Wunder: YouTube einigt sich und zahlt GEMA Gebühren
Nein es ist nicht der 1. April sondern der 1. November und wir schreiben Geschichte. Denn es geschehen noch Zeichen und Wunder! Aktuell bei YouTube – der Video Macht schlecht hin und der GEMA, welche Jahrelang uns in Deutschland die Musikvideos erfolgreich vorenthalten hat. Das scheint nun alles ein Ende zu haben, denn man hat sich nun geeinigt und Google zahlt nun freiwillig Lizenzgebühren an die deutsche GEMA.
Die GEMA
Bei der GEMA handelt es sich um eine Gesellschaft, welche sich um die musikalischen Aufführungs- und mechanischen Vervielfältigungsrechte der Künstler, beziehungsweise Urheber kümmert. Kümmern heißt in dem Fall Lizenzen vergeben und Geld dafür einnehmen.
Als ehemaliger Musik Produzent und GEMA Mitglied, kann ich bestätigen dass dies ein nicht zu vernachlässigender Anteil der Einnahmen ist. Man rechnet ungefähr von einem Drittel des Gesamteinkommen eines Komponisten und Musik Produzent. Bei einem Live auftretenden Künstler ist der Anteil sogar noch höher. Je nachdem in welchen Regionen sich seine aktuellen Auftrittsgagen bewegen.
YouTube als Musikquelle Nummer 1
YouTube als eine der wichtigsten Musikquellen für Jugendliche, hatte aber trotz Jahrelanger gerichtlicher Auseinandersetzungen jedoch nie eine Einigung mit der GEMA gefunden, sodass wir in Deutschland sehr häufig mit der bekannten Sperrtafel konfrontiert wurden (zum Beitrag). Bis heute! Denn wie man nun auf dem hauseigenen offiziellen YouTube Blog mitteilt hat man sich geeinigt.
Das Ganze scheint zwar nicht ganz im Interesse der GEMA abgelaufen zu sein, doch für uns Konsumenten zählt erst einmal das Ergebnis. Die deutsche Verwertungsgesellschaft ist eben auf das „good will“ von Google angewiesen, da diese ausschließlich freiwillige Zahlungen leisten.
„Wir sind froh über den Vertrag. Er führt zu einem Gleichklang mit der Rechteabgeltung im Fernsehen, Radio und bei anderen Onlinediensten, die unsere Urheber bereits vergüten. Unbefriedigend ist, dass wir auf freiwillige Zahlungen angewiesen sind, weil nach aktueller Urteilslage eigentlich die Uploader und nicht die Plattformen die Vergütung schulden. Das muss sich ändern“, so der Gema-Justitiar Tobias Holzmüller im Gespräch mit FAZ.
Welche Höhe jedoch YouTube pro Videoaufruf an die GEMA abführt, darüber halten beide Unternehmen bis dato Stillschweigen. Bleibt ebenfalls abzuwarten in wie weit die GEMA diese Einnahmen an die entsprechenden Künstler weiterreicht. Denn dessen Abrechnungsmethoden sind bis heute ein ungelöstes Geheimnis.
Google Home dürfte sich freuen
Für YouTube kommt die Einigung in Deutschland genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn wie schon erwähnt, war und ist YouTube hauptsächlich unter Jugendlichen die Musikquelle Nummer Eins. Kein Spotify, kein Google Musik und kein Apple Music – nein YouTube! Da wir Anfang des Jahres in Deutschland den Google Home Lautsprecher erwarten, passt das natürlich wie die Faust aufs Auge (zum Beitrag).