AndroidNews

Android N: Das ist alles an neuen Funktionen zu erwarten

Google Android N

Während Android 6.0 Marshmallow noch eine sehr geringe Verbreitung vorweisen kann, laufen die Spekulationen rund um die nächste Version mit dem vorläufigen Namen Android N bereits auf Hochtouren. Einige Dinge sind schon von Google selbst gewissermaßen bekannt gegeben worden und andere Dinge werden vermutet, weshalb wir einen kleinen Überblick von dem möglichen Android 7.0 Nutella geben wollen.

Dieses Jahr hat sich Google einen besonderen Ort für die Hauseigene Entwickler-Konferenz namens Google I/O ausgesucht, denn sprichwörtlich nebenan werden Android N, die zweite Cardboard-Generation (zum Beitrag), Dienste sowie andere Neuerungen vorgestellt (zum Beitrag). Doch was wird überhaupt alles neu sein bei Android 7.0? Nun, es gibt so einiges zwischen offiziell bestätigt, in Arbeit oder einfach nur von den Fans gewünscht.

Android N: Die bestätigten Dinge

Eine der vielleicht spannendsten Dinge rund um das kommende Android ist der Punkt, dass man die mit Android 5.0 Lollipop eingeführte Developer Preview auch mit Android N fortsetzen wird. Das bedeutet, dass direkt nach der offiziellen Ankündigung der neuen Android-Version noch am 18. Mai 2016 die ersten Preview-Firmwares für die aktuellen Nexus-Modelle wie das Google Nexus 5X von LG und das Google Nexus 6P von HUAWEI zum Download bereitstehen. Ob auch weitere Nexus-Modelle wie das Nexus 9 von HTC, Nexus 6 von Motorola und frühere Modelle dabei sind, ist fraglich.

Der zweite Punkt ist vor allem für Tablet-Nutzer interessant, denn mit Android N soll tatsächlich das schon seit Jahren vermutete Multi Window nativ in Android Einzug halten. Mehr oder minder offiziell bestätigt wurde dies vom Entwickler-Team des Google Pixel C, welche in einer Ask-Me-Anything-Session kurz AMA auf reddit genau dieses Detail ausplauderten (zum Beitrag). Ob Multi Windows nur auf Android Tablet-Modelle und unter Umständen auch Android Phablets beschränkt ist oder ob auch jedes normale Smartphone davon Gebrauch machen kann, bleibt bis zur Google I/O 2016 offen.

Schon jetzt kann man in Android 6.0 Marshmallow ein frühes und mit Bugs behaftetes Multi Window aktivieren, sofern man dieses hoch experimentelle Feature ausprobieren will.

Überhaupt sollen Android Tablets eine zentralere Rolle als bisher einnehmen unter Android N. Auch dieses Detail war Teil der reddit AMA-Session mit dem Google Pixel C Team, nur ging man damals nicht weiter auf das Thema ein. Spekulativ ist daher, was für Funktionen Einzug halten werden. Die größte Hoffnung besteht nicht nur in einem optimierten Multitasking unabhängig von Multi Window, sondern vor allem auf einem stärkeren Fokus für Tablet-optimierte Apps. In diesem Punkt hat Apple mit dem iPad nach wie vor die Nase vorn.

Auf technischer Ebene ist der Wechsel von den Java APIs hin zur freien Open-Source-Alternative OpenJDK die größte Veränderung, die sich für App-Entwickler abzeichnet. Der Wechsel selbst ist schon von langer Hand geplant und wird mit Android N nun endlich in die Tat umgesetzt (zum Beitrag), unter anderem wegen des Patentstreits mit Oracle und in wie weit Google unrechtmäßig API-Schnittstellen von Java geklaut hat, ohne Lizenzgebühren zu bezahlen.

Android N: Das wird vermutet

Seit der Version 1.5 vom 30. April 2009 trägt jede größere Ausgabe von Android eine Süßspeise oder ein Dessert als offiziellen Beinamen, um die Bezeichnung bei den Nutzern prägnanter zu machen. Aktuell sind die beiden größten Favoriten Nutella und Nougat, mit denen sich Android 7.0 aka Android N schmücken könnte. Bis zum offiziellen Start der neuen Nexus-Generation im Herbst 2016, wird sich Google vermutlich nicht in die Karten schauen lassen.

Die 2016er Nexus-Modelle sind sowieso eine Sache für sich: Angeblich soll HTC bereits den Zuschlag erhalten und gleich zwei Geräte in der Entwicklung haben (zum Beitrag).

