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Android N: Java wird komplett von OpenJDK ersetzt

Google Android N - von Java JDK zu OpenJDK

Wie die nächste Android-Version anstelle der vorläufigen Bezeichnung Android N tatsächlich heißen wird ist zwar noch unklar, aber einige größere Änderungen werden unabhängig davon anstehen. Mindestens eine davon hat ihre Ursprünge in einem rechtlichen Streit mit Oracle, denn die Zeit des proprietären Java-Quellcodes von Oracle in Android neigt sich dem Ende zu.

Seit seinen Anfängen von 2005 – damals noch von Andy Rubin und dessen Unternehmen Android Inc. für Smart Cameras konzipiert (zum Beitrag) – basiert Android zu großen Teilen auf proprietären Java-Quellcode, was kurze Zeit nach dessen Aufstieg an die Spitze des Smartphone-Marktes zu etlichen gerichtlichen Auseinandersetzungen führte. Der bekannteste Fall dürfte die Oracle-Verhandlung sein, welche Google nun mit dem kommenden Android N ein für alle mal aus der Welt schaffen will.

Große Veränderungen mit Android N

Einige Entwickler der Plattform Ycombinator Hacker News stolperten auf größere Veränderungen im Quellcode des Android Open Source Projektes, welches die Grundlage für Android an sich und damit auch dem kommenden Android N bildet. Kurz darauf bestätigte Google gegenüber VentureBeat bestätigte schließlich ein Sprecher von Google, dass man mit der nächsten größeren Android-Version, sprich Android N, jeglichen proprietären Code des Java Development Kit durch die freie Open-Source-Implementierung OpenJDK ersetzt.

Für Entwickler dürfte sich durch den Wechsel selbst nicht viel ändern, da das OpenJDK alle proprietären Code-Bestandteile von Java nach baut und unter freier Lizenz veröffentlicht. In wie weit sich die API-Schnittstellen bestimmter Teile von Android N im Vergleich zu den bisherigen Versionen verändern, wird Google womöglich erst mit der Veröffentlichung oder zumindest der ersten offiziellen Vorstellung des neuen Betriebssystems zur Google I/O 2016 bekannt geben. Googles Pressesprecher selbst formulierte die Veränderung folgendermaßen (übersetzt von uns):

Als eine Open-Source-Plattform baut Android auf die Zusammenarbeit der Open-Source-Gemeinde auf… In unserer bevorstehenden Veröffentlichung von Android planen wir die Java-Bibliotheken von Android mit einem OpenJDK-basierenden Ansatz zu ersetzen, um eine allgemeine Basis für Entwickler zu schaffen, um Apps und Dienste zu entwickeln. Google hat lange daran gearbeitet, die OpenJDK-Community zu unterstützen und wir freuen uns darauf, auch in Zukunft weiter zum OpenJDK-Projekt beitragen zu können.

Auch wenn der Wechsel selbst ein wenig überraschend kommt, laufen die Vorbereitungen schon länger. So hat Google in den letzten Android-Versionen vor Android N etliche Teile der Java-relevanten Bestandteile des Betriebssystems gegen Alternativen aus dem OpenJDK ersetzt. Insofern setzen die Entwickler von Google mit der nächsten großen Android-Version lediglich den Schlussstrich für den Wechsel zum OpenJDK.

Vorläufig nicht mehr aber auch nicht weniger, auch wenn Google offiziell lediglich einige neue Möglichkeiten von Java 8 in Android integrieren möchte. Das Damokles-Schwert namens Oracle ist der eigentliche Hauptgrund für diese umfassende Veränderung.

Alles nur eine rechtliche Frage

Man könnte jetzt argumentieren, dass Google den Open-Source-Gedanken des Betriebssystems dadurch weiter kräftigt und Quell-offene Software weiter unterstützen sowie fördern möchte, doch der Wechsel hat einen banalen Grund: Oracle. In den Jahren von 2010 bis 2012 lag Google mit Oracle im Streit, ob in Android denn nun urheberrechtlich geschützte API-Schnittstellen eingebaut wurden oder nicht. Nach und nach standen die Fragen zur Debatte, ob eine Programmiersprache wie Java und deren zugehöriger API-Schnittstellen überhaupt grundsätzlich schützenswert ist (zum Beitrag).

Den Streit hat Google zwar nach etlichen teils nervenaufreibenden Wendungen für sich entscheiden können (zum Beitrag), aber die Gefahr einer erneuten Klage besteht bis heute. Von daher nimmt Google kurzerhand den kostengünstigeren Weg und ersetzt das Java Development Kit und dessen Codeteile von Oracle gegen die freie Implementation von OpenJDK.

Das und nichts anderes dürfte die einzige Motivation hinter dem Schritt sein, welcher einigen Entwicklern zuerst aufgefallen war. Und für uns Nutzer? Wird sich voraussichtlich nichts ändern.

[Quelle: VentrueBeat]

 

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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