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Neues von Appsung – Absatzrückgänge und ausgeschlossene Geräte

Es war verdächtig still um den Monsterprozess zwischen Apple und Samsung, der derzeit im kalifornischen San Jose tobt. Dort stehen sich die beiden Konzerne seit gut 2 Wochen gegenüber im bisher größten Prozess der Patentgeschichte. Zuletzt machte man vor allem wegen Inspirationsquellen und Schadensersatzansprüche auf sich aufmerksam.

Denn der Prozess, welcher heute fortgesetzt wurde, hat einen neuen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Der Finanzexperte Terry Musika hat errechnet, dass Apple bis zu 2 Millionen Geräte (iPhones und iPads zusammen) nicht verkaufen konnte wegen Samsungs angeblichen Patentverletzungen. Zu dieser Aussage kam es, nachdem letzte Woche die Höhe von Apple’s Lizenzforderungen gegen Samsung bekannt wurden. Apple wollte von Samsung bis zu 30 US Dollar pro Smartphone und bis zu 40 US Dollar pro Tablet von den Südkoreanern haben.

Der Bericht von Terry Musika basiert auf drei wichtigen Säulen: Die Höhe des Umsatzes durch Samsungs Produkte, die Höhe der Lizenzgebühren basierend auf den verletzten Patenten und die durch Samsung verlorenen Gewinne für Apple. Kurz gesagt, Musika kommt zu einem Ergebnis von etwa 488,8 Millionen US Dollar, welche Apple durch Samsung verloren haben soll. Zudem bemängelte Musika, dass Samsungs eigene erhobene Daten inkonsistent seien und wie Einnahmen versteuert werden.

 

Darum 2,5 Milliarden Schadensersatz

Wenn man diese drei Punkte des Berichtes zusammen führt, kommt man laut Musika auf die seit einiger Zeit im Umlauf befindlichen 2,5 Milliarden US Dollar an Schadensersatz, wobei der Bericht von Musika von 2,5 bis 2,75 Milliarden US Dollar spricht. Dass das Verteidigerteam von Samsung nicht gerade untätig bleibt, ist da schon zu erwarten. Rechtsanwalt Bill Price brachte Musika dazu auszusagen, dass es noch einige andere Wege gäbe, um Schäden aufzuteilen oder anders zu berechnen. Nach Informationen von The Verge zufolge, hat Apple alleine Musika und seinem Team über 1,75 Millionen US Dollar gezahlt, damit der Bericht pünktlich zur Verhandlung fertig ist.

Price bemerkte zudem an, dass beim Marktstart des iPhone 4S die Versorgung nicht mit der Nachfrage mithalten konnte und es daher schwierig sei, entgangene Umsätze aufgrund von nicht-vorhandenen Geräten zu berechnen. Nachdem Apple seinen Standpunkt kundgab, bat Samsungs Team Richterin Lucy Koh per schriftlicher Erklärung um ein Urteil zu Gunsten Samsungs, da Apple seine eigenen Forderungen nicht glaubhaft hat darlegen können. Richterin Koh verweigerte den Antrag mit den Worten:

„I never get written briefings on Rule 50. Ever.

Ich habe noch nie eine geschriebene Anweisung nach Artikel 50 erhalten. Nie und nimmer.“

Abgesehen davon entschied Richterin Koh, dass die internationalen Verkaufsversionen des Galaxy S, Galaxy S II und Galaxy Ace nicht mehr Bestandteil der Verhandlung sind, weshalb die Geschworenen nicht mehr über etwaige Patentverletzungen durch diese drei Modelle entscheiden müssen. Das wurde nach einer knapp einstündigen Erklärung seitens Samsung erlassen, da Samsung diese drei Modelle nicht im Direktvertrieb in Amerika anbietet. Immerhin befasst sich der aktuelle Fall nur mit durch Samsung in Amerika vertriebene Modelle und nicht internationale Modelle. Zwar sind 3 von insgesamt 20 bemängelten Geräten kein herber Rückschlag für den Konzern aus Cupertino, dennoch ist das ein nicht ganz unbedeutendes Signal.

[Quelle: The Verge 1 und 2 | via AndroidPolice]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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