuverlässig. Dass Letzteres auch noch das russische GLONASS unterstützt, ist da ein netter Zusatz.

Trotzdem hat das HTC One max hin und wieder seine Probleme mit WLAN und GPS, was vermutlich auf den Aluminium-Korpus an einigen Stellen zurückzuführen ist. Selbst an ein FM Radio haben die Taiwaner gedacht, welches wie üblich ein per Kabel eingestöpseltes Headset als Empfangsantenne benötigt. Apropos Anschließen: USB-Datenträger erkennt das HTC One max problemlos. Der MicroUSB-Port auf der Unterseite ist voll USB-OTG-kompatibel, einen entsprechendes Adapter-Kabel vorausgesetzt. Über die MicroUSB-Buchse wird zudem die HDMI-Kompatibilität via MHL realisiert, sodass sich der HTC-Klotz auch gut als Medienzentrale im Kinozimmer „missbrauchen“ lässt.

 

Multimedia

140105_5_07_miniIn Sachen Multimedia geht HTC mit seinem HTC One max sprichwörtlich in die Vollen. Das 5,9″ große SLCD3-Display ist richtig gut zum mobilen Zocken geeignet, keine Frage. Aber auch für den cineastisch veranlagten Fan ist das Display eine Wucht, insbesondere im Zusammenspiel mit den HTC BoomSound getauften Lautsprechern auf der Vorderseite des Gerätes. Schon beim HTC One und HTC One mini wussten die Stereo-Lautsprecher vollends zu überzeugen, das HTC One max macht da keine Ausnahme. Aber eine Sache ist dann doch anders: HTC verzichtet auf die Implementation der BeatsAudio-Technologie, was sich leider manchmal als unschöner Nachteil entpuppt. Gerade bei der Wiedergabe von Musik lässt sich mangels vorinstalliertem Equalizer der Klang nicht anpassen, hier muss das reichhaltige Angebot des Google Play Store aushelfen. Im direkten Vergleich zu seinem „großen“ Bruder HTC One erscheint der Klang der BoomSound Lautsprecher zwar voluminöser, insgesamt jedoch etwas bassärmer und nicht so ganz ausgewogen. Tut der Klangqualität im Vergleich zu manch anderen Oberklasse-Smartphones keinen Abbruch, deren Mono-Lautsprecher können bestenfalls ansatzweise mithalten.

Wiederum anders sieht es in Sachen Kamera aus. Wie bei der gesamten One-Familie vertraut HTC auch bei seinem Phablet-Einstand auf die eigene Ultrapixle-Technologie. Heißt nichts anderes, als das die einzelnen Sensoren des Kamera-Chips eine deutlich größere Fläche haben aber nominell „nur“ mit 4,3 Megapixel aufwarten können. Das sich diese vermeintlich niedrige Auflösung dennoch sehen lassen kann, zeigt besagte Ultrapixel-Technologie. Trotzdem teilt sich das HTC One max eine Eigenschaft mit dem kleineren HTC One mini: HTC verzichtet auf einen optischen Bildstabilisator, was sich bei der Vergrößerung von Aufnahmen im direkten Vergleich bemerkbar macht. Während das HTC One eine gute Bildschärfe liefert, schleichen sich beim HTC One max erste Detailfehler ein.

Hier einmal je ein Testfoto im Vergleich zur Sony SmartShot QX10, der Canon EOS 600D und Sony Xperia Z1:

140105_5_08_miniDas Glanzstück der Kamera ist allerdings weniger die Technik denn die Kamera-App selbst. Die Oberfläche der App wirkt ungemein aufgeräumt, alles was man zum Fotografieren braucht ist mit einem Druck erreichbar. Sowohl Fotos als auch Videos sind sofort im Kasten, die Blitz-Automatik zum Aufhellen ebenfalls schnell ein- oder ausschalten und selbst der Wechsel zur Frontkamera geht ungemein flott und intuitiv von der Hand. Einfach mit dem Finger vom Rand der Anwendung drüberwischen und schon kann das neuste Selbstportrait angefertigt werden. Oder die Verewigung mit dem besten Freund/der besten Freundin auf Foto und Video. Oder Beides in einem: Ein Foto während der Videoaufnahme.

 

Software

140105_5_09_miniIn Sachen Software bietet sich eigentlich nichts Neues, sieht man mal vom vorinstallierten Android 4.3 Jelly Bean und der HTC-Oberfläche Sense in Version 5.5 ab. Die Änderungen sind weniger optischer denn funktioneller Natur, die mittlerweile ihren Weg auch zum HTC One und HTC One mini gefunden haben. Insofern bleibt sich HTC auch beim HTC One max seinem minimalistischen und trotzdem durch das ganze System durchgehenden Design treu. Flache Elemente, wenige Farbenspielerei und sehr zurückhaltende weiche Animationen prägen die Erscheinung. Das Design setzt HTC zudem in etlichen eigenen Anwendungen um, welche die Standard-Apps von Android ersetzen und teilweise um weitere Funktionen erweitern. Dennoch belässt HTC einige der Google-Apps auf dem HTC One, sodass man sich seinen eigenen Favoriten für einzelne Anwendungsgebiete aussuchen kann.

Besonders hervorzuheben in Sachen Funktionalität ist an dieser Stelle Sense TV, was sich als äußerst praktischer Helfer für die heimische Unterhaltungselektronik erwiesen hat. Fernseher, BluRay-Player oder Set-Top-Box, alles lässt sich per Infrarot-Port des HTC One max bequem von einem Gerät aus steuern. Selbst die Wahl der Sender über den integrierten EPG geht herrlich problemlos von der Hand, was bei WatchON von Samsung nicht immer der Fall ist. Allerdings kann die Sense TV Fernbedienung nicht wie bei Samsung direkt in den Notification Drawer eingeblendet werden. Dennoch geht die Bedienung der Heimelektronik bei HTC subjektiv gefühlt einfacher von der Hand, zumal HTC neben einem Infrarot-Sender auch noch einen -Empfänger verbaut. Heißt nichts anderes, als das Sonder-Funktionen der Fernbedienung mit dem HTC One max angelernt werden können.

