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[Test] LG Optimus L9 – getestet von einer Anfängerin

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Das LG Optimus L9 mit der Modellbezeichnung P760 muss sich, trotz seines günstigen Preises von um die 240,- Euro nicht hinter anderen Anbietern verstecken. Der 1 GHz Dual-Core Prozessor bringt es ordentlich auf Touren und das 4,7 Zoll qHD IPS Display sorgt für klare und kontrastreiche Farben. Wie es sich jedoch im Alltag schlägt, verrät Euch sogleich ein ganz besonderer Test. Denn mit Isabell haben wir es zum einen Natur bedingt mit einer Frau zu tun und zum anderen mit einer Smartphone Anfängerin. Beides Dinge die in der Blogger-Szene viel zu selten vorkommen. Man(n) darf also gespannt sein.

Über die Autorin

Isabell ist in Sachen Smartphone ein absoluter Neuling und insofern die ideale Testperson für das LG Optimus L9, ist es doch ein Einsteiger-Handy der Extraklasse. Bisher telefonierte und Simste sie mit einem Nokia 1208, das selbst unter den Featurephones ein Nischendasein fristet. So waren die Möglichkeiten, die ein Smartphone bietet, wie der Schritt von der Kutsche zur Nobelkarosse.

Zweckehe mit dem LG Optimus L9

130519_4_2Zig Mal hatte mein Vater, ein erfahrener Elektromonteur, versucht mir das Ohm`sche Gesetz nahe zu bringen…erfolglos. Das gleiche Schicksal musste mein lieber Gemahl erleiden, als er vergeblich versuchte mir die Funktion oder die Vorteile eines Smartphones nahe zu bringen.

Es gibt einen weisen Spruch von Galileo: „ Man kann einen Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken“.

Wie man ein von Menschen erschaffenes technisches Gerät bedient, musste ich zwar nicht in mir selbst entdecken, aber lehren konnte man mich das definitiv auch nicht. Es stand fest, ich musste es erst einmal selbst erfahren, um die mir zuvor wörtlich überlieferten Erkenntnisse zu begreifen.

B e g r e i f e n ist das richtige Wort und wie schon erwähnt, ich bin in manchen Dingen, wie die Technik z. B., enorm schwer von B e g r i f f. Da hilft nichts, dachte sich sicher mein werter Gatte, da muss die harte Praxis ran, sonst bleibt meine eigene Frau ein technischer Dinosaurier und versaut mir den Ruf in der Branche.

Er überlegte sicher lange, wie er mich dazu bringen kann ebenfalls ein Smartphone-Verfechter zu werden und begann mich zu bearbeiten. Ich kam mir bald vor wie jemand, dem eine Zweckehe schmackhaft gemacht werden soll. Sein Werben dauerte Monate! Da sage mal einer, Männer wären nicht ausdauernd… zumindest in dieser Hinsicht stimmt das Vorurteil nicht.

Da die Wiederholung der Werbemeldungen anscheinend nichts nutzte, ging er in die Offensive und bat mich gerade dann um die Einwilligung ein Smartphone wenigstens einmal zu testen, als ich übermüdet und völlig überfordert versuchte die volle Windel meines frisch geborenen Sohnes ohne Rückstände in der Umgebung zu wechseln. In solchen Situationen lässt man „und Frau“ sich bekanntlich besonders schnell dazu bringen „Ja und Amen“ zu sagen, nur um endlich in Ruhe gelassen zu werden.

Es war schon clever, das muss ich sagen, denn als er mir das gute Stück wenige Tage später das LG P760 Optimus L9 in Natura überreichte, musste ich schwer in meinem Gedächtnis forschen, wann ich denn zu diesem Testlauf mein Einverständnis gab. Nachdem ich mich, wenn auch nur sehr schemenhaft entsinnen konnte, durfte ich nun nicht mehr widersprechen. Die offizielle Kennenlernrunde mit mir und dem Smartphone, samt Anstandsdame in Person meines Ehemannes begann.

Akkuleistung erstaunlich gut

130519_4_4Mein größtes Argument, welches ich stets angab, wenn es darum ging mein altes Nokia zu behalten und mich ja nicht mit etwas Neuem beschäftigen zu müssen, war die Batterieladung, die eine Woche hielt. Hier wurde ich eines Besseren belehrt, denn trotz eifriger Internetnutzung samt YouTube – Konsums, hielt die Batterie des Smartphones ebenso lange.

Ach ja, das liebe Youtube. Am ersten Tag als ich das flache Ding in die Hände bekam fasste ich es so „un“glücklich an, dass plötzlich der YouTube-Kanal offen war. Ich, die heimliche Abhängige der Videoseite habe daraufhin neugierig meine Lieblingskanäle reingetippt und Voilá da waren sie!

Doch, ob sie abspielbar sind, war noch lange nicht geklärt, musste ja erst geprüft werden. Ohne lange zu überlegen auf „PLAY“ getippt und drin war ich. Nach ein paar Stündchen des Rausches, hat mich jedoch das schlechte Gewissen eingeholt. Wie bei einem Süchtigen, wenn das Delirium vorbei ist und er sich erinnert, dass er nie wieder was nehmen wollte.

