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[Test] Ulefone Be Touch – Android iPhone auf chinesisch

ulefone_be_touchDas Apple iPhone 6 Plus ist für viele chinesische Smartphone-Hersteller ein großes Vorbild, was man auch beim Ulefone Be Touch kaum übersehen kann. Im Gegensatz zum Original ist das Android Phablet jedoch erheblich preiswerter und hat mit Android 5.0 Lollipop das bessere Betriebssystem. Was die positiven und negativen Seiten des Ulefone Be Touch Smartphone sind, soll unser Test verdeutlichen.

China ist der größte Markt der Welt wenn es um Smartphones geht und zudem auch noch ein Land mit Dutzenden Herstellern für Android Smartphones. Eines dieser aufstrebenden Unternehmen ist Ulefone, welches mit seinen aktuellen Be-Modellen die Mittelklasse aufmischen will.  Insbesondere mit dem Ulefone Be Touch versucht der Hersteller ein ansprechendes Design mit einigen speziellen Funktionen zu verbinden. Denn wann findet man schon einen Fingerabdruck-Sensor in einem Android Smartphone, welches für gut 200 Euro zu haben ist. Auch wenn es noch weitere Funktionen für die Sicherheit der eigenen Daten gibt, so ist nicht alles Gold was glänzt.

Technische Daten des Ulefone Be Touch

Technische Daten


Prozessor

MediaTek MT6752 Octa-Core mit 8x 1,7 GHz und 64-Bit
GPU: ARM Mali T760 MP2

Betriebssystem

Android 5.0 Lollipop

Interner Speicher

16 GB interner Speicher (erweiterbar per MicroSD)

RAM

3 GB

Modellbezeichnung

Be Touch

Display

5,5 Zoll IPS Display mit 1.280 x 720 Pixel (1.920 x 1.080)
Corning Gorilla Glass 3

Anschlüsse

MicroUSB, 3,5mm Audio Klinkenanschluss

Sensoren

Beschleunigung, Kompass, Annäherung und Helligkeit

Abmessungen (HxBxT mm)

158,1 x 77,4 x 8,6 mm

Gewicht

160 Gramm

Gehäusematerial

Aluminium, Kunststoff

Kamera

13 Megapixel Kamera mit LED-Blitzlicht, 8 Megapixel Frontkamera mit LED-Blitzlicht

Internet

WLAN a/b/g/n/ac

Bluetooth

4.0 HS BLE

Akkutyp

Wechselbarer Li-Po

Kapazität

3,8 V/2.550 mAh

Gesprächszeit

n/a

Standby-Zeit

n/a

Netz

GSM 850/900/1800/1900,
UMTS 900/2100 MHz
LTE 800/1800/2600 MHz

Preis

UVP 200 Euro (Stand 21.06.15)
Besonderheit Fingerabdruck-Sensor in Home-Taste, Display mit Standby-Gesten, Dual SIM mit Dual Standby

 

Zubehör

Die Verpackung des Ulefone Be Touch macht schon auf den ersten Blick einiges her. Auf der komplett in weiß gehaltenen Pappschachtel zieren die Umrisse des Android Smartphones mit dem Fingerabdruck-Sensor auf der Oberseite. Dadurch wirkt die Schachtel zurückhaltend aber auch stilvoll. Die Seiten werden lediglich vom silbrigen Ulefone-Logo verziert, während auf dem Boden der Schachtel die wichtigsten Kenndaten für das Ulefone Be Touch vermerkt sind.

Nach dem öffnen der Schachtel erblickt einen neben dem eigentlichen Smartphone noch ein USB-Netzteil für europäische Steckdosen, ein MicroUSB-Kabel, ein relativ einfaches Kabelheadset und eine wirklich sehr kurz gehaltene Schnellstartanleitung. Im Prinzip besteht diese nur aus der Erklärung der wichtigsten App-Icons und den Sicherheitshinweisen mehreren Sprachen und das war es. Nicht ganz alltäglich ist jedoch eine zusätzliche Folie zum Schutz des Displays. Ab Werk ist noch keine Folie auf dem Gerät aufgebracht, wenn man mal von den üblichen Schutzfolien für den Transport absieht. Sehr erfreulich: Eine Hülle aus farblosem Silikon liegt dem Smartphone ebenfalls noch bei. Gleich mal weitere 10 Euro gespart.

