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Erste Eindrücke zu Ubuntu Mobile: Ein System für Bastler?

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Vorgestern stellte Canonical mit Ubuntu Mobile seinen ersten Ableger der beliebten Linux-Distribution für Smartphones vor, dass vor allem in Sachen Oberfläche und Bedienung auf den ersten Blick zu gefallen wusste. Aber kann eine schicke Oberfläche und moderne Bedienung alleine zum Erfolg führen in einem Markt, der härter denn je umkämpft ist?

Das Problem liegt in der Zeit, die Canonical und Mark Shuttleworth noch für das Ubuntu für Smartphones brauchen. Frühestens 2014 sind die ersten Smartphones mit vorinstalliertem Ubuntu geplant, in der schnelllebigen Smartphone-Branche eine halbe Ewigkeit. Die ersten Vorab-Builds für das Galaxy Nexus von Samsung sollen bereits in der kommenden Woche noch während der CES 2013 zur Verfügung gestellt werden. Damit können zumindest Bastler und Entwickler mit einem Galaxy Nexus das System erkunden und anfangen, die ersten Apps für die Plattform zu entwickeln.

Unsere US-amerikanischen Kollegen haben unterdessen erste HandsOn-Videos drehen können von dem neuen System, um erste Eindrücke zu sammeln. Zu sehen sind noch einige Verzögerungen bei der Benutzung des Systems, was vermutlich auf noch zu ungenaue Anpassungen an die Hardware liegen könnte.  Von daher ist noch einiges an Optimierungen durch Canonical zu erwarten, um die Ressourcen und die Hardware optimaler ausnutzen zu können, was Sache der Programmierer ist.

Und genau da liegt vermutlich auch die größte Hürde: Die Akzeptanz der neuen Plattform in der Entwickler-Gemeinde inklusive komplett neuem Ökosystem, dass erst noch aufgebaut werden muss. Und Ubuntu wird nicht alleine sein, immerhin stehen mit Sailfish OS von Jolla (ehemals als MeeGo von Nokia entwickelt), Firefox OS der Mozilla Foundation und Tizen von Samsung in Zusammenarbeit mit Intel drei weitere Kandidaten an, die die Marktdominanz von Android und iOS brechen wollen. Zudem wird die bereits etablierte Konkurrenz Google, Apple und Microsoft nicht untätig bleiben, um ihre Anteile zu halten bzw. auszubauen.

Wichtig für Ubuntu wird sein, möglichst schnell potente Geräte zum Start des Betriebssystems verfügbar zu machen. Wenn bereits zu Beginn die Hardware nicht zu einer flüssigen Bedienung reicht und den Geräten eine relativ lange Lebenszeit beschert, ist die Plattform schon zu Beginn gefährdet. Beste Beispiele für derartige Szenarien sind WebOS von Palm und MeeGo von Nokia. Bei WebOS dauerte Monate, bis Endgeräte mit dem wirklich guten System tatsächlich verfügbar waren. Und MeeGo wurde von Nokia nur auf einem einzigen Modell eingesetzt, welches quasi mit Erscheinen bereits für Tod erklärt wurde.

[Quellen: Engadget & The Verge | via MobileGeeks]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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