CMF Phone 1 im Test: Günstig und dennoch gut?
Das CMF Phone 1 ist das erste Smartphone des ebenfalls noch recht jungen Londoner Start-up-Unternehmens Nothing. Das Android-Handy überrascht nicht nur durch ein einzigartiges Design, sondern auch einem Startpreis von nur 200 Euro (UVP 239 €). Doch wie gut schlägt sich solch ein preiswertes Android-Smartphone im Alltag. Das hat die GO2mobile-Redaktion für Euch in dem nun folgenden Test herausgefunden. Viel Spaß beim lesen!
Inhaltsverzeichnis
- Design und Verarbeitung
- Display
- Prozessor und Speicher
- Kamera
- Akku
- Software
- Technische Daten
- Fazit
- Bewertung & Kurzfassung
Intro
Das CMF Phone 1 ist in meinen Augen eine kleine Zäsur. Gibt es das Android-Smartphone zum Verkaufsstart für unter 200 Euro mit einem ganz besonderen Fokus auf Individualität und Design. Unglücklicherweise zwei Kriterien die in meiner Entscheidungsfindung für mein nächstes Smartphone ganz weit oben stehen.
Das Smartphone muss mich jeden Tag aufs Neue überraschen und erfreuen. Und in der Tat – ohne das Testurteil vorwegzunehmen – das tut das CMF Phone 1. Da es sich hier um ein Sublabel von Nothing handelt sind dessen Gene, inklusive dem einzigartigem Betriebssystem, an allen Ecken und Enden zu verspüren.
Bleibt aber bei all der Lobhudelei noch die Frage, ob das Display-, der Akku-, die Kamera- und die Performance des preiswerten Android-Smartphone für den täglichen Umgang ausreicht? Das soll nun unser ausführliche Test zeigen.
Design und Verarbeitung
Zwei Kriterien fallen beim Erstkontakt mit dem CMF Phone dem aufmerksamen Betrachter ins Auge: Der für 2024 breite schwarze Rand rund um das sonst knackig anmutende Display und ein wundersames Rad auf der Rückseite unten rechts. Stört mich der schwarze Rahmen eher weniger, war zu dem Rad im Vorfeld vermutet worden, dass sich darüber die Lautstärke des Smartphones regulären lässt. Leider – oder vielleicht Gott sei Dank – ist dem nicht so.
Vielmehr dient das abschraubbare kreisrunde Etwas für diverses optional erhältliche Zubehör wie einen ausklappbaren Standfuß, ein Lanyard (Schlüsselband) oder ein Case für bis zu drei Kredit- oder ID-Karten. Was Ihr bei dem Kauf des Smartphones gespart habt, dürft Ihr bei dem pro Utensil 25 Euro teuren Zubehör wieder zum Fenster rauswerfen. Die austauschbaren Rückseiten (samt Tasten) in den Farben Schwarz, Orange (erst ab dem 14.09.24), Hellgrün und Blau kosten hingegen 35 Euro. Angeblich sind hier auch noch Rückseiten mit einem verbauten Near Field Chip (NFC) zum kontaktlosen Bezahlen geplant. Ich kann es mir nur wünschen!
Das kantige Design gefällt mir persönlich sehr und bietet auch bei der Größe von 164 x 77 x 8 Millimeter und einem Gewicht von 197 Gramm ein eine gute Haptik, welche Euch auch lästige Fingerabdrücke auf der Rückseite vorenthält. Eine kleine Umgewöhnung bedarf es für die Tasten. Der Power- und Standby-Button ist nahezu mittig auf der rechten und die Lautstärketaste auf gleicher Höhe auf der linken Seite positioniert.
Auf der Unterseite ein mittig sitzender USB-Type-C-Port, eine Öffnung für ein Mikrofon, der SIM-Tray für zwei Nano-SIM-Karten oder einer Nano-SIM- & einer microSD-Karte (max. 2 TB), sowie eine kleine Lochleiste für den Mono-Lautsprecher. Richtig – auf der Oberseite keine Speaker-Öffnung sondern nur nur ein weiteres Mikrofon zur Analyse von störenden Außengeräuschen. Der Sound ist aber dennoch vollkommen okay.
Die Verarbeitung ist sehr gut. Als Schutz gegen das Eindringen von Staub und Wasser gibt es „nur“ eine IP52-Zertifikation. Das liegt hauptsächlich an dem modularen Konzept der austauschbaren Rückseite, den CMF bei seinem ersten Smartphone verfolgt.
