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Realme 14 Pro+ im Test: Ein Color-Changer!

Realme hat sich als einziges BBK-Electronic-Unternehmen auf dem Mobile World Congress (MWC) 2025 in Barcelona gezeigt. Das dann aber auch richtig! Neben einem Konzept-Smartphone mit einem aufsetzbarem Leica-M-Objektiv, präsentierte uns das Unternehmen das farbverändernde Realme 14 Pro und Realme 14 Pro+. Wir haben beide Smartphones in die GO2mobile-Redaktion in Berlin mitgenommen und präsentieren Euch nun den ausführlichen Test des inzwischen ab 400 Euro preiswertem Plus-Modells!

Inhaltsverzeichnis

Design und Verarbeitung

Optisch unterscheiden sich die beiden Realme 14 Pro-Modelle überhaupt nicht voneinander. Die Unterschiede zeigen sich erst auf dem Datenblatt. Der Clou des 163, 5 x 77,3 x 8 Millimeter großem und 194 Gramm leichtem Pro+ liegt in der Zertifizierung und der damit im Zusammenhang stehenden farbverändernden Eigenschaft des Modells in Pearl White. Außerdem steht noch Suede Grey, Bikaner Purple (nur in China) und eine blaue Variante (Kunstleder-Rückseite) zur Auswahl.

Denn das Realme-Smartphone wirbt nicht nur mit drei IP-Zertifizierungen (IP66/68/69), mit einer Foto- und Videofunktion für Unterwasser-Aufnahmen und einer thermosensitiven Farbveränderung auf der weißen Kunststoff-Rückseite. Das mit den Unterwasseraufnahmen kennt man bereits von Sony, die haben aber diese Zusage später widerrufen. Bei Realme ist sie noch aktuell und von mir auch gleich einmal in einem Video getestet. Jetzt, wo bald die Urlaubszeit bevorsteht, ein tollen Feature um coole Videos zu erstellen.

Realme 14 Pro+ im GO2mobile-TestAuch die blaue Marmorierung bei einer Temperatur unter 16 Grad habe ich getestet, wenngleich sich mir der Sinn nicht so recht erschließen will. Lustig ist es allemal aber wohl auch nicht unendlich funktionstüchtig. Die umfangreiche IP-Zertifizierung ermöglicht Euch also Zertifizierung das Realme-Smartphone bis zu 30 Minuten bei einer Wassertiefe aufzubewahren. Auch gegen Papas Hochdruckreiniger ist es somit geschützt.

Realme 14 Pro+ im GO2mobile-TestAuf der Rückseite dominiert auch bei Realme ein großes kreisrundes Kamera-Array. Es beherbergt drei Kameras auf die wir in der entsprechenden Test-Kategorie noch näher eingehen wollen. Nur eine kleine Anmerkung noch: Im Kameraring befinden sich drei Blitzlichter. Zwei mit kaltweißem und eines mit warmweißem Licht. Sie verbessern nicht nur die Fotoausleuchtung, sondern ermöglichen auch bei der Taschenlampenfunktion die Anpassung von Helligkeit und Farbtemperatur.

Das Realme 14 Pro+ ist trotz Kunststoffrahmen solide verarbeitet, wenngleich unsere Teststellung direkt mit einem Sturzschaden zu uns kam, der sich auf der oberen linken Ecke bemerkbar macht. Also kein Militär-Standard 810H!

Während auf der Oberseite zwei Öffnungen für Mikrofone und ein Infrarot-Blaster befinden, gibt es auf der Unterseite einen SIM-Slot für zwei Nano-SIM-Karten, eine weitere Mikrofon-Öffnung, einen USB-Type-C-Anschluss und eine Speaker-Öffnung für den „rechten“ Stereo-Lautsprecher. Den linken Lautsprecher versteckt das Unternehmen in der Hörmuschel über dem Display, welcher selbstredend das Stereo-Klangbild heftigst verschiebt, da er deutlich leiser und Höhen lastiger ist.

Realme 14 Pro+ im GO2mobile-Test

Auf der rechten Seite (von vorn betrachtet) befindet sich optimal platziert die Lautstärketaste und der Power- und Standby-Button. Den Fingerabdrucksensor hat man unter dem durch Corning Gorilla Glass 7i geschütztem Display verbaut. Die linke Seite ist komplett clean.