Es herrscht Suchtgefahr

Ich also, zerknirscht aber liebäugelnd an meinen Mann herangeschlichen und unschuldig gefragt, wie viel es kostet, mit dem LG P760 Optimus L9 im Internet zu surfen. Mein Mann, derweil in die unendlichen Weiten des Netzes vertieft und nicht einmal den Blick vom Computerbildschirm abwendend, was mir übrigens sehr entgegen kam, da ich sicher war, dass das schlechte Gewissen breite Spuren in meinem Gesicht malte, hat mir daraufhin erwidert, dass sich das Smartphone an unser hauseigenes WLAN wendet. „Also müssen wir nicht extra zahlen?“, fragte ich, um ganz sicher zu gehen, „Nein, mein Schatz, wir zahlen dafür nicht extra.“ Oh, war ich froh und gleichzeitig hasste ich das Ding dafür, dass es mich so schamlos verführt hat. Schlecht stehen da die Karten, wenn eine Zweckehe beabsichtigt wird, an der ein Part nicht teilnehmen will und dann auf eine solch unsittliche Art und Weise hinters Licht geführt wird und sogleich an der schwächsten Stelle erwischt wird.

Kamera und MP3 Player überzeugen

130519_4_3„Nicht mit mir!“, dachte ich und legte das in unschuldiges Weiß gefärbte Teil sogleich in die Ecke. Die Sucht lässt sich nicht so einfach ignorieren und die Gemütlichkeit, beim Stillen im Bett liegen bleiben zu können und sich dabei die interessantesten Videos anzuschauen, im Netz zu surfen oder sogar Notizen machen zu können, ohne nur einen Zeh unter der Bettdecke ausstrecken zu müssen, haben gesiegt. Ich konsumierte all die neuen Vorzüge ausführlich. Zum Beispiel filmte ich und fotografierte bei jeder Gelegenheit die Veränderungen meines Babys. Faulheit, die sich so angenehm ausleben lässt, ist ein beachtlicher Vorteil!

Wieder eine unwiderstehliche Eigenschaft, die mich vollkommen aus der Reserve lockte. Ich musste zugeben, dass das Smartphone in zwischen 2:0 in Führung lag und ich hatte nach vier Tagen Testlauf noch kein relevantes Gegenargument parat.

Hinzu kam die Möglichkeit das LG P760 Optimus L9 als MP3-Player zu nutzen, was ich auch sehr gerne in Anspruch nahm. Allerdings ist diese Anwendung nur in stabiler Seitenlage im Bett oder im Sitzen möglich, denn das rechteckige Ding will so gar nicht in alle die Taschen passen. Und beim Sport ist es gänzlich ungeeignet, da zu unhandlich und die Sportbekleidung hat selten so große Taschen.

Leichte Größenprobleme

130519_4_1„Dafür gibt es andere Geräte. Du willst alles haben und zwar auf einmal! Das geht hier nicht!“, so mein werter Mann. Ich dagegen sage, würde Edison, Ford und Konsorten so gedacht haben, säßen wir heute immer noch bei Kerzenschein und fuhren mit der Pferdekutsche in den Urlaub. Ich will alles, Basta!

Trotz dieser Größenprobleme freute ich mich zunehmend über den, wenn auch kurzzeitigen Neuerwerb. Gleich nach dem Aufwachen griff ich nach meiner neuen Bekanntschaft am Nachtisch. Der Griff ging nicht selten voll daneben, denn ein Smartphone ist definitiv anders zu (be)greifen als mein altes Nokia Handy. Was ich an diesem Urgestein der Handy-Ära so schätze ist die Handlichkeit. Mir ist das alte Handy quasi noch nie aus der Hand gefallen, was ich beim Smartphone so nicht sagen kann. Definitiv kann ich aber bestätigen, dass es stabil gebaut ist, denn es funktioniert noch…

Und oft äußerst praktisch

Das, was „fast“ jede Frau ausmacht, ist die Eigenschaft ewig reden zu können, ohne was zu sagen. Ich gehöre zu der Liga der größten Quatschbasen. Ein enorm geduldiger und guter Zuhörer ist notwendig, um mich als Person zufrieden zu stimmen. Mein werter Gatte hat es nach fast 15 Jahren Ehe aufgegeben und mir zu meinem letzten Geburtstag ein Aufnahmegerät von Phillips geschenkt. Das Teil hat es gut gemeistert, die Kreisel meines Geistes exakt zu verfolgen und kein Wort zu überhören.

Als ich diese Eigenschaft des Zuhörens beim Smartphone entdeckte, das Aufnahmegerät, war ich gar nicht mehr zu halten. Erstens hat dieses aalglatte Ding meine Sprache so klar und stimmig wiedergeben, wie ich sie noch nie zuvor gehört habe und ohne Nebenrauschen dazu. So dass ich mich ab dann verliebte.

Mein Mann sah nach wenigen Tagen die Veränderung in meinen Augen, wenn ich über das Smartphone sprach. Klar, er kannte diese Zeichen, denn er ist ja selbst dieser Technik hoffnungslos verfallen!

So fragte er mich am letzten Testtag, ob ich ein solches Smartphone als mein eigenes nennen will und ich antwortete, wie auch anders erwartet:

„Ja, ich will…“

Wertung
Geschwindigkeit 5/5
Display 4/5
Funktionalität 4/5
Verarbeitung 4/5
Preis 4/5

[Quelle: android tv Leserin Isabell Butzek]

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2 Gedanken zu „[Test] LG Optimus L9 – getestet von einer Anfängerin

  • Andreas Voetz

    Wunderschön geschrieben und vor allem unvoreingenommen 😉

    Antwort
  • Freakyno1

    Hallo,

    ich habe schon lange keinen so erfrischenden Testbericht mehr gelesen. 😀
    Viel spaß mit deinem neuen „Spielzeug“.

    😉

    Antwort

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