Design- und Verarbeitungs-Resümee
Das CMF Phone 1 hat keine Glyph-LEDs auf der Rückseite und dennoch – oder auch gerade deswegen – gefällt es. Es ist mit seinem Rad ein echter Hingucker und bietet durch die austauschbare Rückseiten und optionalem Zubehör einen echten Mehrwert. Design und Verarbeitung bekommen die maximal zu vergebenen Punkte, wenn auch nur IP52 zertifiziert.
Display
Das CMF Phone 1 kommt mit einem 6,67 Zoll großem AMOED-Display. Trotz des günstigen Preises kein LCD-Panel! Hut ab! Die Auflösung ist mit 2.400 x 1.080 Pixel auch komplett ausreichend. Dazu noch mit 700, bzw. 2.000 Nits maximaler Helligkeit unter direktem Sonnenlicht, sehr leuchtstark und knackig. Auch kein Standard bei diesem Preis, die verbaute LTPS-Technologie, welche eine adaptive Bildwiederholrate bis zu 120 Hertz gewährt. Die Touch-Abtastrate beträgt 240 Hertz und die PWM-Frequenz liegt bei 960 Hertz.
Die Blickwinkelstabilität, Kontrast, Dynamik, Farbtemperatur und maximale Helligkeit ist – ich muss es immer wieder erwähnen – für den Preis überragend. Wenn etwas nicht gefällt, lässt es sich einstellen. Inklusive dem Always-on-Display, welches ebenfalls dank vieler Nothing-Widgets jede Menge Freiraum für Individualisten lässt.
Display-Resümee
Das 6,67-Zoll-Display überzeugt trotz des günstigen Anschaffungspreis auf ganzer Linie. Eine Bildwiederholrate von 120 Hz in einem AMOLED-Panel haben wir nicht erwartet.
Prozessor und Speicher
Das CMF-Phone kommt nicht mit einem Snapdragon-Prozessor von Qualcomm. Die oberste Prämisse war Geld sparen und so wurde es ein nicht qualitativ minderer SoC (System on a Chip) mit einem im 4-Nanometer-Prozess gefertigtem Dimensity 7300 von MediaTek. Der Octa-Core-Prozessor arbeitet mit vier Cortex-A78-Kernen die bis zu 2,4 GHz takten. Zusätzlich gibt es vier weitere Cortex-A55-Kerne, welche bei einer Maximaltaktung von 2,0 GHz für weniger anspruchsvolle Aufgaben beschäftigt sind, um Energie zu sparen. Für grafische Belange kommt eine Mali-G615-MC2-iGPU (Graphics Processing Unit) von ARM zum Einsatz.
Im Alltag waren keine Unterschiede zu einem herkömmlichen Flaggschiff-Prozessor zu verspüren. Auch Performance hungrige Spiele wie Asphalt 8, Real Racing 3 oder Call of Duty konnten trotz optimierter Grafikeinstellungen durch das HD-Ressourcen-Paket ohne Probleme gespielt werden. Auch die Temperatur-Entwicklung hielt sich komplett im Rahmen. Ich behaupte sogar, das nicht zuletzt aufgrund der leicht gummierten Rückseite nahezu keine Hitze zu verspüren war.
Natürlich haben wir uns nicht nur auf unser Gefühl verlassen, sondern auch entsprechende Tools wie CPU-Throttling, 3D Mark, Geekbench und AnTuTu zu Rate gezogen. Im Geekbench 6 gab es im Single-Core- 1.026 und im Multi-Core-Test 2.925 Punkte. Zum Vergleich: Das Honor Magic 6 Pro erreichte mit einem Snapdragon 8 Gen 3-Prozessor 1.159 Punkte und im Multi-Core-Test 4.174 Punkte.
Der AnTuTu-Benchmark-Test förderte 672.328 Punkte zu Tage. Auch hier der Vergleich zum Honor-Flaggschiff mit 1.339.089 Punkten. Damit liegt das CMF Phone 1 auf dem Niveau des Samsung Galaxy S21 FE oder Poco F3 von Xiaomi. Also kein Grund für Klagen.