Design- und Verarbeitungs-Resümee

Das Realme 14 Pro+ ist im aktuell typischen Design mit protzigem Kamera-Array ausgestattet. Kunststoff ist für den Rahmen eher ungünstig, wie der Sturzschaden unter Beweis stellt. Dafür gibt es aber gleich drei IP-Zertifizierungen, die sogar Unterwasser-Aufnahmen gewähren!

Display

Realme 14 Pro+ im GO2mobile-TestDas Realme 14 Pro+ ist mit einem großzügigen Display ausgestattet, das 6,83 Zoll in der Diagonale misst. Die Auflösung beträgt 2.800 x 1.272 Pixel, was zu einer sehr scharfen Darstellung mit rund 450 Pixeln pro Zoll führt. Das Seitenverhältnis liegt bei 19,8:9 und erinnert an das des OnePlus 13 – kein Zufall, denn beide Marken gehören zum BBK-Konzern, genauer gesagt zur Oppo-Gruppe.

Zum Einsatz kommt ein AMOLED-Panel mit einer Bildwiederholrate von 120 Hertz. Allerdings verzichtet Realme im Gegensatz zu einigen Konkurrenten auf die LTPO-Technologie, die eine dynamische Anpassung der Bildfrequenz von 1 bis 120 Hertz ermöglicht. Das Display ist als sogenanntes Quad-Curved-Panel gestaltet, was bedeutet, dass alle vier Ränder leicht abgerundet sind. Diese Rundungen sorgen nicht nur für eine elegante Optik, sondern lassen das Display auch nahezu randlos wirken.

Realme 14 Pro+ im GO2mobile-Test

Ein besonderes Highlight ist die Symmetrie der Displayränder. Sie messen rundum nur 2,5 Millimeter – eine Eigenschaft, die man sonst meist nur bei deutlich teureren Smartphones findet. Optisch wirkt das Realme 14 Pro+ dadurch sehr hochwertig und modern.

Weniger überzeugend ist hingegen die maximale Helligkeit. Im Test wurden rund 1.500 Nits gemessen. Das ist ausreichend für den Alltag, insbesondere im Schatten oder in Innenräumen. Im direkten Sonnenlicht kann es aber eng werden. Besonders im Vergleich zum Vorgängermodell, das noch über 2.000 Nits erreichte, ist das ein spürbarer Rückschritt.

Trotzdem liefert das Display insgesamt ein sehr gutes Bild. Farben werden lebendig und naturgetreu dargestellt, die Kontraste sind kräftig. HDR10 wird unterstützt, ebenso wie Widevine L1 – dadurch lassen sich Streaming-Inhalte in hoher Auflösung wiedergeben.

Realme punktet zudem mit vielfältigen Einstellmöglichkeiten. Nutzer können zwischen fünf Farbprofilen wählen: Lebhaft, Natur, Cineastisch, Brillant und Pro. Darüber hinaus lässt sich die Farbtemperatur individuell anpassen. Eine weitere praktische Funktion ist ein Schieberegler, mit dem die minimale Helligkeit des Displays genau definiert werden kann – ideal für den Gebrauch bei Nacht oder in dunklen Umgebungen.

Ein Always-On-Display ist ebenfalls integriert. Anders als bei vielen anderen Herstellern kann es dauerhaft aktiviert bleiben und bietet umfassende Anpassungsoptionen. So lässt sich das Display-Design an den eigenen Geschmack anpassen, ohne dabei auf Funktionalität verzichten zu müssen.

Display-Resümee

Es gibt ein nach allen vier Seiten leicht abgerundetes AMOLED-Display, was einen guten Kompromiss darstellt. Generell gibt es im Bereich Bildschirm keinen Grund zu Klagen. Vom AOD bis zur knackig scharfen Darstellung mit ausreichender Helligkeit ist alles an Bord.

Prozessor und Speicher

Snapdragon 7s Gen 3Realme verbaut in seinem Pro+-Modell den Snapdragon 7s Gen 3-SoC (System on a Chip). Hierbei handelt es sich um einen 4-Nanometer-Prozess gefertigte Octa-Core-Prozessor. Er verfügt über einen Prime-Core (Cortex-A720) der bis zu 2,5 GHz schnell ist, drei weiteren Leistungs orientierten Kernen (Cortex A720) die bis zu 2,4 GHz takten, sowie vier Energie effizienten Kernen (Cortex A520) welche typischerweise bis zu 1,8 GHz schnell sind. Für grafische Belange setzt Qualcomm eine Adreno 810 ein.

