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Project Vault: Google packt Krypto-System auf eine MicroSD

Google Project Vault

Wenn es um ganz besondere Projekte geht, dann ist Googles Advanced Technology and Projects Group am Zug, welche auf der Google I/O 2015 etwas unbemerkt mit Project Vault das nächste spannende Produkt präsentierten. Nach dem modularen Android Smartphone Projekt Ara und der Gestensteuerung Project Soli ist es nun also ein voll funktionsfähiger Krypto-Rechner.

Sicherheit ist angesichts der Spionage-Affäre der letzten Jahre enorm wichtig geworden und Google will mit Project Vault die passende Hardware dazu bieten. Das Besondere daran ist, dass es sich um ein vollständiges Krypto-System mit all der benötigten Hardware handelt und das auf kleinstem Raum. Die ATAP Group – Googles Spezialisten für ungewöhnlichere Projekte – hat die gesamte Technik inklusive Krypto-Prozessor, Hash-Generator, NFC-Chip, einer Antenne und sogar noch echtem Speicher auf der Größe einer MicroSD-Speicherkarte untergebracht.

Project Vault ist ein unabhängiger Daten-Tresor

Laut ersten Reaktionen sollen selbst gestandene Hacker sichtlich beeindruckt gewesen sein, was Googles ATAP Group da zur Google I/O 2015 vorgestellt hat. Project Vault wird vom System ohne spezielle Treiber als normale Speicherkarte erkannt, deren Größe bei 4 GB liegt. Das reicht zwar nicht um alle Daten zu speichern, die so auf einem Android Smartphone oder Desktop-Rechner anfallen, aber für die wichtigsten Daten sollte es allemal reichen.

Oder wie es Regina Dugan, Chefin der ATAP Group formulierte: Man kauft sich einen Safe zum Schützen der wichtigsten Wertsachen, um nicht alle Fenster und Türen komplett verrammeln zu müssen. Dugan ist wie ihr Kollege Peiter „Mudge“ Zatko, früher im DARPA beschäftigt gewesen, der speziellen Forschungsanlage des US-Verteidigungsministeriums. Allein das dürfte die Forderung der Project Vault Mitarbeiter unterstreichen, welche gleiche Möglichkeiten im Bezug auf Sicherheit für Kunden umsetzen wollen, wie sie Netzbetreibern und Geräte-Herstellern zur Verfügung stehen. Man könnte das Krypto-System ganz grob gesagt mit der Größe und dem Standard einer SIM-Karte vergleichen.

Wirklich komplett sichere Kommunikation

Der Sinn des Projektes ist es, die Sicherheit der Nutzer-Kommunikation auf ein gänzlich neuen Level zu heben. Während der Demonstration von Peiter „Mudge“ Zatko auf der Bühne der Google I/O 2015, erfolgte die Kommunikation zwischen zwei Project Vault Nutzern auf verschlüsselter Basis. Weder die Geräte noch die genutzten Server selbst konnten in das Gespräch Einblicke erhalten. Das gilt übrigens laut der ATAP Group auch für Sprach- sowie Video-Kommunikation in Echtzeit. Allein das ist eine bemerkenswerte Ingenieursleistung und unterstreicht den Respekt, den sich Google mit Project Vault in der Experten-Szene verdient hat.

Allzu schnell wird es jedoch keine Module für den Privatkunden-Markt geben, da Google in erster Linie mit der Technik auf Unternehmen abzielt. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass Drittanbieter mit Lösungen für den Endverbraucher auf den Markt drängen, da Project Vault komplett als Open Source veröffentlicht wird. Sprich es gibt Einsicht in die genutzte Hardware, in die vorhandene Dokumentation und die Software bis zu einem gewissen Grad. Noch ist es jedoch nichts weiter als ein Forschungsprojekt – Aber eines, das gehörig Eindruck schindet.

[Quelle: Slashgear]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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