Speicher
Schaut man auf die technischen Daten bei Nothing soll dort das kleinste Modell 6 GB RAM und 128 GB internen Speicher besitzen. Die zweite und gleichzeitig größte Version soll 8 GB RAM und 256 GB internen Speicher verbaut haben. Wir haben die kleinste Version bei Amazon gekauft, können aber nachweislich 8 GB LPDDR 5x Arbeitsspeicher mit besagten 128 GB internen Programmspeicher vorweisen. Ob es noch eine kleinere RAM-Version geben wird, wissen wir nicht. Wir finden sie zumindest nicht. Ebenfalls 2024 eine kleine Seltenheit: besagter Speicher lässt sich mittels microSD-Speicherkarte bis zu einer maximalen Speichergröße von 2 Terrabyte erweitern. Wir haben testweise eine 512 MB große Karte eingelegt, welche ohne Probleme eingebunden wurde.
Prozessor- und Speicher-Resümee
Kein Qualcomm-Prozessor, aber der MediaTek-Chip rockt ebenfalls die Hütte. Und das Beste – der interne Programmspeicher lässt sich bis zu 2 TB erweitern.
Kamera
Jetzt könnte es noch einmal haarig werden. Nothing verbaut in seinem Sparhandy auf der Rückseite nur eine Dual-Kamera. Genau genommen ist es sogar nur eine Single-Kamera. Denn bei der zweiten Kamera (die Obere) ist lediglich ein Portrait-Objektiv verbaut. Sprich die 2-MP-Tiefen-Kamera erzeugt die Unschärfe im Hintergrund.
Hier gibt es zur Auslieferung, wie schon beim OnePlus 8 Pro, einen kleinen Partytrick. Die Portraitkamera kann aufgrund fehlenden Infrarot-Filter in einem gewissen Umfang durch schwarzen Akryl-Kunststoff „durchsehen“. Also der Klassiker, mit entsprechender Drittanbieter-Foto-App, die den Tiefensensor im Monochrom-Modus anspricht, seht Ihr die Batterien Eurer Fernbedienung, obwohl diese durch die Abdeckung vor Euren Blicken geschützt sein sollte.
Und während ich Euch lang und breit von dem Röntgen-Trick erzähle, hat Akis Evangelidis (Mitbegründer von Nothing) von der Möglichkeit erfahren und bereits ein Update angekündigt, das den Missbrauch verhindern soll. Irgendwie schade.
Technische Daten der Dual-Hauptkamera
Das CMF Phone 1 hat einen 50-MP-IMX882-Image-Sensor von Sony für die Hauptkamera verbaut. Der hat eine Größe von 1/1,95 Zoll und fotografiert mit einer Pixelgröße von 0,8 µm. Digital verewigt werden die Aufnahmen im typischen Pixel-Binning-Verfahren mit 12,6 Megapixeln (1,56 µm). 50 Megapixel können aber auch forciert werden. Die maximale Offenblende beträgt f/1.8.
Es gibt mit knapp 79 Grad ein minimales Weitwinkel-Objektiv, da man ja generell auf eine Ultra-Weitwinkel-Kamera mit einem 120 Grad Sichtfeld verzichtet. Ebenfalls verzichtet Nothing auf eine optische Bildstabilisierung (OIS). Zumindest gibt es einen Phasenerkennungs-Autofokus (PDAF).
Der maximale Zoom beträgt in 10-facher digitaler Vergrößerung eine äquivalente Brennweite von 260 Millimeter. Ich vermute von der 1x (26 mm) bis 2x Vergrößerung einen optisch verlustfreien Zoom (52 mm). Meine Hand würde ich aber nicht ins Feuer legen.
Bei der zweiten Kamera handelt es sich wie bereits erwähnt um eine 2-MP-Portraitkamera, welche von einem 1/5,1 Zoll großem SC202-Tiefensensor von SmartSens befeuert wird. Seine Pixelgröße beträgt 1,75 µm bei einer äquivalente Brennweite von 26 bis 52 Millimeter. Die maximale Offenblende wird mit f/2.4 angegeben. Wer die obere Kamera zu Gegenkontrolle zuhält, wird auch den Verlust der Unschärfe bemerken.
Technische Daten der Frontkamera
Bei der 16-MP-Frontkamera mit einer Blende von f/2.0 greift Nothing erneut tief in die unbekannte Sensor-Kiste. Hier verbaut das Londoner Start-Up einen 1/3.1 Zoll großen GC16B3-Bildsensor von GalaxyCore. Die Pixelgröße beträgt 1,0 µm. Mit 24 und 29 Millimeter gibt es zwei äquivalente Brennweiten mit einem festen Fokus.