Bei derartigen Geschwindigkeiten braucht man weder Überhitzungen noch entsprechendes Thermal-Throttling befürchten. In unserem Fall waren es gerade einmal 36,2 Grad. Das ist nicht einmal erhöhte Temperatur. Auch das Throttling unterschritt zu keinem Zeitpunkt die 80-Prozent-Marke.

Natürlich haben wir auch die typischen Benchmark-Tests, wie den AnTuTu, Geekbench 6 als auch den Wild Life Stress- und Extreme-Test durchgeführt. Beim AnTuTu gab es 830.986 Punkte und beim Geekbench Single-Core-Test 1.052, beziehungsweise 3.177 Punkte im Multi-Core-Test. Das ist eher unterer Durchschnitt und deutlich schlechter als das zuletzt getestete Poco X7 Pro, das mit einem Dimensity 8400 Ultra von MediaTek ausgestattet ist.

Dennoch lassen sich selbst grafisch aufwendige Spiele wie Real Racing 3 zocken. Also kein Grund zur Sorge. Den Alltag wird der Qualcomm-Prozessor allemal meistern.  Und schlussendlich kommt das ja wieder am Ende des Tages der Akku-Laufzeit zu Gute, auf die wir natürlich schon gespannt sind.

Realme 14 Pro+ im GO2mobile-Test

Speicher

Das Realme 14 Pro+ kommt wahlweise mit 8 oder 12 GB LPDDR4X Arbeitsspeicher zu Euch. Diese werden in Abhängigkeit mit 256 oder 512 GB internen UFS 3.1-Programmspeicher ergänzt. Wir haben für unseren Test die 12/512 GB-Variante erhalten. Eine optionale Erweiterung via microSD-Speicherkarte gewährt Euch Realme in diesem Fall nicht. Aber ich denke mit der Auswahl kann man in der Mittelklasse durchaus zufrieden sein.

Prozessor- und Speicher-Resümee

Okay, das schnellste Mittelklasse-Smartphone ist das Realme 14 Pro+ trotz Snapdragon 7s Gen 3 nicht. Braucht es aber im Grunde auch nicht, da es den Alltag, als auch grafisch aufwendige Spiele ohne Probleme meistert.

Kamera

Technische Daten der Triple-Hauptkamera

Realme gönnt Euch drei Hauptkameras, welche von drei LED-Blitzlichtern – die wir eingangs in der Kategorie „Design und Verarbeitung“ kurz thematisiert haben – in der Anordnung unterbrochen werden. Die drei Blitzlichter sollen Euch eine einstellbare Helligkeit und andere Farbtemperaturen bieten und sorgen so für realistische Porträts in jeder Szene oder bei jeder Beleuchtung. Praktisch frei von möglichen Störungen durch die Umgebung. Für die unten links angeordneten Hauptkamera hat man sich für einen 1/1.56 Zoll großen 50-MP-IMX896-Image-Sensor von Sony entschieden. Er bietet eine maximale Blendenöffnung von f/1.8 und das Objektiv simuliert eine äquivalente Brennweite von 26 Millimetern. Es gibt eine optische Stabilisierung (OIS) und einen Autofokus.

Ganz oben positioniert sich eine weitere 50-MP-Kamera. In unserem Fall eine Telezoom-Kamera dessen Periskop-Objektiv den entscheidenden Unterschied zum Realme 14 Pro ausmacht. Er bietet ebenfalls OIS für den 3-fach verlustfreien und maximal 120-fachen digitalen Zoom. Auch hier setzt man auf Sony – einem 1/1.95 Zoll großem IMX882 Bildsensor – mit dem wir in der Vergangenheit schon gute Erfahrungen gemacht haben. Die äquivalente Brennweite ist mit 73 Millimetern und einer Blende von f/2.65 angegeben.

Rechts unten gibt es noch eine Ultra-Weitwinkel-Kamera mit einem „beschränktem“ 112 Grad Sichtfeld, gegenüber den typischen 120 Grad. Für die 16-Millimeter-Brennweite bei einer Blende von f/2.2 gönnt man dem Realme-Smartphone einen 8-MP-Image-Sensor.