Vielleicht ist mindestens eines davon mit einem Stylus ausgestattet, denn genau das soll angeblich mit Android N Einzug halten. Was Samsung seit Jahren mit der Galaxy-Note-Reihe vor macht, könnte mit dem nächsten Android fester Bestandteil des Betriebssystems werden. Zwar muss dann auch weiterhin die spezielle Technik im Display verbaut sein, aber Android würde dann schon ab Werk einen Stylus mit feiner Spitze erkennen können. Dem Zubehör-Markt wäre das sicherlich zuträglich und lässt auch auf eine wachsende Anzahl an Android Apps mit Stylus-Unterstützung hoffen. Witzig ist dabei, dass der entscheidende Hinweis von Samsung selbst kam und zwar von der Entwickler-Website zum Thema S-Pen-Integration.

Weniger wahrscheinlich aber immer wieder mal im Gespräch ist die Verschmelzung von Android und Chrome OS. Google selbst hat einen Bericht des Wall Street Journal zum Tod von Chrome OS dementiert und die Weiterentwicklung des Cloud-abhängigen Betriebssystems bekräftigt (zum Beitrag), aber das Teile von Chrome OS in Android N einfließen werden lässt sich nur schwerlich leugnen. Wäre immerhin für eine bessere Tablet-Unterstützung von Vorteil.

Ein weiteres Gerücht das als realistisch gilt, ist die Integration einer neuen Messaging-App mit SMS/MMS-Unterstützung mit Android N. Ob diese Hangouts ersetzen wird oder ob es ein stark verbessertes Hangouts selbst ist, bleibt offen. Fakt ist, dass die Rich Communication Services Plattform kurz RCS stärker im Mittelpunkt steht als bisher, zu deren Standard Google sich in letzter Zeit stärker engagiert.

Android N: Wünsche und Hoffnungen der Fans

Eines der mit am meisten gewünschten neuen Features für Android N war in der Developer Preview von Android 6.0 Marshmallow erstmals verfügbar gewesen und das ist das sogenannte Dark Material Theme. In der finalen Version von Android M hat Google die Möglichkeit entfernt (zum Beitrag) und einige Fans wollen genau dieses dunkle Thema für Android N als offizielle Funktion zurück haben. Gerade Besitzer eines Google Nexus 6P von HUAWEI mit seinem AMOLED-Display würden sich darüber freuen – immerhin verbraucht ein AMOLED-Panel bei dunklen Hintergründen weniger Energie als bei hellen Hintergründen.

Eine weitere Verbesserung wird bei Smart Lock for Passworts mit Android N erhofft, dem Passwort-Manager von Google (zum Beitrag). Damit soll die Ersteinrichtung eines neuen Android Smartphone oder Android Tablet mit Android N einfacher werden, weil nach der Installation einer App mit Login automatisch eben diese Login-Daten eingetragen werden. Die verbesserte Smart-Lock-Funktion soll Teil des erweiterten Backup-Prozesses sein.
Da jedoch nur wenige Apps das Feature überhaupt unterstützen besteht die Hoffnung, dass mit dem neuen Android sich genau dies ändert.

Auf die Akkulaufzeit wirkt sich eine solche Funktion zwar nicht aus, aber auch im Bereich Energieverbrauch erhoffen sich Fans und Beobachter wieder einige neue Tricks der Entwickler. Nachdem der Doze-Modus von Android 6.0 Marshmallow endlich die versprochene Ausdauer im Standby brachte (zum Beitrag) – bei Android 5.0 Lollipop war da irgendwie der Wurm drin – soll Android 7.0 in diesem Punkt weitere Verbesserungen bringen. Vielleicht haben die Google-Ingenieure ja ein Pendant für die aktive Nutzung der Geräte gefunden, welcher analog zum Doze-Modus im Standby den Energieverbrauch optimiert.

Bis dahin muss man auf Apps zurückgreifen, die wir euch im nachfolgenden Artikel etwas näher vorgestellt haben:

Top Power Tools: Mehr Akku Laufzeit durch die richtige App!

Neben diesen Dingen könnte Google mit Android N auch das eingeführte System der Berechtigungen weiter verbessern und den Berechtigungsmanager (zum Beitrag) so ausbauen, dass auch für ältere Apps ohne dem API-Level 23 einzelne Berechtigungen entzogen werden können. Schließlich werden die wenigsten Entwickler ihre Apps ganz speziell für Android 6.0 Marshmallow und neuer anpassen, sodass eine solche Erweiterung des Systems auf reges Interesse stoßen dürfte.

Vor allem hätte es auch eine wichtige Signalwirkung: Google nimmt die Sicherheit seiner Nutzer ernst und gibt diesen Möglichkeiten an die Hand, allzu neugierige Apps selbst in die Schranken verweisen zu können. Es wäre zumindest ein dickes Ausrufezeichen für die ewigen Datenschutz-Kritiker.

[Quelle: AndroidAuthority]

Beitrag teilen:

Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert