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[anDROID für Anfänger erklärt] Teil 4: Was sind Apps und wo bekomme ich sie her?

Android für Anfänger

Okay, wir haben unser Smartphone und/oder Tablet mit Android als Betriebssystem erstanden. Voll kindlicher Vorfreude wird der Karton geöffnet, die Blisterfolie entfernt, die Displayfolie vom Gerät heruntergerissen und das Objekt der Begierde eingeschaltet. Tja, und nun? Was damit machen, was kann das Ding eigentlich und was kann ich sonst noch damit machen? Und überhaupt: Was sind eigentlich diese Apps, von denen dauernd im Freundeskreis die Rede ist? Antworten und ein bisschen mehr gibt es in unserem vierten Teil der Reihe anDROID für Anfänger erklärt.

Apps ist nur die Kurzform vom amerikanischen Application, auf Deutsch Applikation. Damit sind im Prinzip kleine Programme für Smartphones und Tablets gemeint, die üblicherweise über eine Online-Verbindung aus dem jeweiligen App Store bezogen werden können. Zwar gab es schon bei den Handys kleinere Zusatzprogramme, die über die eigentliche Funktion eines Handys hinaus gingen. Allerdings wurde erst durch Apple und dessen erfolgreichen Smartphone iPhone der Begriff App als solcher geprägt. Wie so oft bei Apple wurde diese Funktion als „Wir habens erfunden“ vermarktet, obwohl bereits lange zuvor unter Windows Mobile und sogar Palm OS das herunterladen und installieren von Drittanbieter-Apps möglich war.

 

Apps, Apps, Apps und nochmal Apps

Okay, wir wissen nun als Neubesitzer eines Smartphones was diese ominösen Apps sind, bleibt nur eine Frage: Wo bekomm ich die her? Da gibt es mehrere Wege, die zum einen über das Gerät selbst oder über den Desktop-PC führen. Der einfachste weil schon in der Regel vorinstallierte Weg ist über den Play Store von Google höchstselbst, ehemals Android Market genannt. Dafür ist allerdings ein Google-Konto von Nöten, das aber recht schnell und kostenfrei erstellt ist. Das kann man übrigens bei der Ersteinrichtung des Smartphones und/oder Tablets ganz entspannt erledigen. Hat man das bei der Ersteinrichtung nicht gemacht und die Einrichtung des Kontos übersprungen, geht das recht fix über die Geräte-Einstellungen.

 

Google Play Store

Der Play Store selbst ist ein auf dem Android-Gerät vorinstallierter App Store, zumindest wenn man über ein von Google zertifiziertes Gerät verfügt. Ist das nicht der Fall, findet sich in der Regel ein alternativer App Store auf dem Gerät wieder, denn eine nicht ganz unbedeutende Einnahmequelle ist der Verkauf von Apps. Und davon gibt es im offiziellen Android App Store von Google reichlich. Über 675.000 Apps aller Art gibt es mittlerweile für Android laut dem Statistikunternehmen Statista, womit die Plattform von Google deutlich aufgeholt hat zum Branchenprimus Apple. Aber nicht nur kostenlose und kostenpflichtige Apps gibt es im Play Store zu haben. Nach und nach sind noch Bücher, Musik, Filme, Serien und Magazine hinzugekommen, allerdings bisher nur in Amerika. Im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich und die Schweiz) sind bisher neben Apps lediglich Bücher und Filme erhältlich, auf den Rest warten wir bisher vergebens.

Über das Lupen-Symbol kann gezielt nach einer App gesucht werden, sofern man deren Namen kennt. Wenn nicht werden vom Namen her ähnliche Suchergebnisse angezeigt, auch wenn diese recht selten dem Gesuchten entsprechen. Die einzelnen Themenbereiche Apps, Bücher und Filme sind in mehrere Reiter aufgeteilt, die neben den beliebtesten kostenlosen und kostenpflichtigen Apps auch die erfolgreichsten und so weiter haben. Wer sich für eine kostenpflichtige App entscheidet, muss allerdings eine Kreditkarte in seinem Google-Konto hinterlegt haben. Seit wenigen Monaten bietet Google allerdings auch die Bezahlung per Mobilfunkrechnung an. Diese Methode hat aber den Nachteil, dass nur Kunden von T-Mobile, Vodafone oder o2 in den Genuss dieser Bezahlart kommen, Prepaid-Nutzer bleiben leider Außen vor.

 

Amazon App-Shop

Die wohl bekannteste Konkurrenz kommt vom Online-Versandhändler Amazon, dessen App Store seit einigen Wochen auch in deutschen Landen verfügbar ist. Wie bei Google benötigt man für den Zugriff ein Benutzerkonto, in diesem Falle logischerweise bei Amazon. Bevor jedoch munter drauf los geshoppt werden kann, müssen bei Amazon eine Lieferadresse und gültige Zahlungsmethode hinterlegt werden. Wie üblich in der Branche ist das eine Kreditkarte, wobei Amazon zusätzlich Gutscheine und das automatische Abbuchen von einem deutschen Bankkonto unterstützt.