Tagesaufnahmen
Keine Frage, wie inzwischen bei fast jedem Smartphone was wir testen, geben Tagesaufnahmen wenig Gründe zur Kritik. Logisch, in diesem Bereich wird die Kamera am häufigsten bemüht. Und so kann auch das CMF Phone 1 auf diesem Sektor komplett überzeugen. Fotos in die Sonne mag das Nothing-Phone nicht, es sei denn Ihr schätzt den künstlerischen Charakter der Aufnahme.
Weitwinkel- Aufnahmen
Wie bereits erwähnt, verzichtet Nothing auf eine Ultra-Weiwinkel-Kamera, versucht das Feld aber mit der Hauptkamera ein wenig abzudecken, da diese ein Sichtfeld von 79 Grad bietet. Dennoch habe ich diese Einstellung bei meiner Fotosafari recht häufig vermisst, weil ich einfach nicht alles aufs Foto bekommen habe, was ich gern digital verewigt hätte. Es gibt noch einen Panorama-Modus der 180-Grad-Aufnahmen macht. Das war mir dann aber ein wenig übertrieben. Fairerweise muss ich aber gestehen, das die Wahl von Nothing wohl die weiseste war, oder was meint ihr?
„Makro“-Aufnahmen
Einen echten Makro-Modus gibt es ebenfalls nicht, eben aufgrund der fehlenden Weitwinkel-Kamera. Doch das Handicap lässt sich mit der richtigen Entfernung und ein wenig Zoom kompensieren. Die Hauptkamera lässt Euch ungewöhnlich nah an Euer Motiv ran.
Zoom-Aufnahmen
Wie auch schon das Google Pixel 8a (Test), was ja auf dem Sektor der Fotografie immer noch viele Menschen positiv überrascht, besitzt das CMF-Phone einen sehr begrenzten Zoommodus. Es gibt drei Fixpunkte bei 1x, 2x und der 10-fachen Vergrößerung. Bis zur 5-fachen Vergrößerung sind die Aufnahmen völlig okay, danach bitte keine großen Abzüge mehr.
Nacht-Aufnahmen
Ich habe meiner Nachttour bewusst Motive gewählt, die so gut wie gar keine Beleuchtung erhielten. Also die ungünstigsten Bedingungen für eine Smartphone-Kamera. Dafür hat sie sich aber recht gut geschlagen. Klar umso dunkler die Bereiche werden, umso schlechter das Ergebnis. Das ist aber eine Disziplin, bei der auch Flaggschiffe regelmäßig Federn lassen. Für das was wir an der Kasse bezahlt haben, sind die Aufnahmen völlig zufriedenstellend.
Mit mehr künstlichem Licht, werden auch die Fotos besser. Aber auch hier sollte man das direkte fotografieren in Lichtquellen vermeiden.
Frontkamera-Aufnahmen
Die Frontkamera ist auch im Portrait-Modus verwendbar und bietet zwei Zoomstufen. Auch hier behaupte ich, dass die Qualität für ein Mittelklasse-Smartphone völlig okay ist. Bei Nachtaufnahmen gibt es ein Displaylicht, sodass Ihr Euch zwei Sekunden lang nicht bewegen solltet.
Portrait-Aufnahmen
Da es schon eine Portrait-Kamera mit einem 2-MP-Tiefensensor gibt, packe ich Euch auch noch eine Aufnahme mit in meine Fotosammlung. An sich ist das Ergebnis völlig okay. Die Aufnahme zeigt jeweils das Extrem der Tiefenschärfe. Die bessere Wahl liegt wohl eher dazwischen, welche stufenlos einstellbar ist.
Natur- & lebendiger Modus
Und auch dieses Feature wollen ich Euch nicht vorenthalten. Wir kennen das so bereits von Xiaomi die zusammen mit Leica einen sogenannten Authentic- und Vibrant-Mode bieten. Wer es ein wenig knackiger mag fotografiert im lebendigen Modus der natürlich auch bei Nachtaufnahmen existiert, da das Phone 1 keinen dedizierten Night-Mode hat. Anders als bei Xiaomi müsst Ihr Euch aber nicht bei allen Aufnahmen zwischen den beiden Modi entscheiden. Es handelt sich hier um einen zusätzlichen Bereich (oben links) im regulären Foto-Modus der Smartphone-Kamera.
