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Windows 10: Datenschutz-Bedenken zu Spielen sind unsinnig

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Vor gut drei Wochen hatte Microsoft den Startschuss für Windows 10 gegeben und mittlerweile sind etliche Millionen Windows-Nutzer auf die aktuelle Version von Microsofts Betriebssystems umgestiegen. Jedoch werden aktuelle Bedenken bezüglich der Privatsphäre und des Datenschutzes immer größer, welche zuletzt sogar in Richtung von Spielen und deren Legalität abdrifteten. Dabei ist die Sache an sich viel harmloser als gedacht.

Denn in der letzten Woche machte die Nachricht die Runde, dass Microsoft in regelmäßigen Abständen Rechner auf denen ein Windows 10 installiert ist, nach raubkopierter oder anderweitig illegaler Software sowie Hardware abscannen und diese deaktivieren würde. Ins Rollen brachte dies ein Bericht der Website Alphr, welche sich mit den neuen Datenschutzbestimmungen von Windows und einigen Diensten sowie Apps von Microsoft selbst beschäftige.

Xbox-Dienste sind gemeint, nicht Windows 10 selbst

So heißt es im Text des Microsoft Service-Vertrages, dass sich der Konzern das Recht einräumt, eine automatisierte Überprüfung der auf einem Windows 10 Rechner installierten Anwendungen durchzuführen. Was man jedoch leicht übersehen kann ist der Punkt, dass der entsprechende Text im Abschnitt „Updates für die Dienste oder die Software und Änderungen an diesen Bestimmungen“ zu finden ist und sich nur auf die für Windows 10 gedachten Dienste beschränkt. Heißt im Klartext, dass sich der Passus nur auf Dienste wie Skype, Xbox, Xbox Live und ähnliche bezieht, nicht aber auf das Betriebssystem selbst. Wenn dies der Fall wäre, dann müsste der betreffende Text im End User License Agreement kurz EULA stehen, welcher noch vor der Installation von Windows 10 einsehbar ist.

Von daher könnte man durchaus davon ausgehen, dass Microsoft ganz einfach weiterhin Software-Updates für die Xbox-Komponente von Windows 10 verteilt, welche bestimmte Hardware zur Nutzung in bestimmten Spielen sperrt und auch raubkopierte Software vom Streamen auf einen Windows-Rechner blockiert. Auf den Xbox-Konsolen wird dies schon seit Jahren so von Microsoft gehandhabt.

Unterm Strich bleibt daher festzuhalten, dass die Kommunikation seitens Microsoft was die Datenschutzbestimmungen zu Windows 10 und dessen Diensten anbelangt, alles andere als optimal sind. Die Debatte um die Mitteilungsfreudigkeit des Betriebssystems im Bezug auf persönliche Daten und eben diese Diskussion rund um das automatisierte Scannen der installierten Software, macht es umso deutlicher. Das betrifft insbesondere die Art wie Updates verteilt werden, dass zum Beispiel standardmäßig die Peer2Peer-Funktion zum Bereitstellen von Updates für andere Rechner im Netzwerk deaktiviert ist. Zumindest sollte ein entsprechender Hinweis bei der Installation von Windows 10 angezeigt werden.

Cortana ist hyperaktiv

Dennoch ist Windows 10 nicht ganz frei von berechtigter Kritik zum Thema Datenschutz. An einigen Stellen der Nutzungsbedingungen gibt es sehr wohl Bedenken, wie Peter Bright von ars technica schreibt. Auch wenn man etliche der Optionen deaktiviert, welche automatisch Daten an Microsoft senden, wird der Datenfluss nach Redmond nicht komplett unterbunden. Bestes Beispiel ist die Suchfunktion in der Taskleiste: Selbst wenn Cortana deaktiviert ist, sendet die Suchfunktion von Windows 10 etliche Cortana-relevante Daten wie eine zufällig generierte Geräte-ID an die Microsoft-Suchmaschine Bing. Das Fragwürdige an dieser Geräte-ID ist die Tatsache, dass sie auch mehrere Neustarts des Windows-PCs übersteht. Dasselbe gilt auch für den Cloud-Speicher Microsoft OneDrive, selbst bei der Nutzung eines lokalen Nutzerkontos ohne jegliche Online-Verknüpfungen. Wer das nicht will, muss wohl oder übel zurück zu Windows 7 oder Windows 8.1:

Windows 10: So geht es zurück zu Windows 7 oder Windows 8.1

Microsoft muss letzten Endes einen Weg finden, die zu sammelnden Daten transparenter zu gestalten, sodass jeder Nutzer von Windows 10 diese auch verstehen und vor allem nachvollziehen kann. Da sich mit Windows 10 das Vertriebsmodell grundlegend verändert, wird gerade diese Sache rund um den Datenschutz für Microsoft umso wichtiger. Denn mit dem Wechsel hin zu einem Anbieter von Diensten für den PC ändert sich auch die Art, wie Microsoft mit Windows Geld verdienen kann. Da sind klar verständliche Nutzungsbedingungen ein grundlegender Baustein.

[Quelle: Alphr | ars technica]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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