140105_5_10_miniAbgesehen davon hat HTC mit Sense 5.5 Detailarbeit betrieben, was bei dem HTC One an der einen oder anderen Stelle kritisiert wurde. Zum Beispiel lässt sich HTC BlinkFeed auf Wunsch komplett deaktivieren, was nicht jeder nutzen will. Die HTC-eigenen Apps wie Album, Musik oder Kalender lassen sich auf dem HTC One max getrennt von der eigentlichen Firmware aktualisieren, was eigentlich bei näherer Betrachtung etwas sinnig ist. Schließlich hätte HTC den Weg von Motorola oder Samsung gehen können, die einige ihrer Apps über den Google Play Store aktualisieren. Wäre etwas Nutzerfreundlicher gewesen, da zentraler an einem Punkt.

Weiterhin hat HTC dem HTC One max mit der App „Kritzeln“ dem HTC One max eine mehr oder weniger exklusive App für einen diogitalen Notizblock spendiert. Spätestens an dieser Stelle fällt der größte Unterschied zum Klassen-Primus Samsung Galaxy Note 3 auf: Auf einen Stylus verzichtet HTC komplett. Dabei ist es gerade dieses kleine Zubehör, das den Erfolg der Phablets von Samsung mit begründet hat und für einen digitalen Notizblock geradezu ideal ist. Der Unterschied wird ersichtlich beim Versuch, mit dem Zeigefinger etwas hinzukritzeln, das wenigstens halbwegs lesbar ist. So gut gemeint die Kritzeln-App auch ist, ohne einen Stylus bleibt sie ein netter Zusatz, der schnell in Vergessenheit gerät beim Nutzer.

140105_5_11_miniSelbst der unterhalb der Kamera-Linse verbaute Fingerprint-Sensor gerät recht schnell in Vergessenheit, was hauptsächlich an der Art und Weise liegt, wie HTC die Technologie in das Android System implementiert hat. Der Vergleich zum TouchID genannten Gegenstück von Apple bei dem iPhone 5S lässt sich nicht verhindern, denn Apple hat eben jene Technik wieder einmal als Erster so richtig salonfähig gemacht. Während das iPhone 5S mit dem Fingerabdruck aus dem Standby heraus entsperrt wird oder Käufe im iTunes App Store damit autorisiert werden, muss das HTC One max zum entsperren oder jeglicher anderer Fingerabdruck-basierter Aktion erst einmal eingeschaltet werden. Andere Entsperr-Methoden sind da weitaus schneller.

Selbst das Bestätigen von Einkäufen im Google Play Store wird nicht unterstützt, was daher zwangsläufig die Frage nach dem Sinn des Fingerprint-Sensor im HTC One max aufkommen lässt. Außerdem ist die Positionierung des Sensors selbst zu hinterfragen, da bestenfalls der Zeigefinger mit einer halbwegs natürlichen Bewegung zum Entsperren oder was auch immer genutzt wird. Alle anderen Finger sind dermaßen unnatürlich, dass die Möglichkeit eher nervtötend denn hilfreich erscheint. Sollte HTC das Sicherheitskonzept der Biometrie weiter verfolgen, müssen diese Punkte dringend verbessert werden, ansonsten bleibt es eine überwiegend nicht genutzte Spielerei ohne echten Mehrwert.

 

Fazit vom HTC One max

140105_5_12_miniAm Ende des Tages muss man dem HTC One max attestieren, dass es im Grunde nichts weiter ist als ein HTC One in Übergröße. Die Leistung stimmt und auch die Haptik stimmt überwiegend, sieht man mal von der unsinnigen abnehmbaren Aluminium-Rückseite ab. Kann sich das HTC One max daher gegen die Konkurrenz von Samsung, Huawei oder Sony behaupten? Ja und nein. Multimedia-Fans kommen bei diesem Phablet richtig auf ihre Kosten, was dem sehr guten riesigen Display, den BoomSound Stereo-Lautsprechern und der Ausdauer geschuldet sind. Auf der anderen Seite kann sich das HTC One max von der Konkurrenz nicht mit eigenen Funktionen absetzen, wie beispielsweise ein Samsung Galaxy Note 3 mit seiner S-Pen-Unterstützung oder ein Huawei Ascend Mate (zum Test) mit der Ein-Hand-Bedienung eines easy Panel. Der größte Kritikpunkt ist allerdings das Gewicht von happigen 217 Gramm. Spätestens bei längeren Telefonaten macht sich das negativ bemerkbar. Auf der anderen Seite stimmt die Bezeichnung eines besseren HTC One im Großformat durch den deutlich länger haltenden Akku und dem MicroSD-Slot wie die Faust aufs Auge. Kann man das HTC One max daher empfehlen? Sollte der Preis die 500-Euro-Grenze unterschreiten dann ja, ansonsten ist der Griff zur leistungsfähigeren Konkurrenz eher zu empfehlen. Die es bei selber Preislage weniger stark in Richtung Erdboden zieht und die leistungsfähigere Hardware bietet. Oder einfach nur günstiger zu haben ist, siehe das mittlerweile etwas betagte LG Optimus G Pro (zum Test). Für das Gebotene ist HTC mit dem HTC ONe max einfach viel zu spät dran, traurig aber wahr.

Wertung
Geschwindigkeit 4/5
Display 5/5
Funktionalität 3/5
Verarbeitung 4/5
Preis 3/5

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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