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=5mDdIL41hWw[/youtube]

 

Design und Verarbeitung

Ist das Ulefone Be Touch endlich ausgepackt, wird man von einem in Sachen Design ziemlich ansprechenden Android Smartphone erwartet. Mit seinen abgerundeten Ecken und dem ebenso rundlichen Rahmen liegt es sehr gut in der Hand und fühlt sich auch hochwertig an. Dazu trägt unter anderem die Kunststoffrückseite mit bei, denn diese ist durch ihre mattierte und leicht raue Oberfläche nicht allzu rutschig. Ein kleines Detail, welches sich das Ulefone Be Touch mit dem iPhone 6 teilt. Überhaupt scheint das Vorzeige-Smartphone aus Cupertino wohl ein starkes Vorbild was das Gehäuse des Android Smartphones gewesen zu sein.

Vor allem die Front erinnert stark an das iPhone 6 Plus von Apple und das überwiegend dann, wenn das Display ausgeschaltet ist. Das zeigt sich zum Beispiel darin, dass die Silhouette dem Apple-Phablet fast bis auf den Millimeter genau gleicht. Der Home-Butten tut da sein übriges. Dieser hat neben einem identisch funktionierenden Fingerabdruck-Sensor sogar den markanten silbernen Ring um die Taste herum. Allerdings verraten das Ulefone Be Touch die beiden Sensor-Tasten links und rechts neben der Home-Taste, sowie der deutliche Abstand zwischen den Tasten und dem eigentlichen Display auf der Front.

Ansonsten ist die Front des Ulefone Be Touch wie zu erwarten maßgeblich vom 5,5 Zoll in der Diagonale messenden Display bestimmt, welches unter einem Corning Gorilla Glass 3 steckt. Bei diesem handelt es sich um eine sogenannte 2.5D Glasscheibe, welche an den Rändern rundgeschliffen ist. Jedoch geht das Glas nicht nahtlos in den Aluminium-Rahmen über, denn zwischen diesen beiden befindet sich nochmals eine Leiste aus Kunststoff. Was auf den ersten Blick hin nicht allzu ästhetisch aussieht, hat einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Bei einem Sturz des Ulefone Be Touch kann der Kunststoff aufgrund seiner weichen Beschaffenheit die Glasscheibe ein wenig abfedern, sodass diese nicht gleich komplett kaputt geht.

Oberhalb des Displays sitzen wie üblich der Lautsprecher zum Telefonieren, die Frontkamera und die Sensoren zum erkennen der Helligkeit und ob sich jemand dem Gerät nähert. Das Ulefone Be Touch hat aber links neben dem Telefonlautsprecher eine Besonderheit zu bieten und das ist ein LED-Blitzlicht für die Frontkamera. Dieser sticht sehr deutlich aus der ansonsten gleichmäßig geschwärzten Front hervor und wirkt irgendwie störend – oder eben gewöhnungsbedürftig.

Wie bereits erwähnt ist der Rahmen des Gerätes abgerundet, aus Aluminium gefertigt und mit einer grau mattierten Oberfläche versehen. Dies verleiht dem Android Smartphone eine schlichte und gleichzeitig zurückhaltende Optik. Anders als bei den hierzulande sonst erhältlichen Smartphones, sind die Power-Taste und Lautstärke-Wippe des Ulefone Be Touch auf der linken Seite des Rahmens verbaut. Insbesondere für diejenigen, die ihr Smartphone mit dem rechten Daumen einschalten, erfordert die veränderte Positionierung der Tasten ein wenig Umgewöhnung. Nach wenigen Tagen ist dies jedoch bereits in Fleisch und Blut übergegangen wie man so schön sagt. Die Tasten selbst sind erstaunlich fest in dem Gerät verbaut. Das bedeutet wiederum, dass der Tastenhub kurz und der Druckpunkt sehr fest ist. Man spürt einen Tastendruck sehr deutlich.

