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Windows 10: So wird das Zwangsupdate verhindert

Microsoft Windows 10

Obwohl das System selbst wieder mehr dem Gewohnten von Windows 7 entspricht aber mit der Sicherheit von Windows 8.1 kombiniert, ist Windows 10 trotzdem nicht bei allen Nutzern auch wirklich beliebt. Neben den unschönen Schnüffel-Funktionen hat das Betriebssystem nun einen weiteren Kontra-Punkt erhalten: Es ist gewissermaßen ein Zwangsupdate, ob man es nun will oder nicht.

Wer Windows 7 oder Windows 8/8.1 sein Eigen nennt ist berechtigt, bis einschließlich dem 29. Juli 2016 kostenlos das vorhandenen System auf Windows 10 zu aktualisieren. Mittlerweile haben über 75 Millionen Nutzer davon Gebrauch gemacht laut Microsoft, aber wie viele davon tatsächlich freiwillig das Update durchgeführt haben ist wieder eine andere Frage. Denn das große Update wird heruntergeladen ob man will oder nicht. Zumindest wer alle verfügbaren Updates für Windows 7 oder Windows 8/8.1 installiert hat.

Windows 10 Update-Hinweis loswerden

Denn für besagtes zwanghaftes Update selbst ist wiederum das als optional gekennzeichnete Update KB3035583 nötig, welches überhaupt erst die Setup-Dateien für Windows 10 von den Microsoft-Servern herunter lädt. Je nach Rechner und Windows-Version sind das immerhin zwischen 3,5 und 6 GB an Daten die heruntergeladen werden. Wer über einen LTE-Router ins Netz geht weil DSL nicht anliegt oder was aus was auch immer für Gründen, der wird Microsoft dafür sicherlich insgeheim verfluchen.

Hat man jedoch besagtes Update nicht installiert, dann erscheint auch kein Windows 10 Icon in der Icon-Bar rechts unten neben der Uhrzeit und es werden auch keine Daten für das Update auf das neue Betriebssystem heruntergeladen. Insofern ist es relativ einfach das Zwangsupdate zu verhindern. Falls KB3035583 schon installiert sein sollte, kann man dieses nachträglich wieder deinstallieren und – ganz wichtig – für künftige Suchen ausblenden lassen. Das verhindert auch, dass das Windows 10 Update im Rahmen einer automatischen Update-Installation mit auf dem PC, Notebook oder Windows-Tablet landet.

Bei der Gelegenheit sei auch einmal darauf hingewiesen, dass Microsoft für Windows 7 und Windows 8/8.1 vier Updates veröffentlicht hat, welche die Datensammelei von Telemetrie-Daten unter Windows 10 auch auf die älteren Betriebssysteme bringen. Wer das nicht möchte muss weder tief in das System eingreifen oder irgendein Tool installieren. Man muss lediglich folgende Update-Pakete entfernen:

  • KB2952664
  • KB2976978 (Überprüfung auf eventuelle Inkompatibilität zu Windows 10)
  • KB2977759 (Überprüfung auf eventuelle Inkompatibilität zu Windows 10)
  • KB3022345
  • KB3035583 (der eigentliche Windows 10 Updater)
  • KB3068708 (ersetzt das ältere KB3022345 falls nicht vorhanden)
  • KB3075249
  • KB3080149
  • KB3083710 (Soll Umstieg von Windows 7 aus erleichtern)
  • KB3083711 (Soll Umstieg von Windows 8/8.1 aus erleichtern)

Alles in allem hat Microsoft mit Windows 10 zwar wirklich wieder vermehrt auf die Nutze gehört, aber unterm Strich mit unnötigen Dingen vollgestopft, welche enorme Bedenken im Bezug auf den Datenschutz und die Privatsphäre hinterlassen. Ein Anfang wäre ja gewesen, wenn Redmond wesentlich offener über eben diese Probleme kommuniziert hätte, um Bedenken im Vorfeld zu begegnen.

[Quelle: The Inquirer | via Caschys Blog]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

1 Gedanke zu „Windows 10: So wird das Zwangsupdate verhindert

  • tobin

    mal ein kleiner hinweis, der gern in umgekehrter schlussfolgerung dargestellt wird.:
    man muss die installation von windows 10 anstoßen. sei es über eine/die reservierung, welche mit den update kb3035583 vorgenommen werden kann, oder mit einem iso, welches man sich mit besagtem tool herunterladen darf.

    datenschutz: wer keine technical preview verwendet (soll ja leute geben, die gern win10 möchten, aber zu geizig waren für ein win7/8/8.1 geld auszugeben), muss sich nur darum gedanken machen, ob er sich mit einem ms-konto bei seinem neuen system anmelden möchte oder nicht. alle anderen funktionen kann man wie bisher abstellen. lediglich die telemetrie der fehlerverfolgung ist nicht ganz abstellbar. ms hat dafür sogar ein eigenen bereich in den einstellungen geschaffen, der sich; „welch wunder“; sogar datenschutz nennt.
    und wenn man mal ehrlich ist: bei apple nutzt man siri; bei google now und bei ms zukünftig cortana. alles dienste, die das selbe machen und fleisig schnüffeln und funken um informationen zu bündeln, sonst währen diese wohl nicht brauchbar. warum also die aufregung bei win10? nur weil dies (…derzeit noch…) eine deskpotversion ist?

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