Technische Daten der Frontkamera

Realme 14 Pro+ im GO2mobile-TestBei der Frontkamera hat man sich für einen unbekannten 32-MP-Image-Sensor im Punch-Hole-Design entschieden. Er bietet ein Sichtfeld bis zu 90 Grad und eine Blende von f/2.0. Sie ist mit einem Autofokus und Eye-Tracking versehen.

Tagesaufnahmen

 

Die Hauptkamera des Smartphones liefert beeindruckende Ergebnisse und bietet insgesamt nur wenig Anlass zur Kritik. Besonders bei Tageslicht kann die Kamera ihr volles Potenzial entfalten: Der Dynamikumfang ist hervorragend, wodurch sowohl helle als auch dunkle Bildbereiche sehr gut zur Geltung kommen. Auch die Schärfe der Aufnahmen ist auf einem hohen Niveau und sorgt für detaillierte Fotos. Die Farbwiedergabe überzeugt ebenfalls – die Bilder wirken lebendig und natürlich, ohne dabei unnatürlich übersättigt zu erscheinen.

Das Realme 14 Pro+ besitzt insgesamt drei LED-Blitzlichter. Im Vergleich zu Geräten, die nur über ein einzelnes Blitzlicht verfügen, bietet diese Lösung eine spürbar bessere Kontrolle über die Lichtstimmung im Bild und trägt dazu bei, dass die Aufnahmen professioneller wirken.

Weitwinkel- Aufnahmen

Die 8-Megapixel-Ultra-Weitwinkelkamera kann qualitativ nicht mit der Hauptkamera mithalten. Farblich zeigen sich teils deutliche Unterschiede, auch wenn die Farbwiedergabe insgesamt solide bleibt. Der Dynamikumfang ist sichtbar schwächer, helle und dunkle Bildbereiche werden weniger ausgewogen eingefangen. Zudem fällt die Schärfe deutlich ab, was angesichts der geringeren Auflösung wenig überrascht. Die Detaildichte ist entsprechend niedriger, feine Strukturen wirken schnell verwaschen. Mit einem Aufnahmewinkel von 112 Grad bleibt das Sichtfeld vergleichsweise klein, und es liegt nahe, dass hier derselbe Sensor wie im Vorgängermodell verbaut wurde.

„Makro“-Aufnahmen

Einen typischen Makro-Modus besitzt die Kamera-Software nicht. Die Aufnahmen wurden nur durch einen geringen Abstand zum Motiv erstellt, bei dem man aufpassen muss, dass das Motiv nicht unscharf wird (siehe gelbe Blume).

Zoom-Aufnahmen

Ganz anders als bei der Ultra-Weitwinkelkamera präsentiert sich die Leistung der Zoomkamera. Der verbaute 50-Megapixel-Sensor liefert in diesem Bereich beeindruckende Ergebnisse und überzeugt auf ganzer Linie. Dank der optischen dreifachen Vergrößerung gelingt es, Objekte aus der Ferne detailreich und gestochen scharf heranzuholen. Die Bildqualität liegt dabei erstaunlich nah an jener der Hauptkamera, was besonders bei gutem Licht kaum Wünsche offenlässt.

Ein entscheidender Vorteil der Zoomlinse ist die optische Bildstabilisierung (OIS), die dafür sorgt, dass Aufnahmen auch bei höheren Zoomstufen ruhig und scharf bleiben. Selbst bei leichtem Zittern oder schwierigen Lichtverhältnissen gelingen so klare Fotos. Neben der optischen Dreifachvergrößerung bietet die Kamera zudem eine extreme digitale Vergrößerung von bis zu 120-fach. In der Praxis erweist sich diese allerdings als wenig brauchbar: Die Bildqualität nimmt bei maximalem Zoom drastisch ab, Details verschwimmen, und das Bild wirkt schnell matschig.

Dafür bleiben der Dynamikumfang und die Farbwiedergabe bei normalen Zoomstufen auf einem sehr hohen Niveau. Farben werden satt, aber natürlich dargestellt und zeigen nur minimale Unterschiede im Vergleich zur Hauptkamera. Besonders positiv fällt auf, dass die Farbabstimmung zwischen Haupt- und Zoomkamera meist sehr konsistent ist. Lediglich bei der Abbildung von Gebäuden kann es vorkommen, dass der Weißabgleich der Zoomlinse etwas heller ausfällt als jener der Hauptkamera, was aber nur bei genauerem Hinsehen auffällt.