Zusammenfassend kann man sagen, dass sich die Tasten des Ulefone Be Touch hervorragend in die Erscheinung des Smartphones eingliedern, da sie ebenfalls aus Metall mit einer grau-mattierten Oberfläche gefertigt sind. Auf der Unterseite des Rahmens ist der einzelne Lautsprecher verbaut, der einen eher spärlichen Klang von sich gibt, aber dazu später mehr. Denn auf der Stirnseite sind sowohl die 3,5 mm Audiobuchse als auch der MicroUSB-Anschluss untergebracht. Was den insgesamt betrachtet ansehnlichen Look des Ulefone Be Touch zerstört, ist die Buchse: Sie ragt ein kleines Stück in die abnehmbare Rückseite hinein. Für die Optik wäre es besser gewesen, wenn der Anschluss für Kopfhörer mittig im Rahmen verbaut wäre und nicht mittig vom gesamten Smartphone. Es wirkt ganz einfach ein wenig störend.

Die Rückseite des chinesischen Android Smartphones lässt sich abnehmen und wirkt im Gegensatz zum Rest irgendwie billig. Die Kombination aus Metallrahmen und abnehmbarer Rückseite aus Kunststoff ist nicht gerade glücklich gewählt. Besser wäre es gewesen, wenn der Akkudeckel ebenfalls aus Aluminium gefertigt wäre, denn das bedeutet noch lange nicht, dass man auf die Vorzüge des Ulefone Be Touch – wie den wechselbaren Akku – verzichten müsste. Die beiden SIM-Karten Slots befinden sich unter der abnehmbaren Rückseite. Das Ulefone Be Touch unterstützt eine Standard-SIM und eine Micro SIM-Karte zuzüglich einem MicroSD-Speicherkartenslot.
Im Akkudeckel selbst ist das Ulefone-Logo eingestanzt und die laut Datenblatt mit 13 Megapixel auflösende Kamera nebst einem einfachen aber starken LED-Blitzlicht platziert. Alle drei genannten Elemente sitzen mittig und machen einen symmetrischen Eindruck.

 

Display

Günstigere Android Smartphones mit großen Displays und niedrigen Preisen haben in der Regel ein nicht gerade tolles Display. Das Ulefone Be Touch gehört definitiv zu diesen Geräten dazu, denn bei einer Diagonale von 5,5 Zoll besitzt das Smartphone nur die einfache HD-Auflösung von 1.280 x 720 Pixel. Bei einer solchen Display-Größe könnte man diese Auflösung fast schon als ein wenig zu gering betrachten, aber dem ist nicht so. Was jedoch wirklich stört ist der kaum zu übersehende Gelbstich. Gerade wenn man von links oben oder rechts unten auf das Display schaut wird das sehr deutlich. Aus der rechten oberen und linken unteren Ecke gesehen ist Weiß erheblich weißer.

Abgesehen von diesem nicht weg zu diskutierenden Manko sind die Blickwinkel des Ulefone Be Touch Displays stabil. Allerdings lassen Kontraste und Farben zu wünschen übrig. Nicht ganz so gut gestaltet sich die Helligkeit des Displays. Für den problemlosen Einsatz in der Sonne müsste es einerseits heller sein und im Dunkeln wiederum erheblich dunkler. Ein Software-Update wird das wohl kaum ändern können, sodass das Ulefone Be Touch ein eher durchschnittliches Display besitzt. Erschwerend kommt hinzu, dass das Touch-Panel gerne mal Berührungen verschluckt und bei der Eingabe von Text einige Zeichen verschluckt werden oder ein Leerzeichen nicht mit eingefügt wird. Allgemein hat das Display den Eindruck erweckt, mitunter etwas träge zu reagieren.

Insofern gibt es genügend Potential für den Nachfolger, das Ulefone Be Touch 2, welches zudem ein kleines Upgrade darstellt. Anstelle von 1.280 x 720 Pixel löst dessen Display mit 1.920 x 1.080 Pixel auf. Leider konnten wir diesen Nachfolger noch nicht testen, um eventuell o.g. Nachteile, als erledigt zu bestätigen.

