Nun zieht der Streit zwischen Apple und Epic Games doch größere Kreise als ursprünglich gedacht. Denn der US-Softwarekonzern Microsoft schlägt sich nun auf die Seite der Fortnite Spiele-Entwickler. Aber nicht nur weil sie die hohe Apple Provision aller im App-Store verkauften Artikel als ungerecht empfinden, sondern weil sie primär ihre eigenen Spiele in Gefahr sehen. Denn Apple droht alle Developer-Konten von Epic Games zu sperren, womit auch die von vielen verwendete Unreal Engine in Gefahr ist.
Doch das allein schien Apple nicht zu reichen. Denn die Developer-Konten von Epic wurden ebenfalls gesperrt. Da aber der Spiele-Publisher zugleich Entwickler der viel verwendeten Unreal Engine (3D-Grafik-Plattform) ist, führt das über kurz oder lang zu weiteren Problemen anderer Spieleentwickler, wie beispielsweise Microsoft. Und genau jene haben nun ein Statement der Gerichtsbarkeit im Streit der beiden Unternehmen zukommen lassen. Der Microsoft-Chef der Unterhaltungssparte Phil Spencer äußert sich auf Twitter zusammenfassend wie folgt:
„Heute haben wir eine Erklärung zur Unterstützung von Epics Anfrage eingereicht, den Zugriff auf das Apple SDK für seine Unreal Engine beizubehalten. Es ist wichtig für andere Spieleentwickler und Gamer sicherzustellen, dass Epic weiterhin Zugriff auf die neueste Apple-Technologie hat.“
Die Unreal Engine wurde 1998 eher als Showreel im Ego-Shooter Unreal auf den Markt gebracht. Seitdem partizipieren unzählige Spiele wie Duke Nukem Forever, Deus Ex, Tom Clancy’s Splinter Cell und aktuell Pro Evolution Soccer 2022 von Konami von der Grafik-Engine. Microsoft, die beispielsweise die Engine Plattform übergreifend für Forza Horizon verwenden, haben aber noch ein weiteres Interesse an der Auseinandersetzung zwischen Apple und Epic Games.
Denn das für September 2020 geplante Microsoft Project xCloud (Cloud-Gaming-Dienst) wird bis auf Weiteres nicht für iOS verfügbar sein. Wie im Übrigen das Google-Pendant Stadia auch nicht. Auch Microsoft streitet sich also mit dem Unternehmen um Zutritt zu dem Apple App Store. Es dürfte hier noch längst nicht das letzte Wort gesprochen sein, denn auch eine EU-Kommission untersucht parallel die „Apple App Store“-Richtlinien auf Verstöße gegen das EU-Wettbewerbsrecht.
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