Dank der hohen Grundschärfe des 50-Megapixel-Sensors sind sogar Aufnahmen mit bis zu sechsfachem Digitalzoom noch von erfreulich guter Qualität. Auch bei dieser moderaten digitalen Vergrößerung bleiben viele Details erhalten, sodass die Zoomkamera vielseitig einsetzbar bleibt und nicht nur für Schnappschüsse aus der Ferne geeignet ist.

Portrait-Aufnahmen

Nacht-Aufnahmen

Auch bei Nachtaufnahmen zeigt das Realme 14 Pro+ eine beeindruckende Leistung und bietet kaum Anlass zur Kritik. Selbst bei schlechten Lichtverhältnissen gelingen dem Gerät scharfe Fotos mit einer guten Detailtreue. Strukturen und Konturen bleiben klar erkennbar, und das Bildrauschen wird effektiv unterdrückt, ohne dass die Aufnahmen unnatürlich weichgezeichnet wirken.

Die Farbdarstellung bleibt auch bei Dunkelheit auf einem erfreulich natürlichen Niveau. Zwar wirken die Farben im Vergleich zu Aufnahmen bei Tageslicht etwas weniger intensiv, behalten jedoch ihre Authentizität und verhindern damit die oft bei Nachtaufnahmen auftretende Überzeichnung oder Verfälschung der Farbtöne.

Ein kleiner Schwachpunkt bleibt jedoch bestehen: die Anfälligkeit der Hauptkamera für Lens Flare. Besonders in Szenen mit starken Lichtquellen – etwa Straßenlaternen oder Autoscheinwerfern – kann es zu sichtbaren Lichtreflexionen und Streueffekten auf den Bildern kommen. Diese Reflexionen können gelegentlich die Bildqualität beeinträchtigen und sind bei Nachtaufnahmen stärker wahrnehmbar. Dennoch mindert dieser Effekt insgesamt nicht die ansonsten sehr solide Leistung der Kamera im Nachtmodus.

Frontkamera-Aufnahmen

Die Frontkamera des Geräts löst mit 32 Megapixeln auf und liefert damit bei Tage erfreulich detailreiche Selfies. Die hohe Auflösung ist ein klarer Vorteil: Feinheiten im Gesicht, wie Haarsträhnen oder Hautstrukturen, werden sauber und präzise abgebildet, ohne dass das Bild künstlich weichgezeichnet wirkt. Auch bei der Farbwiedergabe knüpft die Frontkamera an die Qualität des übrigen Kamerasetups an. Farben werden natürlich und ausgewogen dargestellt, ohne übertriebene Sättigung oder einen unnatürlich verfälschten Look.

Schwierigkeiten treten jedoch bei sehr hellen Hintergründen auf, beispielsweise bei direkter Sonneneinstrahlung (Selfie 2) oder stark reflektierenden Flächen. In solchen Situationen neigt die Kamera dazu, den Hintergrund auszubrennen, wodurch Details verloren gehen und helle Flächen schnell überbelichtet wirken. Zwar steht ein HDR-Modus zur Verfügung, der in vielen Fällen hilft, die Belichtung zwischen Vorder- und Hintergrund besser auszubalancieren. Dennoch gelingt es der Frontkamera auch mit aktivem HDR nicht immer zuverlässig, sehr helle Bereiche korrekt einzufangen. Gerade bei extrem kontrastreichen Szenen stößt die Technik hier an ihre Grenzen.

Insgesamt liefert die Frontkamera aber solide Ergebnisse, insbesondere unter normalen Lichtbedingungen, und eignet sich gut für hochwertige Selfies sowie Videoanrufe.

Unterwasser-Test-Video

Kamera-Resümee

Bis auf die Ultra-Weitwinkel-Kamera, kann das Setup auf ganzer Linie überzeugen. Egal ob Tages- oder Nachtaufnahmen. Gerade die Zoom-Kamera hat zum Teil für die Mittelklasse wirklich überrascht. Die Unterwasser-Funktion ist ein „nice to have“, wenngleich man immer Gefahr läuft, lebenslang aus seinem Lieblingsschwimmbad, aufgrund von Voyeurismus, verwiesen zu werden. Personen sollten genauso wie über dem Wasser nicht ohne Zustimmung gefilmt werden!