 

CPU & GPU

Wie für ein preiswertes Android Smartphone üblich, kommt auch im Ulefone Be Touch ein Prozessor des taiwanischen Unternehmens MediaTek zum Einsatz. Genauer gesagt der MT6752, ein Octa-Core-SoC – Kurzform für System-on-a-Chip – dessen acht Kerne mit bis zu 1,7 GHz getaktet sind. Laut AnTuTu Benchmark besitzt der MT6752 mit 48.644 Punkten einiges an Leistung, die sich nicht unbedingt vor Geräten mit einem Snapdragon 810 von Qualcomm verstecken muss.

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=RtmrlYG1yQM[/youtube]

Allerdings muss ein hoher Wert im Benchmark noch lange nichts zur allgemeinen Performance aussagen und das zeigt das Ulefone Be Touch leider nur zu deutlich. Obwohl neben dem theoretisch kraftvollen Prozessor auch noch 3 GB RAM verbaut sind, ruckelt die Oberfläche von Android zum Teil deutlich. Eine wirklich flüssige Animation sieht jedenfalls anders aus. So gesehen hat sich MediaTek in der reinen Leistung in Benchmarks zwar auf das Niveau von Qualcomm heran arbeiten können, aber bei der erlebten Performance gibt es noch einiges an Luft nach oben.

Grafisch macht der Prozessor des Ulefone Be Touch hingegen eine erheblich bessere Figur, schließlich ist eine ARM Mali T760 Grafikeinheit verbaut. Diese ist unter anderem im Samsung Exynos 7420 des Samsung Galaxy S6 ebenfalls im Einsatz. Der MT6752 besitzt zwar nur zwei Cluster – im Exynos 7420 Prozessor sind es acht Cluster – aber dennoch reicht die Leistung aus, um nahezu alle modernen Spiele flüssig darzustellen. Das gilt selbst für GTA San Andreas, welches als eines der aktuell grafisch aufwendigen Spiele für Android bekannt ist.

 

Akku

Der Akku des Ulefone Be Touch wird mit 2.550 mAh angegeben, was nach einem ausreichend großen Akku klingt. In der täglichen Nutzung bestehend aus Musik via Bluetooth hören, ein wenig Chatten, im Netz surfen, E-Mails beantworten und einigen kurzen Telefonaten, muss das Smartphone mitunter schon am frühen Abend an eine Steckdose. Bei aktiver Nutzung mit mittlerer Display-Helligkeit ist der Akku des Ulefone Be Touch nach gut dreieinhalb Stunden am Ende, was ein nicht allzu guter Wert für einen solchen Akku ist.

Worin das Smartphone allerdings punkten kann ist die Ausdauer im Standby mit aktiver Datenverbindung und Synchronisation. In diesem Bereich sind die Prozessoren von MediaTek schon immer hervorragend gewesen, was sich auch mit dem MediaTek MT6752 Octa-Core-Prozessor nicht geändert hat. Sehr zur Freude des Nutzers unterstützen sowohl der Akku als auch das Ulefone Be Touch an sich die Quick-Charge-Technologie, womit sich der Akku schneller aufladen soll. Dazu bedarf es jedoch auch eines entsprechenden Netzteils, welches sich nicht im Lieferumfang befindet. Das mitgelieferte Netzteil liefert 1,5 Ampere, womit etwa 2 Stunden für einen kompletten Ladezyklus notwendig sind.

 

Konnektivität

Da es sich um ein Android Smartphone für die Mittelklasse handelt, sieht auch die Liste der unterstützten Standards zur Kommunikation entsprechend aus. Entgegen manch anderer China-Smartphones unterstützt der MT6752 im Ulefone Be Touch allerdings alle in Europa gebräuchlichen LTE-Frequenzen. Das heißt, dass auch o2- und Vodafone-Kunden mit dem Smartphone bis zu 150 Mbit/Sekunde im jeweiligen LTE-Netz erreichen können. Sogar das WLAN-Modul kann sich sehen lassen: Es unterstützt Dualband WLAN nach dem IEEE-Standard 802.11ac, was theoretisch bis zu 1,3 Gbit/Sekunde an Datendurchsatz bedeutet. Dies wird mit Bluetooth 4.0 und GPS mit GLONASS-Unterstützung komplettiert. NFC findet man in dem Smartphone von Ulefone jedoch nicht vor.

