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Windows 10 Nutzer werden von ersten Torrent-Trackern geblockt

Microsoft Windows 10

Was Windows 8 sowie Windows 8.1 verwehrt geblieben war, könnte Microsoft mit Windows 10 erreichen: Das mit sechs Jahren langsam in die Jahre kommende Windows 7 mit einem modernen Betriebssystem abzulösen. Jedoch hat der Redmonder Konzern sich in gewisser Weise einen eigenen großen Stolperstein eingebaut, welcher sich nun langsam immer mehr entfaltet.

Die Rede ist natürlich von dem Datenschutz, welcher mit Microsofts neustem Betriebssystem für Desktop-Rechner, Notebooks und Tablets auf eine ganz neue Art nicht mehr so gewährleistet ist, wie es noch bei Windows 7 der Fall war. Die Diskussion rund um die Mitteilungsbedürftigkeit von Windows 10 erreicht nun vor allem Nutzer von Torrent-Trackern, welche auf legale Weise größere Datenmengen wie zum Beispiel Linux-Distributionen bereitstellen wollen. Diese Nutzer bekommen unter Windows 10 einfach keinen Zugriff mehr auf die Tracker.

Windows 10 muss draußen bleiben

Wie das Branchen-Portal TorrentFreak berichtet, treibt die Datenschutz-Paranoia die ersten Betreiber von Torrent-Trackern dazu, Nutzer mit Windows 10 als Betriebssystem komplett auszusperren. Einige andere private Tracker erwägen zumindest diesen Schritt in naher Zukunft. Grund dafür ist der enorme Umfang an Daten, den Windows 10 an die Server von Microsoft schickt, welche wiederum theoretisch zur Verbesserung des Betriebssystems selbst und der vielen integrierten Dienste dienen soll.

Erschwerend kommt für Betreiber von Torrent-Trackern hinzu, dass Microsoft die gesammelten Daten auch mit Dritten teilt wie MarkMonitor, welches als das größte Netzwerk zum Aufspüren von raubkopierter Software gilt und Teil des US Copyright Alert Systems ist. Verständlich, dass Torrent-Tracker ein solches potentielles Datenleck ihrer Aktivitäten nicht gerne sehen. Denn Fakt ist: Das Peer2Peer-Netzwerk BitTorrent wird unbestreitbar mit zum Tauschen illegaler Daten genutzt.

Datensammeln nach Konzept

Jedoch darf man nicht unter den Tisch kehren, dass MarkMonitor schon seit Jahren mit Microsoft kooperiert und auch mit bei der Bekämpfung von Scammer aktiv tätig ist. Von daher kann man das Unternehmen nicht per se verteufeln oder gar anprangern, auch wenn ein Teil der Netzgemeinschaft anders darüber denken mag. Zumal es keinen Nachweis gibt, dass die von Windows 10 übermittelten Daten tatsächlich Details zu auf dem Rechner installierter und eventuell raubkopierter Software enthält. Der Nachweis ist bis heute ausgeblieben.

Auslöser des Ganzen sind die angeblichen Informationen gewesen, dass Microsoft sein aktuelles und auf Diensten aufbauendes Betriebssystem nach raubkopierte Software durchsuchen und bei Bedarf löschen kann. Das dem nicht so ist haben wir bereits in dem Artikel

Windows 10: Datenschutz-Bedenken zu Spielen sind unsinnig

geschrieben, sodass die Paranoia nüchtern betrachtet bis zu einem gewissen Grad haltlos ist. Zwar ist es richtig, dass Microsoft etliche Dienste wie zum Beispiel Xbox Live mit Updates versorgen kann, welche diverse Spiele unbrauchbar machen können, aber ein aktives scannen nach raubkopierter Software erfolgt dabei nicht.
Das Witzige an der Sache ist eigentlich, dass ein Großteil der Datenschutzbedenken in Windows 10 durch das Deaktivieren einiger Funktionen wirksam aufgehoben werden kann. Einzig der Punkt, dass viele der kritischen Punkte an verschiedenen Ecken des Betriebssystems sitzen, ist stark zu kritisieren. Insofern haben Tools wie O&O ShutUp 10 oder W10Privacy Hochkonjunktur.

Auch wenn diese kleinen Tools ein effektives Mittel gegen Windows 10 und den ungewollt gesammelten sowie übermittelten Daten ist, lässt sich nicht abstreiten, dass Microsoft die ganze Sache deutlich offener kommunizieren sollte und das vor der Installation des Betriebssystems. Das soll jedoch nicht die Tatsache relativieren, dass andere Konzerne wie Apple, Google, Facebook und so weiter keinen Deut besser sind wie Microsoft. Nur ist die Sache bei einem Betriebssystem ein wenig anders in den Köpfen der meisten Nutzer.

[Quelle: TorrentFreak]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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