Kamera-Resümee
Obwohl das CMF Phone 1 nur eine wirkliche Hauptkamera im Angebot hat, sind die Aufnahmen unabhängig der Lichtsituation mehr als nur okay. Ich persönlich hätte anstelle der Portrait-Kamera lieber eine Ultra-Weitwinkel-Kamera gehabt. Aber das ist Geschmackssache.
Akku
Das CMF Phone hat einen 5.000 mAh starke Akku verbaut, auf den sogar aufgrund der austauschbaren Rückseiten ein Blick riskiert werden kann. Ob dieser von Euch später einmal selbst getauscht werden kann, konnte uns bei Nothing noch niemand sagen. Da aber die Europäische Kommission auf dem Sektor hart durchgreift, bleibt das nur zu hoffen. Ob der auch so einfach „modular“ getauscht werden kann, wage ich zu bezweifeln wenn ich mir die Befestigung genauer anschaue. Nothing informiert auch, dass das Entfernen der wiederaufladbaren Batterie mit dem Verlust der Garantie einhergeht.
Der Akku kann mit 33 Watt schnell geladen werden, wobei er mein SuperVOOC-Netzteil von Carl Pei seinem Ex-Unternehmen OnePlus als Schnelllader nicht akzeptierte. Generell sollte man nämlich nicht vergessen zu erwähnen, das ein Netzteil nicht im Lieferumfang enthalten ist. Mit dem Huawei-Netzteil hat das CMF Phone 1 dann das schnelle Laden akzeptiert.
Während mit einem Standard-Ladegerät nach 20 Minuten gerade mal 13 Prozent im Tank waren, waren es bei der Druckbetankung schon 30 Prozent. Nach 30 Minuten Schnellladung war dann schon die Hälfte voll. Die schnellsten von 0 auf 100 Prozent erzielte ich in 80 Minuten. Nicht Rekord verdächtig aber akzeptabel.
Deutlich interessanter war da schon, wie weit ich denn mit meinen vollgeladenem CMF-Phone komme? Während der Testphase, wo wenig Rücksicht auf Verluste genommen wurde, waren durchaus zwei Tage im Bereich des Möglichen. Absolute Klarheit liefert hier der „Work 3.0 Battery life“-Test.
Hier hielt das preiswerteste Nothing-Phone mit einer Restkapazität von 20 Prozent und einer fest eingestellten Bildschirmhelligkeit von 200 Nits und eingeschalteten Flugmodus satte 15 Stunden und 45 Minuten! Zum Vergleich, das mit einem 5.400 mAh starken Akku ausgestattete OnePlus 12 schaffte gerade mal im gleichen Test 11 Stunden und 3 Minuten.
Kabelloses Laden unterstützt das CMF Phone 1 nicht. Es kann aber andere Smartphones mit 5 Watt über ein angeschlossenes Kabel Laden.
Akku-Resümee
Der Akku ist mit einer Kapazität von 5.000 mAh solider Durchschnitt. Was CMF daraus macht kann auf ganzer Linie überzeugen. Kabelloses Laden wäre schön gewesen, habe ich aber nicht erwartet. Das der Akku nicht so ohne weiteres getauscht werden kann, verwundert dann doch.
Software
Neben der außergewöhnlichen Optik der Rückseite beeindruckt wohl die hauseigene Benutzeroberfläche Nothing OS 2.6 auf Basis von Android 14 am meisten den Erstnutzer des CMF Phone 1. Man hat sich hier nicht auf ein neues User-Interface eingelassen, sondern auf die Erfahrungen mit den Nothing-Phones und dem Feedback der Fan Base verlassen.
Schnell noch zu den typischen Fakten: Der Google Sicherheitspatch ist vom 1. Juli 2024, da direkt in der ersten Woche auch schon ein 120 MB großes Update via OTA-Update eintrudelte. Nothing gewährt für seine Sparzwiebel zwei Jahre lang Systemupdates, was Euch also mindestens noch Android in der Version 16 garantiert. Ein Jahr mehr – also drei – gibt es für Google Sicherheitspatche. Das ist angesichts dem Preisniveau absolut vertretbar.
Nun muss ich mich direkt schuldig bekennen: Mit Design und UI-Spielereien gewinnt jeder Hersteller mein Smartphone-Herz und ja, irgendwie beeinträchtigt das auch mein Test-Ergebnis. Kauf ich mir ein Smartphone, dann ist mir die Optik, Haptik und das User Interface wichtiger als ein schnelles SoC (System on a Chip). Schließlich habe ich das Teil ständig in der Hand und vor meinen Augen. Da muss es auf dem Sektor primär überzeugen. Also solltet Ihr mit meinem Testergebnis nicht ganz einer Meinung sein, dann ist das der Grund.