Die Qualität bei Telefonaten lässt sich im oberen Mittelfeld einsortieren, denn Gesprächspartner sind klar und deutlich zu verstehen. Hintergrundgeräusche werden von den beiden Mikrofonen des Gerätes einigermaßen zuverlässig herausgefiltert, aber die Lautstärke an sich könnte etwas höher sein. Eine wirklich spannende Sache ist, dass das Ulefone Be Touch zwei SIM-Karten unterstützt und diese dank Dual Standby zur selben Zeit Anrufe empfangen können. Nur gleichzeitiges Telefonieren auf beiden Leitungen ist nicht möglich, denn dazu bräuchte das Smartphone die Unterstützung von Dual Active. In den Slot für die Haupt-SIM-Karte passt eine normal große SIM hinein, während für SIM Nummer Zwei eine Micro-SIM benötigt wird. LTE steht nur auf der ersten SIM zur Verfügung.

 

Kamera

Damit die Fotos einer Smartphone-Kamera gut werden, ist in der Regel ein hervorragender Sensor Pflicht. Leider ist das nicht immer der Fall und das Ulefone Be Touch zeigt das leider. Laut Datenblatt setzt Ulefone für die Hauptkamera auf einen Sony IMX214 Sensor, welcher mit 13 Megapixeln auflöst und gute Ergebnisse erwarten lässt. Immerhin steckt genau dieser Kamera-Sensor unter anderem im OnePlus One verbaut, sodass die Erwartungen durchaus groß sind. Nüchtern betrachtet hat es Ulefone aber durch die Kamera-Software ein wenig vermasselt.

Solange das Sonnenlicht stimmt, kommen ganz ansehnliche Bilder heraus, die jedoch an Kontrasten, Farben und vor allem an Helligkeit zu wünschen übrig lassen. Empfehlenswert ist der HDR-Modus, welcher zwar langsam arbeitet, aber dennoch einiges an Qualität aus den Bildern herausholen kann. Jedoch fällt die Kamera des Ulefone Be Touch auch in diesem Modus mit einer Überzeichnung von hellen Bereichen negativ auf. Da man allerdings weiß, wozu der IMX214 von Sony imstande ist, darf man sich berechtigte Hoffnungen auf deutliche Verbesserungen durch neue Updates machen.

Dennoch wollen wir euch den Fotovergleich zur Canon EOS 600D, einem HUAWEI P8 und einem Samsung Galaxy S5 nicht vorenthalten, sowie ein Beispielfoto ohne und mit aktivierter HDR-Funktion:

Was für die Bildqualität von Fotos gilt, kann man auch ohne größere Probleme auf Videos übertragen. Diese kann das Ulefone Be Touch mit bis zu FullHD aufnehmen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit Videos mit Zeitraffer aufzunehmen, einen elektronischen Bildstabilisator zu nutzen und noch einige grundlegende Dinge mehr. Sehr löblich ist, dass bei schnellen Kamera-Schwenks die Objekte nicht so stark verzerrt werden wie bei anderen Smartphones der unteren Preisklassen. Wirklich löblich ist der sehr kräftige LED-Blitz, welcher dunkle Objekte deutlich aufhellen kann. Letzten Endes ist jedoch auch dieser LED-Blitz keine Konkurrenz für einen echten Xenon-Blitz.

Bei der Kamera-App beschränkt sich das Ulefone Be Touch auf die mit Android mitgelieferte App, die sich auf nicht allzu umfangreiche Optionen beschränkt. Über den Pfeil am unteren Bildschirm kann man diverse Effekte und Aufnahmefilter aktivieren. Zu den kreativeren und nicht alltäglichen Filtern gehören zum Beispiel die beiden Modi Tafel und Whiteboard. Auf der linken Seite der Kamera-App ist der Schnellzugriff auf diverse Aufnahme-Modi für Fotos zu finden. In der oberen rechten Hälfte kann die Serienbildaufnahme, HDR und den LED-Blitz einstellen. In der rechten oberen Ecke gelangt man in die Galerie und die allgemeinen Optionen der Kamera sind über das kleine Zahnrad rechts unten erreichbar.