Akku

Eine der bedeutendsten technologischen Neuerungen in der diesjährigen Flaggschiffgeneration ist die Einführung der Silizium-Kohlenstoff-Akku-Technologie. Diese fortschrittliche Akkulösung erlaubt es den Herstellern, deutlich größere Akkukapazitäten in flachen Gehäusen unterzubringen – ohne das Gerät merklich dicker zu machen. Auch Realme setzt bei seinem neuen 14 Pro+ auf diese Technologie und spendiert dem Smartphone einen beeindruckenden 6.000 mAh starken Akku.

Allerdings sollten Interessierte vor dem Kauf aufmerksam hinschauen: Es kursieren am Markt auch Varianten des Realme 14 Pro+, die lediglich einen 5.260 mAh Akku verbaut haben. Diese werden vor allem von Resellern oder über Drittanbieter-Shops angeboten. Wer also Wert auf die bestmögliche Akkulaufzeit legt, sollte unbedingt die technischen Daten im jeweiligen Shop prüfen – besonders die Kapazitätsangabe.

Im Alltag zeigt sich dann das Realme 14 Pro+ auch extrem ausdauernd. Selbst bei intensiver Nutzung sind zwei Tage durchaus machbar. Ich prophezeie mal das Ihr am Abend mindestens noch rund 50 Prozent der Akku-Kapazität übrig haben werdet. Da stellt sich natürlich die Frage: Laden oder nicht? Die dürft Ihr aber ganz allein fällen.

Doch was sagt der ultimative  „PC Mark Work 3.0“-Batterietest? Hier wird Realme 14 Pro+ mit einem zu 100 Prozent geladenem Akku im Flugmodus sowie einer Display-Helligkeit von 200 Nits und einer automatischen Bildwiederholrate über Nacht vom Test malträtiert. Doch an diesem Morgen war das Smartphone nicht aus, sondern der Test lief noch munter. Insgesamt 18 Stunden und 8 Minuten. Das ist absoluter Rekord. Das Poco X7 Pro hatte zuletzt ebenfalls mit einem 6.000 mAh starken Akku 13 Stunden und 12 Minuten durchgehalten. Das Xiaomi 15 Ultra (zum Test) mit ebenfalls 6.000 mAh (China-Version) hielt schon 16 Stunden und 33 Minuten durch. Aber die 18 Stunden hat bislang niemand geschafft.

Logisch, solch ein Monster-Akku muss irgendwann auch mal geladen werden. Punktabzug direkt, das Realme Euch kein 80-Watt-VOOC-Netzteil dazu packt, welches Ihr für eine schnelle Ladung zwingend benötigt. Selbst wir mussten noch einmal extra ein entsprechendes Netzteil anfordern und sind dann mit 120 Watt belohnt worden. Geladen wird in der Spitze dennoch „nur“ mit 80 Watt. Und das kann auch mal dauern.

Realme 14 Pro+ im GO2mobile-TestNach 5 Minuten sind gerade einmal 4 Prozent im Tank. Nach 30 Minuten dann aber schon 44 Prozent. Wollt Ihr die volle Dröhnung, dann vergehen schon einmal 70 Minuten. Das ist nicht wirklich kritikfähig. Aber vergessen wir nicht, das Realme mit dem 320 Watt-SuperSonic-Ladestandard der amtierende Schnell-Lader ist. Leider ist dieser noch nicht erhältlich.

Akku-Resümee

Der 6.000 mAh starke Silizium-Kohlenstoff-Akku hält länger, als alles was wir bisher getestet haben. Nachteil: Das 80-Watt-Netzteil ist nicht im Lieferumfang und ein volle Ladung dauert mehr al eine Stunde.

Software

Realme 14 Pro+ im GO2mobile-TestAuf dem Realme 14 Pro+ läuft ab Werk das aktuelle Android 15, welches der Hersteller mit seiner eigenen Benutzeroberfläche Realme UI in Version 6.0 ergänzt. Das Google Sicherheitsupdate ist vom 5. Dezember. Hier hängt man also knapp 5 Monate zurück! Diese Oberfläche unterscheidet sich optisch und funktional kaum von den Systemen anderer Marken der BBK-Gruppe wie Oppo oder OnePlus. Nutzer*innen, die bereits ein Smartphone dieser Hersteller verwendet haben, werden sich daher schnell zurechtfinden. Das Bedienkonzept bleibt vertraut und intuitiv, ohne größere Umgewöhnung.

