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Windows 10: Kostenloses Update ist für Lenovo ein Fehler

Microsoft Windows 10 Event

Mit über 200 Millionen Installationen seit dessen offizieller Freigabe hat sich Windows 10 zum am schnellsten verbreiteten Betriebssystem aller Zeiten für Microsoft entwickelt. Sowohl im Bezug auf Sicherheitsmechanismen, Performance und Funktionen haben die Entwickler enorm viel verbessert, aber Lenovo sieht die Sache nicht ganz so rosig. Vor allem das kostenlose Update wird kritisiert.

Bisher musste man sich eine neue Windows-Version immer kaufen wenn man das Update haben wollte, sei es auf einem physischen Datenträger, als Download zum Selbst-Brennen oder mit einem neuen PC respektive Notebook. Mit Windows 10 hat Microsoft dies jedoch geändert, denn jeder der Windows 7 oder Windows 8.1 nutzt hat automatisch das Recht, kostenlos auf die neuste Windows-Version zu aktualisieren und genau das sieht Lenovo-CEO Yang Yuanqing als großen Fehler.

Der Fehler von Windows 10

Seiner Meinung nach hätte Microsoft wie mit allen anderen Windows-Versionen ebenfalls verfahren sollen und dieses nur in Kombination mit neuen Rechnern anbieten sollen. Insbesondere auf älterer Hardware sei oftmals kein frustfreies Erlebnis garantiert, da diese PCs und Notebooks nicht für Windows 10 konzipiert seien. Der Lenovo-Chef begründet das unter anderem mit fehlenden Treibern für exotischere Hardware und andere Dinge, wie auch der Support von Lenovo selbst erfahren durfte.

Es kamen überdurchschnittlich viele Anfragen per Telefon, Mail und Chat die etwas mit Windows 10 zu tun haben, welches als Update eingespielt wurde. Das sogar einige Konkurrenten zu einem Downgrade von Windows 10 raten ist da nur ein weiteres Puzzleteil des großen Ganzen (zum Beitrag). Von daher sieht Yang Yuanqing das kostenlose Update auch nicht als Hilfe für die Branche an, denn auch das neue Windows konnte das Wachstum für den PC-Markt nicht wieder ankurbeln.

Ursachen dafür gibt es einige, wovon die Sammelwut von Windows 10 an Daten der Nutzer ein Teil sein dürfte. Diese werden auch bei abgeschalteten Funktionen weiter gesammelt, neben den Zwangs-Updates die sich nicht verhindern lassen und manchmal sogar fehlerhaft sind, sodass der komplette Rechner Probleme macht. All das sind Dinge, die Nutzer vor dem Upgrade auf Windows 10 abhalten. Dabei haben die Entwickler etliche neue Funktionen eingebaut, mit deren Hilfe das Betriebssystem deutlich sicherer gemacht wird, wie unser folgender Artikel verdeutlichen soll.

Windows 10 will das Ende von Malware einläuten

Unter diesem Aspekt wird es schwer für Lenovo, die selbst gesteckten Ziele bezüglich eines weiteren starken Wachstums überhaupt zu erfüllen. Erschwerend kommt hinzu, dass auf einigen  Notebooks der Thinkpad-Reihe vor einiger Zeit die SuperFish-Adware gefunden wurde (zum Beitrag), was das Vertrauen in das Unternehmen selbst stark beschädigt hat. Auch dazu hat sich der CEO in dem Interview geäußert und die Sache als großen Fehler eingeräumt. Man habe sich dazu verpflichtet, in Zukunft auf derartige Maßnahmen zu verzichten.

Das bedeutet aber nicht, dass Windows 10 Rechner und Notebooks in Zukunft frei von Lenovo-eigener Software sein werden. Vielmehr werden die Ingenieure und Entwickler des chinesischen Giganten sich verstärkt der Sicherheit der Software widmen, anstatt wie bisher nur möglichst vielen und hilfreichen Funktionen.

Neue Geräte mit cleveren Funktionen wie das zur CES 2016 vorgestellte Lenovo Thinkpad X1 Tablet (zum Beitrag) mit Windows 10 sind Produkte, mit denen der chinesische Konzern seine ehrgeizigen Ziele verwirklichen kann.

Auch Smartphones sind ein Thema

Doch nicht nur Windows 10 PCs und die noch immer hervorragenden Thinkpad-Notebooks sollen Lenovo zu weiterem Wachstum verhelfen. Insbesondere Smartphones spielen eine zunehmend größere Rolle wie die Übernahme von Motorola zeigt, welches diese Woche mit unschönen Neuigkeiten im Mittelpunkt stand. So werde man künftig mit den Moto-Smartphones den Premium-Markt abdecken, während die bisherigen Vibe-Modelle den Markt für Einsteiger und Mittelklasse abdecken sollen.

Auf diese Weise will man möglichst viele Märkte mit den passenden Produkten abdecken und in den USA zum Beispiel ausschließlich Moto-Geräte anbieten. Auf  das Tochter-Unternehmen ZUK angesprochen bekräftigte Lenovo, dass der Hersteller völlig selbstständig agiere und nicht von Lenovo beeinflusst werde.

[Quelle: Heise Online]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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