Eine Besonderheit des Ulefone Be Touch ist die Frontkamera. Bei dieser handelt es sich um eine 8 Megapixel auflösenden Sensor von OmniVision, welchen Ulefone nicht nur mit einem Beauty-Modus in der Kamera-App ausstattet, sondern auch mit einem LED-Blitzlicht. Dieses ist sehr kräftig und kann ein Selfie sichtlich aufhellen, aber die Bildqualität könnte allerdings im Allgemeinen etwas besser sein.

 

Multimedia

Mit 16 GB internem Speicher ist das Ulefone Be Touch gut ausgestattet, zumal von diesem für den Nutzer fast 11,6 GB frei verfügbar sind. Dennoch ist eine MicroSD Speicherkarte empfehlenswert, um auf dieser Fotos, Videos, Musik und so weiter zu speichern. Wenn man sich nicht gerade nur auf Telefonieren, Surfen und Chatten beschränkt, kann der interne Speicher schneller als gedacht voll werden. Eine solche MicroSD darf bis zu 64 GB groß sein, was bei uns auch problemlos funktionierte. Von dieser lassen sich Videos selbst mit FullHD Auflösung flüssig wiedergeben, was nicht zuletzt an der potenten Grafik-Hardware des MediaTek MT6752 Prozessors liegt und dem Display mit HD-Auflösung.

Auch für Musik eignet sich das Ulefone Be Touch, wobei man auf die Wiedergabe über den Lautsprecher verzichten sollte. Dessen Klang ist blechern und hat wie zu erwarten Probleme mit Bässen sowie dem Volumen im Allgemeinen. Besser macht es da ein Kopfhörer: Der Klang ist ausgewogen und es gibt keine auffälligen Störgeräusche bei der Wiedergabe.

Apps-mäßig ist das Ulefone Be Touch mit einem einfachen Musikplayer ausgestattet, welcher alle Funktionen zur Wiedergabe bietet und auch einen einfachen 5-Band-Equalizer inklusive einiger Presets. Alternativ kann man sich auch mit dem FM Radio begnügen und UKW-Sender auf Wunsch sogar aufnehmen.

 

Software

Auch wenn namhaftere Smartphone-Hersteller aus China auf eigene Oberflächen setzen, vertraut Ulefone bei seinem Ulefone Be Touch auf ein unverändertes Android. Dabei handelt es sich um Android 5.0 Lollipop, welches wie gesagt von der Optik her nicht großartig verändert wurde. Lediglich einen Profil-Manager für Lautstärke-Profile findet man in der Benachrichtigungsleiste. Ulefone hat jedoch schon ein Update auf Android 5.1 Lollipop angekündigt, welches auf dem Nachfolger Be Touch 2 bereits vorinstalliert ist. Unterm Strich läuft das nackte Android 5.0 Lollipop sehr stabil und ohne Abstürze von Apps, was wohl bei einigen Smartphones aus China nicht immer der Fall sein soll.

Interessant ist am Ulefone Be Touch, dass es unter dem Display wie bereits erwähnt einen Fingerabdruck-Sensor besitzt. Dieser zeigt sich etwas zwiespältig in seiner Zuverlässigkeit. So werden registrierte Fingerabdrücke anfangs noch zuverlässig und auch schnell erkannt, aber je länger das Smartphone läuft, umso unzuverlässiger wird der ganze Vorgang. Ein simpler Neustart des Android Smartphones hilft nicht immer weiter: Manchmal muss man erst die registrierten Fingerabdrücke löschen und wieder neu einlesen, bevor der Sensor zuverlässig funktioniert. Zumindest kann man Ulefone zugute halten, dass die Zeit zwischen erfolgreicher Erkennung und dem Entsperren gefühlt unter einer Sekunde erfolgt. Da man seinen Finger nur auf den Sensor legen muss zum Entsperren – das Display muss dazu eingeschaltet sein – ist diese Technologie tatsächlich mehr als nur ein Gimmick.