In Bezug auf die Update-Politik zeigt sich Realme ambitioniert: Offiziell wird ein Updateversprechen von sechs Jahren sowohl für Android- als auch für Sicherheitsupdates kommuniziert. Diese Ankündigung knüpft an die gute Update-Erfahrung der vergangenen Jahre an, wenngleich diese nicht zwingend zeitnah vollzogen werden. Aber realistischerweise muss man auch festhalten, dass es sich beim Realme 14 Pro+ um ein Mittelklasse-Smartphone handelt.

Allerdings muss man ebenfalls einschränkend erwähnen, dass international unterschiedliche Aussagen über die Update-Dauer kursieren. Diese teils widersprüchlichen Informationen wirken wenig professionell und könnten bei Käufer*innen für Unsicherheit sorgen.

Das App-Angebot auf dem Realme 14 Pro+ ist überschaubar. Komplett ohne vorinstallierte Drittanbieter-Apps kommt das Gerät allerdings nicht aus. So finden sich beispielsweise Anwendungen wie Temu, ReelShort, LinkedIn, Netflix und TikTok auf dem Gerät, die für viele Nutzende nicht zwingend notwendig sind. Positiv hervorzuheben ist jedoch, dass sich diese Apps unkompliziert und schnell deinstallieren lassen.

Beim Thema Nachhaltigkeit zeigt Realme Fortschritte, wenngleich noch Luft nach oben besteht. Die Verpackung des Smartphones verzichtet erfreulicherweise vollständig auf Kunststoffe und setzt damit ein Zeichen in Richtung umweltfreundlicherer Produktgestaltung. Darüber hinaus berichtet das Unternehmen über Maßnahmen zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes sowie über Recyclinginitiativen. Allerdings stammt der zugängliche Nachhaltigkeitsbericht von Realme aus einer früheren Veröffentlichung und wurde seitdem nicht nennenswert aktualisiert. Konkrete und aktuelle Daten speziell zum Realme 14 Pro+ 5G fehlen bislang.

Sicherheits- und Software-Resümee

Realme bietet mit der hauseigenen Realme UI ein gutes Softwareangebot. Unnütze Apps lassen sich deinstallieren und das Updateversprechen ist ebenfalls angemessen. Es handelt sich hier eben nicht um ein Flaggschiff-Smartphone.

Technische Daten

Datenblatt
Produkt
Bild Realme 14 Pro+
Display
  • AMOLED 6,8 Zoll AMOLED
  • 2.800 x 1.272 Pixel (450 ppi)
  • 120 Hertz Bildwiederholrate
  • Quad Curve Display
  • Corning Gorilla Glass 7i
SoC
  • Qualcomm Snapdragon 7s Gen 3 (4nm)
  • 1 x 2.6 GHz ARM Cortex-A715
  • 3 x 2.4 GHz ARM Cortex-A715
  • 4 x 1.8 GHz ARM Cortex-A510
Speicher
  • 8/12 GB LPDDR4X
  • 256 GB UFS 3.1-Speicher
  • 512 GB UFS 3.1-Speicher
OS
  • Realme UI 6.0 (Basis Android 15)
  • 6 Android-Updates
  • 6 Jahre Google-Sicherheits-Updates
Kameramodul
  • Hauptkamera 50 MP | f/1.8
  • Teleobjektiv: 50 MP | f/2.65
  • Ultra-Weitwinkel-Kamera: 8 MP | f/2.2 | 112°
Selfie-Kamera
  • 32 MP | f/2.0
Akku
Ladestandard
  • 6.000 mAh (auch 5.250 mAh gesichtet)
  • Aufladen per Kabel mit 80 Watt SuperVOOC
  • Kein kabelloses Aufladen
  • Kein Reverse Charging
Konnektivität
  • 5G (Dual) | Wi-Fi 6 | Bluetooth 5.2 | NFC | Dual SIM | IR-Blaster
IP-Zertifizierung
  • IP66/68/69
Abmessungen und Gewicht
  • 163, 5 x 77,3 x 8 mm, 194 g
Farben
  • Pearl White
  • Bikaner Purple (nicht in Deutschland)
  • Suede Grey
Preis
  • 8/256 GB: 529,99 Euro (UVP)
  • 12/512 GB: 579,99 Euro (UVP)

Fazit des Flaggschiff

Bevor wir so richtig auf das Realme 14 Pro+ eingehen können noch eine Bemerkung zu der verwirrenden Preispolitik des Unternehmens. Mit 8/256 GB will Realme 530 Euro und für 12/512 GB sogar 580 Euro. Das ist eine Menge Holz, weswegen es zum Verkaufsstart einen Early-Bird-Preis von 430, bzw. 530 Euro gemacht hat. Also die kleine Konfiguration 100 Euro günstiger?! Auch gibt es Versionen mit 6.000 und mit 5.260 mAh am Markt! Das verstehe wer will. Aktuell liegen wir bei 8/256 GB bei 400 Euro mit Netzteil aber kleinem Akku!