Da Entwickler ihre Apps mit einem DRM-System versehen können kann es sein, dass hin und wieder der Amazon App-Shop besucht werden muss via Smartphone oder Tablet, zur Lizenz-Überprüfung der installierten Apps. Amazon zählt mit zu den größten alternativen App Stores für die Android Plattform und kann nebenbei mit einer interessanten Funktion aufwarten: Dem Amazon Test Drive. Damit lassen sich knapp 16.000 Apps im Browser innerhalb von Amazon einem ersten Test unterziehen, auf dem Smartphone bzw. Tablet selbst sind es immerhin knapp 5.000 Apps. Eine weitere quasi exklusive Funktion: Die Free App of the Day. Damit gibt es jeden Tag eine vorher kostenpflichtige App gratis zum Download, die jeden Tag wechselt.

Amazon App-Shop

 

AndroidPit App Center

Die größte deutschsprachige Alternative zum Google Play Store und Amazon App Shop dürfte das AndroidPit App Center sein, welches vor allem durch die möglichen Zahlungsmethoden auffällt. Neben den obligatorischen Kreditkarten wie MasterCard, Visa und American Express kann alternativ mit PayPal, Click&Buy oder Gutscheinen eingekauft werden. Eine weitere Besonderheit sind die App-Tests der AndroidPit-Redaktion oder der Leser, sowie eine Synchronisation der installierten Apps mit dem App Center. Allerdings ist das Angebot bei Weitem nicht so umfangreich, bzw. wird man öfters doch zum Google Play Store weitergeleitet. Außerdem gibt es immer wieder ein Angebot der Woche, womit sich teilweise bis zu 50% sparen lassen.

AndroidPit App Center

GetJar

GetJar ist ein App Store, der über 750.000 Apps für ein Großteil aller mobilen Plattformen bietet, sich dabei jedoch ausschließlich auf kostenlose Apps beschränkt. Für Android stehen schätzungsweise 150.000 Apps bereit, die über die Website oder eine spezielle App heruntergeladen werden können. GetJar hatte früher eine Funktion, die vermutlich für Amazons Idee der Free App of the Day Pate stand: GetJar Gold. Damit konnten registrierte GetJar-Kunden eine üblicherweise kostenpflichtige App gratis herunterladen, installieren und nutzen.

GetJar

SlideME

Der SlideME App Store dürfte neben Amazon die größte Alternative zum Google Play Store sein und ist vor allem in Ländern verfügbar, wo es den Play Store von Google nicht offiziell gibt. Auch hier ist das Angebot an kostenlosen Apps auf den ersten Blick größer als das der kostenpflichtigen Apps. Bezahlt werden kann wie üblich per Kreditkarte aber auch per Guthaben (SlideME Wallet genannt), PayPal oder Amazon Payments. Der SlideME Wallet kann per PayPal oder Amazon Payments aufgeladen werden.

SlideME

Samsung Apps

Auf vielen Geräten von Samsung installiert der südkoreanische Konzern auch einen eigenen App Store, in welchem eine Vielzahl an kostenlosen aber auch kostenpflichtigen Apps heruntergeladen werden kann. Wie überall gibt es als Zahlungsmethode die Kreditkarte und als Alternative zur Kreditkarte lediglich Gutscheine. Allerdings können nur Kunden mit einem Samsung-Gerät auf den App Store zugreifen, der zudem für Käufer verschiedener hochpreisiger Modelle erfreuliche Überraschungen bereit hält: Kostenlose Apps, die normalerweise einiges an Geld kosten. Zum Beispiel EA’s Dead Space oder Gamelofts Modern Combat 2 HD. Selbst für die Note-Modellreihe bietet der Samsung App Store einige S-Pen-angepasste Apps bereit, die im Zuge eines Programmier-Wettbewerbs entstanden waren.

Samsung Apps

 

AppBrain

Der Dienst AppBrain als solcher ist eigentlich kein App Store im herkömmlichen Sinne, denn dieser verweist letzten Endes auch nur auf den Play Store von Google. Dennoch sei dieser hier mit erwähnt, da er der erste Browser-basierte App Store für den Desktop PC war. Quasi das große Vorbild für den späteren Webclient des Google Play Store. Mit einem Konto bei AppBrain lässt sich zum Beispiel eine Liste aller installierter Apps anlegen, sodass bei einem Werksreset des Gerätes oder dem Wechsel auf ein neues Modell alle vorher genutzten Apps wieder zur Verfügung stehen. Vorausgesetzt natürlich, dass das neue Smartphone oder Tablet kompatibel zur App ist.

AppBrain

 

Damit habt ihr einen recht guten Überblick über die bekanntesten Alternativen zum Google Play Store für Apps. Freilich gibt es noch dutzende weitere App Stores, die hierzulande weniger bekannt oder beliebt sind. Falls ihr einen solchen noch kennt, könnt ihr uns den gerne mitteilen und wir nehmen diesen mal kurz unter die Lupe.

 

Bereits veröffentlichte Beiträge:

In Kürze folgende Beiträge:

  • Teil 5: Wie richte ich mir meine Homescreens ein ?
  • Teil 6: Datensicherung
  • Teil 7: Datenaustausch über BT, WLAN und USB
  • Teil 8: Welches ist das richtige anDROID Smartphone für mich?

Wie sieht es mit euch aus? Gibt es noch Themenbereiche die wir völlig vergessen haben und über die dringend aufgeklärt werden muss?
Dann ab in die Kommentare damit!

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

1 Gedanke zu „[anDROID für Anfänger erklärt] Teil 4: Was sind Apps und wo bekomme ich sie her?

  • Wirklich ein sehr brauchbarer Artikel. Gerade wir (die wir über die OUYA berichten), wissen wie viel das Betriebssystem Android wirklich drauf hat und, dass es oftmals unterschätzt wird. 🙂

    Antwort

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