Eine wirklich spannende Sache und in dieser Preisklasse nicht erwartete Sache sind die sogenannten Off-Screen Gesten. Dabei handelt es sich um Gesten, die bei einem ausgeschalteten Smartphone Apps starten oder das Ulefone Be Touch einschalten und entsperren. Letzteres allerdings nur, wenn man nicht den Fingerabdruck-Sensor zum Entsperren des Gerätes nutzt. Löblich: Neben den vorgegebenen Gesten kann man bis zu sieben weitere Gesten zum Starten von Apps aus dem Standby heraus nutzen.

Eine weitere nützliche Funktion die von Android-Nutzern seit längerem gefordert wird, ist eine App zur Verwaltung der Berechtigungen. Das Ulefone Be Touch bietet eine solche Funktion Standardmäßig bereits an, die allerdings erst aktiviert werden muss. Ist dies erfolgt, muss man jeden Zugriff einer installierten App auf bestimmte Funktionen genehmigen.

An vorinstallierten Apps findet sich fast nichts wieder: Ulefone verzichtet nahezu komplett auf unerwünschte Dreingaben. Lediglich ein einfacher Datei Explorer, ein FM Radio, eine Kompass-App und ein Internet-Link zur Homepage von Ulefone sind vorinstalliert. Sogar bei den Google Apps zeigt sich das Ulefone Be Touch von seiner sparsamen Seite: Neben dem Google Play Store sind lediglich Google Maps und Gmail vorinstalliert. Alle anderen Google-Apps einschließlich Hangouts muss man manuell nachinstallieren.

 

Fazit zum Ulefone Be Touch

Etliche chinesische Smartphones nehmen das iPhone 6 von Apple zum Vorbild, was bei dem Ulefone Be Touch vor allem im Design der Frontseite nicht zu übersehen ist. Die Ausmaße des für 200 Euro zu habenden Android Smartphones stimmen fast exakt überein. Selbst der einfach zu nutzende Fingerabdruck-Sensor in der Home-Taste wurde übernommen. Leider zeigt sich die Oberfläche nicht ganz so flüssig in ihren Animationen wie man das aufgrund des beachtlichen Benchmark-Werts erwarten würde. Ebenfalls als negativer Kritikpunkt ist die Kamera zu nennen: Auf dem Blatt Papier ist der Sony IMX214 ein hervorragender Sensor, aber die Software von Ulefone holt leider nicht alles aus den Bildern heraus.

So bleibt zu sagen, dass Ulefone durch künftige Updates noch einiges herausholen könnte was eine flüssig animierte Oberfläche und die Kamera-Qualität anbelangt. Leider wird das nicht die Qualität des Displays verbessern können, welches der größte Kritikpunkt am Ulefone Be Touch ist und maßgeblich die abschließende Bewertung beeinflusst. Schließlich ist das Display mit eine der wichtigsten Komponenten an einem Smartphone. Das scheint aber auch der Hersteller erkannt zu haben, weswegen es im Grunde auch nur noch das Ulefone Be Touch 2 mit einem Full HD-Display zu kaufen gibt.

(Das Testgerät wurde und mit freundlicher Unterstützung von GerarBest.com gestellt.)

[button size=“large“ icon=“plus“ color=“green“]Positiv[/button]

  • Leistungsfähiger Prozessor
  • Einfach zu nutzender Fingerabdruck-Sensor
  • Tolle Empfangseigenschaften
  • Dual-SIM mit Dual Standby
  • Keinerlei Bloatware
[button size=“large“ icon=“minus“ color=“orange“]Negativ[/button]
  • Überraschend schlechte Fotoqualität
  • Keine flüssig wirkende Oberfläche (trotz Android 5.0 Lollipop)
  • „Nur“ HD-Auflösung (Ulefone Be Touch 2 Full-HD)
  • Gelbstich im Display

ulefone_be_touch_testurteil

Wertung
Geschwindigkeit 4/5
Display 3/5
Funktionalität 4/5
Verarbeitung 4/5
Preis 4/5

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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