Oder 450 Euro für 12/512 GB, Netzteil und 6.000 mAh Akku!

Also völlig unklar was dieses Unternehmen da macht.

Okay zurück zum eigentlichen Fazit des Realme 14 Pro+. Wenn man nun seine Speicherkonfiguration mit dem passendem Netzteil und Akku-Kapazität gefunden hat, ist das Android-Smartphone durchaus eine Überlegung wert. Ich würde sogar soweit gehen und eine in der Preisklasse Empfehlung aussprechen. Gerade die lange Akku-Laufzeit macht das 14 Pro+ so interessant. Das sehr gute und nahezu randlose Display tut sein Übriges.

Haupt- und Zoom-Kamera können ebenfalls in der Preisklasse mehr als nur überzeugen. Und das Ganze kann auch noch unter Wasser genutzt werden! Einfach genial! Schon der zweite dicke Pluspunkt. Die Update-Garantie – sofern Realme sich an diese hält – ist mit jeweils 6 Jahren auch nicht zu verachten.

Der Prozessor ist eben Mittelklasse, meistert aber alle Alltagsaufgaben. Auch mal ein grafisch anspruchsvolleres Game wie Real Racing 3 ist für den SoC (System on a Chip) kein wirkliches Problem. Das Gimmick der Farbverändernden Rückseite sei geschenkt. Wer es braucht. Nervig ist der Kunststoffrahmen, der bei unserer Teststellung direkt mal beschädigt zu uns kam. Also fallen lassen fällt bei dem Smartphone aus – außer in den Swimming-Pool!

Realme 14 Pro+ im GO2mobile-Test

Bewertung & Kurzfassung

Test des Realme 14 Pro+
  • Hardware - 7.2/10
    7.2/10
  • Verarbeitung - 8.6/10
    8.6/10
  • Software - 7.3/10
    7.3/10
  • Performance - 7.5/10
    7.5/10
  • Kamera - 8.5/10
    8.5/10
  • Akku - 9.8/10
    9.8/10
  • Preis/Leistung - 8.6/10
    8.6/10
8.2/10

Kurzfassung

Das Realme 14 Pro+ ist „nur“ ein Mittelklasse-Smartphone, dessen Preispolitik ein wenig verwirrend scheint. Realme wirbt zum Verkaufsstart mit einem Rabatt von 100 Euro. Aktuell steigen wir bei 399 Euro ein. Vorsicht ob mit oder ohne Netzteil und einer Kapazität von 6.000 oder 5.260 mAh!

Wer jedoch aufmerksam ist, macht einen echten Schnapper. Der große Akku hält eine Ewigkeit, das Display ist für den Preis nen Knaller und das beste ist die Kamera! Nicht nur das sie hervorragende Bilder macht, Ihr könnt auch unter Wasser filmen und fotografieren! Klar der Prozessor ist nicht auf Flaggschiff-Niveau, meistert aber auch hochkarätige Games aus dem Google Play Store.

Pro

  • IP66/68/69
  • Tolles Display
  • Gemini an Board
  • Gute Update-Politik
  • Sehr gutes Kamera-Setup
  • Gnadenlose Akku-Laufzeit
  • Günstigerer Anschaffungspreis

Kontra

  • Maximale Display-Helligkeit
  • Kein VOOC-Netzteil
  • 5.260/6.000 mAh
  • Kunststoffrahmen
  • Bloatware

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MaTT

Mit dem Palm groß geworden und dem Qtek 1010, sowie HTC Hero die unstillbare Lust an dem OS Android bis zum heutigen Tage entdeckt. Als Gründer von Android TV (heute GO2mobile), pflasterten Meilensteine bei Areamobile (Head of Video Content) oder NextPit (Senior Editor) den Weg von Bestenlisten, News, Tests und Videos. Auch heute noch Spezialagent für alles Kreative.

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