Okay, individuelle Wallpaper, Symbole und Systemfarben bieten andere Hersteller inzwischen auch. Aber die vielseitigen Widgets, welche sich zum Teil auch auf den Sperrbildschirm platzieren lassen oder die coolen System- und Klingeltöne machen das CMF Phone 1 zu dem was es ist: einzigartig!
Software-Resümee
In der Software-Kategorie kann das CMF Phone 1 ganz groß auftrumpfen! Tolle Widgets, viel Individualität und für den Preis eine gute Update-Politik.
Technische Daten
Fazit des CMF Phone 1
Okay, ich will gar nicht lang um den heißen Brei herumreden. Der von vielen kritisierte breite Rand um das Display stört mich Null. Unverständnis bereitet das fehlende NFC zum kontaktlosen Bezahlen. CMF sagt das Smartphone sei primär für den chinesischen und indischen Markt und die brauchen das nicht. Glaube ich ehrlich gesagt nicht. Und Nothing hat auch schon durchblicken lassen, dass es da ganz eventuell eine NFC-Rückseite im Zubehör geben wird. Aha! Das macht jetzt deutlich mehr Sinn! Nochmal 45 Euro on Top – so langsam nähern wir uns regulären Preisen.
Weiterhin hat mir eine Ultra-Weitwinkel-Kamera gefehlt. Aber okay, dafür macht die 50-MP-Primär-Kamera von Sony wirklich gute Bilder. Und die 2-MP-Portrait-Kamera? Wenn der Röntgenblick bleiben würde, ich würde sie feiern. Doch das Update ist schon unterwegs und somit ist sie immer noch besser als eine unnütze Makro-Kamera. Und hey! Das CMF Phone 1 kostet keine 200 Euro. Ich bin also komplett fein mit dem Kamera-Setup.
Beeindruckt hat mich das knackige AMOLED-Display mit 120 Bildern Pro Sekunde. Die MediaTek-Performance reicht komplett für alle Spiele aus dem Play Store und dem Alltagsanforderungen aus. Ihr könnt sogar den Programmspeicher bis zu 2 TB via microSD-Karte erweitern.
Doch die volle Punktzahl – sprich uneingeschränkte Kaufempfehlung – bekommt das CMF Phone 1 aufgrund des einzigartigen Aussehens und der Nothing-Software. Ich liebe dieses Besondere! Egal ob man anschraubbares Zubehör wirklich braucht oder nicht. Und die Blicke, wenn ich Interessierten erzähle, dass ich mit dem großen Rad unten rechts mein Spielzeugauto fernsteuern kann – unbezahlbar! Es ist einfach geil das es anders ist als der übliche Standard. Ist es nicht genau das, was wir immer fordern?
Auch die Nothing-Klingeltöne, die speziellen Widget oder andere kleinere Spielereien begeistern mich einfach jeden Tag aufs Neue, halten das Nutzererlebnis auf einem hohen Niveau und holen mich aus dem Android-Einerlei ab. I love it!
Bewertung & Kurzfassung
Test des CMF Phone 1 239.00 Euro

Produktname: CMF Phone 1
Marke: Nothing
Angebotspreis: 239.00
Währung: Euro
Verfügbarkeit: InStock
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Hardware - 9.5/10
9.5/10
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Verarbeitung - 8.5/10
8.5/10
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Software - 9.5/10
9.5/10
-
Performance - 7.5/10
7.5/10
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Kamera - 8.3/10
8.3/10
-
Akku - 9.2/10
9.2/10
-
Preis/Leistung - 9.9/10
9.9/10
Kurzfassung
Das preiswerteste Nothing Smartphone kostet zum Start unter dem Namen CMF Phone keine 200 Euro. Für den Preis überzeugt das Android-Smartphone nicht nur mit Design und ungewöhnlichen Funktionen, sondern hat ein tolles Display, der Akku rockt und der Prozessor als auch die Kamera reicht für den Alltagsanspruch komplett aus!
Pro
- IP52
- Design
- Der Preis
- Top Display
- Fotos gefallen
- User Interface
- Lange Akku-Laufzeit
- Wechselbare Rückseiten
Kontra
- Keine Ultra-Weitwinkel-Kamera
- Kein Netzteil im Lieferumfang
- Zubehör zu teuer
- Kein NFC